Sommer, Sonne, ... Albanien

Reisen, Urlaub, Campingplätze
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

:PM: hier ist er...
Gruß Andreas
auge
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von auge »

Danke für den tollen Bericht.
Für uns ist heuer Albanien fix.
Ähnliche Route. Etwas späterer Termin ende August.
MB 270T mit Feeling.
Da ihr mit einem Auris gefahren seid gehe ich davon aus, dass ein normaler PKW auch in Albanien reicht und es kein SUV sein muss.

LG
Auge
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Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Hallo,

hier noch zwei sehr schöne Berichte bei ARTE:

http://www.arte.tv/guide/de/057455-001- ... banien-1-2

http://www.arte.tv/guide/de/057455-002- ... banien-2-2

Kleiner Nachtrag zum Teil 2: Der Autowäscher ist nicht auf dem Weg zwischen Pogradec nach Korce anzutreffen, sondern auf der SH3 am Qafe-Thana-Pass vor dem Ohridsee. Auf diesem Teilstück bieten links und rechts der Straße die Einwohner eine Autowäsche an.

Gruß Andreas
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Aufgrund der Nachfrage...

Gruß Andreas
latelandy
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von latelandy »

Hallo Andreas,
auch von unserer Seite ein herzliches Dankeschön für den tollen Reisebericht.

Angeregt durch die schönen Bilder und interessanten Beschreibungen haben wir uns Anfang des Jahres entschieden, unsere geplante Balkantour mit einer Rundreise durch Albanien zu starten.

Knapp einen Monat sind wir nun unterwegs und stehen z.Zt. noch für ein paar Tage am Ohrid-See. Durch Deinen Bericht haben wir viele der Stationen nachvollzogen und teilen die Begeisterung für dieses Land.

Insbesondere der bergige Süden hat uns sehr beeindruckt. Deshalb ist die Farma Sotira ein sehr lohnenswertes Ziel (Wir waren dort mehrere Tage und standen zeitweise allein auf dem Platz - und frischere Forellen kann man nicht essen - werden erst nach Bestellung gefangen).

Für diejenigen, die auch auf Deinen Spuren reisen möchten noch zwei aktuelle Infos.

Zwischen Korca und Erseke wird die Straße erneuert. Leider bedeutet dies, dass man viele Kilometer (gefühlt unendlich) auf dem ausgewaschenen Schotterbett der neuen Straße im Kriechgang zwischen den Schlaglöchern Slalom fährt. Lässt sich aber nicht umfahren. Wie lange diese Situation anhält, ist bei den herrschenden Bedingungen schwer abschätzbar.

Gestern haben wir Deinen Tipp mit dem Stellplatz am Prespa-See genutzt. Ich weiß nicht wie die Situation im vergangenen Jahr war, aber heute steht am Strassenende ein Haus kurz vor der Fertigstellung, dessen Zufahrt den Stellplatz erheblich begrenzt. Hier mal ein aktuelles Photo.
image.jpeg
Lohnend ist der Abstecher trotzdem, da ca. 200 m vorher ein Restaurant (Kristall) zum Verweilen auf der Veranda und einem herrlichen Blick auf den See einlädt.

Wenn wir zurück sind, werden wir sicherlich noch ein paar Eindrücke zusammenfassen und im Forum beschreiben. Dein Bericht enthält aber bereits so viele gute Infos, dass dem fast nichts mehr hinzuzufügen ist.

Gruß
Sophia und Volker
Oder wie der Kölner sagen würde "Jede Jeck es anders..." und in diesen Zeiten "Et hätt noch immer jot jejange“
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Hallo Sophia und Volker,

war ja ganz und gar überrascht :shock: , als ich das Bild gesehen habe. Dachte gleich, der Platz kommt dir sehr bekannt vor. Schön, das Euch Albanien gefällt und die Tipps helfen konnten. Da bekommt man gleich wieder Fernweh und die Lust selber los zu fahren.

Euch noch ganz viel Spaß in Albanien. :thumbs:

Gruß Andreas
Alea ETC 549
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Alea ETC 549 »

Super Bericht, wir können ja bald schon einen eigenen Campingführer für Albanien rausgeben ;-))
LG Alea
Troll Bj.82
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auge
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von auge »

Wir sind über Mostar (Camping Wimbledon) wo wir aus gesundheitlichen Gründen einen Tag angehängt haben nun auch am Lake Shkodra gelandet. Die Reise durch Bosnien und Montenegro war unglaublich schön. Auch mit dem Feeling und der E-Klasse vorne dran sehr unproblematisch zu befahren.

Mostar ist zwar sehr touristisch aber (incl. Buna Quellen) jedenfalls einen Abstecher wert.

Danke an Andreas der uns schon kräftig motiviert hat. Morgen fahren wir weiter in den Süden. Pa Emer und dann Kranea. Genauen Plan haben wir ja nicht. Wozu auch.

LG
Auge
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Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Hallo Auge,

Euch ganz viel Spaß in Albanien und eventuell auch mal ein paar Bilder einstellen.

Ganz viele Grüße

Andreas
auge
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von auge »

Hi Andreas,
Bilder hab ich natürlich eine Menge.
Jetzt sind wir grad am PaEmer und die nächsten Tage gehts dann nach Süden.
Bildergalerie mach ich wenn ich wieder zu Hause bin.
LG
Auge
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auge
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von auge »

Welcome Back,
wir sind gut wieder in Ö angekommen.
Die 1000 Bilder wollen erst sortiert werden.
Aber ich hab ein Video der Zufahrt zum Camping Kranea in Himare gemacht.
Ist mit einem eigenen Song vertont...
Viel Spass beim ansehen.

https://www.youtube.com/watch?v=0W7zKIE ... e=youtu.be

LG
Auge
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latelandy
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von latelandy »

Hallo Andreas.
Hallo an alle, die eine Reise nach Albanien planen oder schon dort waren.

Nachdem wir nun schon einige Zeit wieder zu Hause sind, kommt doch noch die Idee, den tollen Reisebericht von Andreas mit ein paar eigenen Erfahrungen und praktischen Tipps zu ergänzen. Bilder habe ich nur beigefügt, um den Text zu verdeutlichen.

Wir hatten etwas mehr Zeit für die Reise. Geplant für unsere diesjährige Balkantour war, jeweils ca. 1 Monat in Albanien, Bulgarien und Rumänien zu verbringen. Während unserer zweiten Station, der Rundreise durch Bulgarien haben wir uns spontan entschlossen, wieder zurück nach Albanien zu reisen. Es zog uns dorthin wieder zurück, da wir uns auf unserer ersten Station sehr sehr wohlgefühlt hatten. Letztendlich waren wir ca. 6 Wochen in Albanien unterwegs.

Wenn man wie wir, eine Kombination aus Landschaft, Wandern, Städte, Kultur, Menschen und möglichst wenig Tourismus sucht, bleibt aber auch nach dieser Zeit nur ein individuelles Blitzlicht auf dieses herrliche Land.

Für alle, die mit dem Gedanken spielen, Albanien zu bereisen vor allem der Hinweis, tut es so bald wie möglich.

Wir haben Albanien als ein liebenswertes Land im Umbruch erlebt, in dem viele Widersprüche aus Ursprünglichkeit/zunehmender Tourismus, Armut/Reichtum, "unberührter" Natur/mangelndem Umweltbewusstsein, Regeln, Ordnung/gelebtem Chaos so hautnah erlebt werden können. Wir hoffen, dass in diesem Wandel vor allem die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen so lange wie möglich erhalten bleiben.

Hier die Themenübersicht:
1. Vorbereitung
2. Anreise
3. Grenzübergänge, Regularien
4. Reiseziele
5. Campingplätze
6. Straßenverkehr
7. Gasversorgung
8. Wasserversorgung
9. Sprache
10. Devisen, Preisniveau
11. Autopflege, Reparatur
12. Offroad, Straßenzustand

Es wäre schön, wenn diese ergänzt und kommentiert würden (sind gespannt, wie sich diese Hinweise in ein paar Jahren lesen).

1. Vorbereitung:
Neben dem Reisebericht von Andreas und Infos aus anderen Foren haben wir uns den Albanienführer des hobo-teams und einen Straßenatlas von freytag&berndt besorgt. Beides können wir für unsere Art zu reisen empfehlen. Unser Navi hat fast immer gute Dienste geleistet. Aber bitte nicht auf "kurze Entfernung" stellen. Das hat uns trotz aktuellen Updates auf Feldwege geführt, die mit dem Gespann beim besten Willen nicht zu fahren sind.

2. Anreise:
Wir haben die Anreise (und die Rückreise) über Österreich, Ungarn (Plattensee), Kroatien, Bosnien, Montenegro d.h. über des "Binnenland" gewählt. Während wir auf der Hinfahrt nur Übernachtungen eingeplant hatten, haben wir die Rückreise gezielt genutzt, um an einigen Stellen mehr von diesen herrlichen Landschaften und Orten zu erfahren (z.B. Mostar, Jaice). Erkenntnis: Sowohl Montenegro als auch Bosnien sind eigene Reisen wert.

In einem älteren Beitrag hatte ich im Forum die Frage nach Campingplätzen auf dem Weg vom Balaton nach Mostar gestellt und leider keine Infos erhalten. Falls jemand diese Route fahren möchte, ein sehr schöner Zwischenstopp ist in Jaice möglich (Autocamp Plivsko jezero).

3. Grenzübergänge, Regularien:
Die vielen Hinweise zu Zollformalitäten, Listen ect. haben wir berücksichtigt - aber nie gebraucht. Außer, dass unsere Papiere sehr häufig gesichtet und kopiert wurden, haben wir keine einzige wirkliche Kontrolle erlebt. Wichtig ist Pass (jetzt mit deutlich mehr Stempeln), Auto- und Touringpapiere sowie die entsprechenden internationalen (grünen) Versicherungsscheine. Dies wird akribisch geprüft. Insbesondere bei den internationalen Versicherungsscheinen ist das Kürzel des entsprechenden Landes wichtig.

Bitte nicht in die "LKW-Warteschlangen" einreihen, die benötigen eine wesentlich längere Abfertigung.
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Besonders die albanischen Grenzer sind uns in angenehmer Erinnerung, da sie meist freundlich nach Reiseziel und -grund fragen und sich sehr über positive Rückmeldungen zu Albanien freuen.

4. Wandern, Reiseziele
Wir hatten insbesondere vor, in Albanien zu wandern. Außer in den albanischen Alpen und in der Nähe des Llogarapasses haben wir leider keine Infrastruktur zum Wandern gefunden. Und auch dort gibt es zur Zeit nur wenige gekennzeichnete Wege. Wer trotzdem wandern möchte sollte zumindest ein GPS-Gerät haben oder auf einen ortskundigen Guide setzen.

Andreas hat ja schon viele schöne Ziele beschrieben, die wir alle empfehlen können, da wir die meisten seiner Stationen besucht haben. Empfehlen können wir darüber hinaus den Besuch der albanischen Alpen. Sowohl das Thet- als auch das Vermoshtal sind allerdings nicht für das Gespann geeignet. Hier kann man entweder mit einem geeigneten Fahrzeug hinfahren oder eine entsprechende Tour buchen. Als Ausgangspunkt bietet sich u.a. Camping Shkodra-Resort an.

Wir haben eine 2-tägige Tour mit unserem Auto ins Theth Tal gemacht. Bis zur (lohnenden) Passhöhe ist die Straße gut ausgebaut. Danach nur noch mit 4x4 zu befahren.
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Etwas aufwendig aber aus unserer Sicht sehr lohnend ist ein Trip in das Valbone Tal. Aber Achtung, in den Wintermonaten ist diese Hochtal oft verschneit. Außerdem befürchten wir, dass das Tal durch die touristischen Förderprogramme in wenigen Jahren sein Bild total verändern wird.

Wir haben für die Hinreise die Straßenverbindung von Shkoder aus genutzt. Diese ist ist sehr kurvenreich und lang aber landschaftlich einzigartig. Sie bietet immer wieder tolle Fernsichten.
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Die Zufahrt zum Tal selbst war bis vor nicht allzu langer Zeit ein Hindernis, da sie, ähnlich wie im Thettal nur mit Allradfahrzeugen zu befahren war. Inzwischen gibt es eine sehr gut ausgebaute Straße zwischen Bajram Curry und dem Talende, so dass zumindest dieser Teil auch für Gespanne einfach zu fahren ist.

Für die Rückreise sind wir die über den Koman-Stausee gefahren, von dem Andreas schon berichtet hat. Die ca. 2-stündige Fahrt über den Stausee ist einmalig und wir hatten zusätzlich noch das Glück, als Mitreisende eine Gruppe von Kosovo-Albanern zu haben, die einen großen Teil der Strecke eindrucksvoll getanzt und gesungen haben. Eine Stimmung, die wir nie wieder vergessen. Die Straße nach dem Stausee (nach dem Tunnel) ist allerdings für viele Kilometer in einem jämmerlichen Zustand.
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Unser Tip ist, auf jeden Fall die große Fähre zu nutzen (Aufpassen, da großer Wettbewerb herrscht, werben die kleinen agressiv). Nur so ist gewährleistet, dass man mit dem Gespann komplett auf die Fähre auf- und wieder abfahren kann. Die kleineren Fähren haben nur Platz für wenige Wohnmobile/PKW und können nur von einer Seite befahren werden (d.h., abkoppeln, rangieren...). Ein wenig problematisch bleibt die Engstelle am Tunnel.
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Es gibt noch eine Zufahrt über den Kosovo, zu dem wir allerdings nichts sagen können. Zu den Campingmöglichkeiten im Valbonetal habe ich unter 5. etwas geschrieben.

5. Campingplätze, freies Stehen
Wir haben folgende Campingplätze genutzt und können diese auch empfehlen:
- Shkodra_Resort (tolle Sicht auf den See)
- Kranea (sehr familiär)
- Berat (etwas außerhalb von Berat)
- Farma Sotira
- Camping Albania (gute Alternative zu Shkoder)
- Camping Arbi (idealer Ausgangspunkt für einen Ausflug nach Ohrid)

Zu "Camping pa emer" hatten wir mehrere Hinweise, dass die Lage am Meer einmalig schön sei, sich alles andere aber eher in einem sehr schlechten Zustand befindet. Hier wären aktuelle Hinweise sicherlich hilfreich.

Im Vablone Tal gibt es mehrere Campingmöglichkeiten. Insbesondere Rilindja am Taleingang macht den professionellsten Eindruck bezüglich Camping und Informationen.

Wir empfehlen trotzdem zum Talende zu fahren, da sich das Tal dann weitet und landschaftlich immer reizvoller wird. Übernachtet haben wir auf der Wiese des Restaurants und Gästehauses Kroate e Rrogamit (Mit frischen sehr sehr lecker zubereiteten Forellen aus dem Becken davor. Mit Fleischgerichten haben wir dagegen eher schlechte Erfahrungen gemacht). Fürs Camping werden zumindest Toiletten und Dusche angeboten. Diesen Service bieten wohl mehrere der benachbarten Restaurants und Hotels. Wer mag, kann an vielen Stellen sicherlich auch frei stehen.
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Generell gibt es in Albanien an vielen Stellen (insbesondere im bergigen Hinterland) Möglichkeiten frei zu stehen. Auch unter Sicherheitsgesichtpunkten hatten wir hierzu keine Bedenken.

Da die Gebühren der Campingplätze verhältnismäßig günstig sind und wir die Plätze meist als Ausgangsort für ausgedehnte Ausflüge nutzten, haben wir davon allerdings wenig Gebrauch gemacht.

6. Straßenverkehr:
Der Straßenverkehr in Albanien, sowohl innerorts als auch auf Autobahnen und Landstraßen war für uns "gewöhnungsbedürftig". Der erste Eindruck von Chaos und absoluter Regellosigkeit ist der Erkenntnis gewichen, dass man aufmerksam fährt und sehr viel Rücksicht aufeinander nimmt. Hupen haben wir nie erlebt obwohl viele Situationen bei uns zu "Hupkonzerten" geführt hätten.

Wichtig ist, in jeder Situation mit allem zu rechnen. Ob es der Radfahrer ist, der einem auf unserer Seite entgegenkommt, ob es ein (manchmal provisorisch gesichertes Schlagloch) ist oder der Minibus an einer unübersichtlichen Stelle Passagiere ein- und aussteigen läßt. Die Liste solcher unvorhersehbarer Hindernisse ist unendlich lang. Insbesondere neue (wahrscheinlich mit EU-Mittel) gebaute Straßen werden gern zum Viehtrieb oder zum Transport mit abenteuerlichen Transportmitteln genutzt.
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Wie das nachfolgende Foto zeigen soll, haben wir auch erlebt, dass die gesamte Hauptstraße eines größeren Ortes zur "Marktzone" geworden und nicht befahrbar war. Wäre kein Problem gewesen, wenn die Umfahrung nicht nur schlecht gekennzeichnet sondern auch noch eher ein unwegsamer Feldweg gewesen wäre. Da einige Einheimische den gleichen Weg nahmen, hatten wir auch nicht den Eindruck, von der "Umleitung" abgekommen zu sein.
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Auf dem nächsten Bild ist ein "Viehtransport" (u.a. Kuh) zu sehen. Erst beim näheren Hinsehen entdeckten wir hinter der Kuh auch das dazugehörige Kälbchen.
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Auf dem nächsten Bild seht Ihr einen Teil einer "Autoverwertung". Wir hatten hier und bei vielen vergleichbaren Umweltsünden das Gefühl, dass Albanien hier noch einen weiten Weg vor sich hat.
IMG_3639.jpg

Den Hinweis, auf Nachtfahrten möglichst zu verzichten, können wir nach all den Erlebnissen nur unterstreichen.

7. Gasversorgung:
Das Nachfüllen der Gasflaschen ist in Albanien an vielen Stellen möglich. Z.B. haben Tankstellen, die Autogas anbieten, i.d.R. einen abenteuerlichen "German-Adapter" und füllen die Flaschen gerne nach.

8. Wasserversorgung
Wir hatten zu Reisebeginn Kanister mit Trinkwasser gebunkert, da wir unsicher waren, wie es mit der Trinkwasserversorgung klappt. Wenn wir die Kanister nicht zum Ende der Reise bewußt verbraucht hätten, wären sie wieder zu Hause gelandet. Wir haben auf den Campingplätzen immer wieder nach der Trinkbarkeit gefragt und meist eine positive Antwort bekommen. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass sich im bergigen Hinterland sehr häufig Wasserstellen (Quellen) an den Straßenrändern befinden, an denen wir unsere Trinkwasserkanister aufgefüllt haben. Nebenwirkungen hatten wir keine. Vielleicht lag das aber auch an dem regelmäßigen Genuss des einheimischen Rakis.

9. Sprache
Wir haben in Albanien sehr viel Leute gefunden, die englisch sprechen. Insbesondere viele junge Leute sprechen einen in gutem Schulenglisch an. So bald man allerdings touristische Ecken verläßt, ist man auf Albanisch (bzw. Zeichensprache) angewiesen. Sehr angenehm ist, dass jeder versucht diese Hürde mit Engagement und Freundlichkeit zu überwinden. In der Nähe der griechischen Grenze kann es einem allerdings passieren, das nur Griechisch gesprochen wird.

Wir haben uns zumindest einige Grundbegriffe der albanischen Sprache beigebracht und es war sehr angenehm zu sehen, wie erfreut die Albaner reagieren, wenn man sich bemüht ihre Sprache zu sprechen. Außerdem helfen die Grundbegriffe insbesondere beim Einkaufen.

10. Devisen, Preisniveau
Aus unserer Sicht hat sich in Albanien an vielen Stellen der € als "Zweitwährung" etabliert. Das geht so weit, dass z.B. Camping Shkoder-Resort nur noch € rechnet oder ein Guide uns gedrängt hat, ihn auf jeden Fall in € zu bezahlen.

Man kann sich zwar an vielen Banken albanische Lek besorgen (Bankgebühren unterschiedlich!), wir hatten allerdings den Eindruck, dass durch die faire Umrechnungskurse auf Campingplätzen/Restaurants sich die Bezahlung in € anbietet. In vielen kleinen Läden, beim Parken oder bei Besichtigungen ist allerdings die Bezahlung in Lek notwendig.

Das Preisniveau ist deutlich niedriger als bei uns. Da man auf den meisten Campingplätzen preiswert und gut essen kann, haben wir davon mehr Gebrauch gemacht als geplant. Es empfiehlt sich aber genau hinschauen, da wir deutliche Schwankungen zwischen Stadt/Land bzw. Vor-/Hauptsaison feststellen mussten.

Unterm Strich haben wir auf jeden Fall weniger Lek gebraucht als geplant. Bevor man Reste mit nach Hause nimmt, bot sich die "Teilzahlung" beim letzten Tanken an, was die Tankstellen auch problemlos gemacht haben.

11. Autopflege, Reparatur
In Albanien ist "an jeder Ecke" eine Auto-(Hand-)wäsche (Lavash, Lavash spezial) zu finden, an der man für wenige € Wahnwagen und Auto wieder blitzblank bekommt.
IMG_2964.jpg
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Bezüglich Reparaturen hatten wir erfreulicherweise kein Bedarf aber den Hinweis, dass einem preiswert und gut geholfen wird. Wir haben Leute kennengelernt, die ihren Albanienaufenthalt nutzen, um notwendige Reparaturen durchführen zu lassen. Vermutlich wird dort noch repariert, wo bei uns nur noch ein Austausch angeboten wird. Wir vermuten, dass bei der Autoelektronik aber Grenzen erreicht werden.

12. Offroad, Straßenzustand
Albanien ist für viele Offroadfans ein begehrtes Ziel. Auch wir haben mit unserem Defender einige sehr schöne Touren gemacht, die mit dem Gespann oder einem normalen PKW nicht zu fahren waren.

Für alle die mit einem 4x4 unterwegs sind der Hinweis auf eine sehr schöne Tour. Von Berat aus kann man mit jedem PKW zum Osum-Canyon fahren. Bereits dieser Ausflug ist insbesondere dann sehr interessant, wenn man die Gelegenheit zu einem Abstieg in den Canyon nutzt.

Mit einem geeigneten Fahrzeug kann man vom Ende der ausgebauten Strecke weiter über eine teilweise sehr ausgewaschene steile Schotterstrecke zum Sevran-Pass fahren (wer die Zeit hat kann von dort aus wieder abwärts nach Permet fahren). Zum einen ermöglicht die Tour viele herrliche Blicke auf die benachbarten Berge (u.a. den heiligen Berg Tomorri), zum anderen bietet ein "Restaurant" (Die Holzhütte am linken Rand des ersten Bildes) auf der Passhöhe eine Wiese als "Camping" an und verkauft einen der besten Raki, die wir in Albanien getrunken haben. Wir empfehlen darüber hinaus, den sehr leckeren (Berg-)Honig (in 1 Ltr. Plastikflaschen) mitzunehmen.
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Wir haben in Albanien zahlreiche sehr gut ausgebaute Straßen erlebt. Insbesondere die Hauptverbindungsstrecken sind i.d.R, in einem guten Zustand.

Dies schränkt sich aber häufig ein bei Ortsdurchfahrten, in Baustellen oder auf Nebenstraßen. Insbesondere die Betonschwellen zur Verkehrsberuhigung in Orten sollte man wirklich im Schleichgang überfahren. Unangekündigte Schlaglöcher oder Nebenstrecken, die unvermittelt von Asphalt in Schotter übergehen rüttelten den Troll doch einige Male gewaltig durch (Zu den Folgen habe ich hier im Forum schon einen Beitrag geschrieben).

Einen aktuellen Hinweis noch für Diejenigen, die von Korce aus an der griechischen Grenze Richtung Permet fahren wollen. Direkt hinter Korce ist die geplante Straße für ca. 10 km in dem Zustand "sehr schlechte Schotterstrecke", die wir nur im Schleichgang fahren konnten. Leider gibt es aus unserer Sicht keine Umfahrung.

Freue mich, wenn die Hinweise helfen und bin gespannt auf Rückmeldungen.

Gruß
Volker
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Hallo Volker,

vielen Dank für die neuen Informationen. :thumbs: :thumbs: :thumbs: Mal schauen, was Auge noch zu berichten hat.

Ganz viele Grüße

Andreas
Alea ETC 549
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Alea ETC 549 »

Hey, das ist ja super. So langsam entwickelt sich ja eine richtige Albanienreiseszene.
Die Bilder haben bei mir auch immer den Effekt etwas wehmütig Lust zu bekommen, wieder hinzufahren. Durch meine Knie-OP gibt es ja leider gar keinen Wohnwagenurlaub im Sommer sondern es geht nach Korfu in ein ruhiges Studio. ich bin total gespannt, wie es mir da so geht.
ABER von Korfu kann man für wenig Geld nach Albanien rüber ;-)) Mal schauen wie es meinem Knie geht. Vielleicht gehts und ich kann mich mit den Albanischen Freunden vom Pogradeszsee unten im Süden treffen. Wäre ja irgendwie nett.

Und wer fährt 2017???

Die Tipps finde ich super gut. Danke dafür und vielleicht ergänze ich auch mal meine Erfahrungen. Zur Grenze hatte ich doch so einen tollen Tipp. Muss aber erstmal selber schauen, wo das war. Und da es am WE per Flugzeug in Urlaub geht ... danach hats auch noch Zeit :D
LG Alea
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von auge »

Wow! Sehr detaillierte Beschreibung dessen wie es in albanien läuft.
Weil es gefragt wurde.
Camping Pa Emer.
1) Reservierung/Kommunikation: Sehr freundlich und wirklich auf Zack. Per Mail oder Whatsapp möglich.
2) Lage: Schöne Anlage direkt am Meer. Terassenförmig angelegt.
3) Zustand: So. Jetzt hammas. Der Platz wirkt als ob niemand mehr etwas macht. Sanitär ist richtig schlecht, alle Wege sind reparaturbedürftig und die ganze Grüngestaltung sehr wild. Die Insel ist unbenutzt (Nix Bar, nix Pizza) und wird hauptsächlich von HZ Paaren benutzt um Fotos zu machen. Das Restaurant war bei uns sehr gut hörte aber auch anderes. Das Meer durch Durres schmutzig und ganz flach mit Sandstrand. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass sich keiner (mehr) kümmert oder das Geld ausgegangen ist oder beides.
4) Preis: 30,-/N (Auto, WW, 2E, 2K, Strom) sind für Zustand und Albanien einfach zuviel.

Leider is bei mir grad Hochsaison was Musikbuchungen (für 2017) angeht und ich hab soviele Termine, dass ich zu nix komme. Aber ein paar Tipps und nette Bilder hab ich dann schon noch auf Lager.

LG
Auge
Dateianhänge
Das sind die sog. Angeberfotos. Direkt am Meer mit Spnnenuntergang.... :-) diese Bilder versprechen leider mehr als der Platz halten kann...
Das sind die sog. Angeberfotos. Direkt am Meer mit Spnnenuntergang.... :-) diese Bilder versprechen leider mehr als der Platz halten kann...
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