Sommer, Sonne, ... Albanien

Reisen, Urlaub, Campingplätze
Andreas Roppel ETC 203
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Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Urlaub 2015 - Albanien

Nachdem Griechenland von der Liste unserer Urlaubsliste für 2015 gestrichen wurde, fiel die Entscheidung für Albanien sehr schnell. Der Reisebericht von Alea im Forum war für uns der erste Kontakt von diesem für uns unbekannten Land. Das ETC Ostertreffen führte dann zur endgültigen Entscheidung nach Albanien zu fahren. Alea hatte ihren Reisebericht gezeigt und uns Informationen geliefert. Unser Interesse war mehr als geweckt. Somit gingen die Planungen los. Der Albanien Reiseführer vom hobo-team wurde angeschafft, sowie die Karte von Freytag & Berndt. Alles was es im Internet zu lesen und zu sehen gab wurde aufgenommen.

31.07.2015, Freitag
Es geht los. Unser Triton ist gepackt und angehängt. Die Straße gehört uns und es geht super über die Autobahn in den Süden. Kein Stau trübt das Bild. Gegen 22:00 Uhr passieren wir die erste Grenze nach Österreich und nehmen den ersten Rastplatz zum ausruhen.

01.08.2015, Samstag
Gegen 04.30 Uhr werde ich wach. Eine merkwürdige Geräuschkulisse umgab mich. Dreiecksfenster auf und Blick auf die Autobahn. Was ist denn hier los??? Der Verkehr wurde immer dichter und nun wecke ich Ingo. Nachdem er die Frage zur Uhrzeit stellte, folgte auch schon gleich die nächste: warum muss ich denn so früh aufstehen??? Nun ja, wir sind halt in der Hauptreisezeit unterwegs und das auch nicht allein. Also Kaffee gekocht, kleines Frühstück eingenommen und wieder ins Auto. Bis hinter Maribor in Slowenien ging es auch super weiter, doch dann kam der Stau, der uns den Tag über begleiten sollte. Wir hatten es kurz nach 08:00 Uhr und die Einreisedauer nach Kroatien sollte jetzt schon 3 Stunden dauern. Wir haben die Autobahn verlassen und sind über die Landstraße nach Kroatien. Kleiner Grenzübergang und nur 3 Autos vor uns. Wären wir nur auf der Landstraße geblieben, dann wären wir sicherlich am Nachmittag in Trogir angekommen. Um Zagreb herum ging rein gar nichts mehr. Motor aus, Kühlschrank auf Gas umgestellt und warten. Gegen 16:30 Uhr hatten wir gar keine Lust mehr gehabt weiter zu fahren und sind auf den Camping TURIST GRABOVAC bei den Plitvicka Wasserfällen. Abendessen und schlafen.

02.08.2015, Sonntag
Nach dem Frühstück ging es nun weiter nach Trogir. Auf dem CAMPING BELVEDERE hatten wir einen Stellplatz reserviert, was auch gut war, denn ohne Reservierung wäre es schwierig gewesen einen Platz im Schatten zu bekommen. Der Triton wurde aufgebaut und wir haben uns in die Fluten gestürzt.
Stellplatz CAMPING BELVEDERE
Stellplatz CAMPING BELVEDERE
Blick auf das Meer
Blick auf das Meer
Den Montag haben wir zum ausruhen und zum Baden genutzt. Aber auch dazu die Karten für Albanien hervor zu holen. Denn weit ist es nicht mehr. Aber auch unser "Bernd" wurde mit den Zieldaten gefüttert und er sagte nur kurz, Route berechnet.

04.08.2015, Dienstag
Der Stellplatz wurde verlassen und nun ging es wieder auf die Straße. Noch etwas Autobahn bis kurz vor Dubrovnik. Dann heißt es Landstraße bis Albanien. Im Neretva-Delta haben wir uns ein Glas mit Mandarienhonig gekauft, auf den hatten wir uns schon gefreut. Bei Dubrovnik ging es nach Bernd wieder in die Berge nach Bosnien Herzegovina und es erwarte uns der erste Schlagbaum zwischen Kroatien und Bosnien Herzegovina. Schon ewig nicht gesehen, wenn man sonst frei durch Europa fährt. Nun heißt es warten. Der VW Bus vor uns aus Deutschland musste wieder umdrehen, er wurde nicht über die Grenze gelassen. Na, das kann ja heiter werden. Wir sind an der Reihe. Personalausweis, Fahrzeugschein für Auris und Triton, sowie grüne Versicherungskarte. Kurzer Blick in den Triton und schon dürfen wir weiter fahren. Hinter der Grenze erwartet uns eine Berglandschaft, aber alles sehr trist. Hier kommen nur selten Touristen vorbei. Ohne Zwischenstopp geht es bei Vilusi nach Montenegro. Wieder Motor aus warten, alle Papiere vorzeigen. Es wird sehr sorgfältig kontrolliert, obwohl nur zwei Autos an der Grenze sind. Hinter der Grenze fallen uns gleich die vielen Neuwagen auf. Ein kompletter Gegensatz zu Bosnien Herzegovina, dort waren noch sehr viele Fahrzeug aus den 1980 Jahren unterwegs. In Montenegro fühlt man sich durch die vielen Polizeifahrzeuge immer etwas kontrolliert. Sehr häufig fuhr ein Einsatzwagen hinter uns her, war nicht immer angenehm.
Zwischenstopp in Montenegro
Zwischenstopp in Montenegro
Montenegro
Montenegro
Weiter über Niksic und Podgrica nach Albanien. Montenegro ist sehr grün und bergig. Der Beifahrer passt sich langsam dem Grün der Landschaft an, wenn er Bergstraßen nicht mag. Die letzten Kilometer zur albanischen Grenze waren in einem sehr schlechten Zustand. Irgendwann glauben wir an eine verlassene Nebenstraße, als an die Hauptstraße nach Albanien. Aber die letzte Kurze umfahren und schon zeigte es sich, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Eine sehr lange Schlange vom LKW´s. Aber es ging recht zügig voran. Am Grenzhäuschen angekommen, werden wieder alle Papiere kontrolliert und sogar die Daten werden per EDV erfasst. Alles in Ordnung. Willkommen in Albanien. Wir haben es geschafft und sind im Chaos angekommen. Ein LKW von rechts, ein anderer von links, dazwischen ein paar Fahrzeuge der Marke Mercedes. Und wir mit unserem Eriba Triton mittendrin, statt nur dabei. Wir bahnten uns unseren Weg und hinter der Grenze war alles ganz still und ruhig. Der erste Kreisel, ein Polizeiwagen und sonst nichts. Auf der SH1 ging es Richtung Shkoder und zu unserem ersten Campingplatz vor Shkoder. Der LAKE SHKODRA RESORT. Wie nach der Beschreibung im Reiseführer waren die letzten Meter wirklich eine Schotterpiste, ganz im Gegensatz der bis hier hin befahren Landstraße. Der Platz ist eingezäunt und ein großes Tor wird elektrisch geöffnet. An der Rezeption wurden wir gleich in "deutsch" begrüßt. Da haben wir nicht schlecht gestaunt. Zunächst wurden wir über die Örtlichkeiten informiert. Wo sind die Toiletten, Duschen, Restaurant, Strand, Umtauschmöglichkeiten, Minishop, sowie touristische Ausflüge. Dann wurde der Triton abgestellt und das erste Bad im See genommen.
Stellplatz LAKE SHKODRA RESORT
Stellplatz LAKE SHKODRA RESORT
Nach der Abkühlung im warmen See mit Blick auf Montenegro, haben wir uns die angepriesene Forelle schmecken lassen. Für die Forelle mit Bratkartoffel wurden € 6,45 berechnet, das 0,5 L Bier mit € 1,50. Das Essen war sehr lecker. Nun verbringen wir unsere erste Nacht in Albanien.

05.08.2015, Mittwoch
Nach dem Aufstehen geht es gleich in den See zum Schwimmen. Ein frischer Kaffee und ein Frühstück runden den Morgen ab. Jetzt aber wollen mehr sehen und erleben. Das Leben in der Stadt, auf nach Shkoder. Shkoder ist mit 120.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Albaniens. Man muss sich umgewöhnen. Es herrscht das südländische Chaos, aber irgendwie gelassener als in anderen südlichen Ländern. Man fährt kreuz und quer, aber alle nehmen Rücksicht aufeinander. Es gibt auch keine Ampeln. Da kommen Autos von links und rechts, Radfahrer mal eben auf der falschen Seite und Fußgänger von allen Seiten. Am Straßenrand das bunte Treiben der Geschäfte und Geschäftigen. Die Männer, die in den Cafe´s sitzen und ein Schwätzchen halten. Selbst lebendige Lebensmittel sind am Straßenrand aufgereiht und warten auf die Käuferin oder Käufer. Ein kleines Geschäft nach dem anderen und ein jedes scheint existieren zu können. Wir sind hier mittendrin und wollen nun auch per Pedes die Stadt erkunden, also Parkplatzsuche. Gesucht, gefunden. Bewaffnet mit dem Reiseführer ging es nun durch die Stadt. Start der SHESHI DEMOKRACIA. Ein futuristischer Platz mit Kreiskehr und von allen Seiten kamen sie, die Fußgänger, Radfahrer, LKW´s und PKW´s. Ingo dachte schon wir würden nie über den Platz kommen, aber wo ein Wille ist auch ein Weg. Mittendurch.
Shkoder
Shkoder
Shkoder
Shkoder
SHESHI DEMOKRACIA
SHESHI DEMOKRACIA
Neubau
Neubau
Altbau
Altbau
Migjeni Theater
Migjeni Theater
Gesehen haben wir den Uhrenturm, das Migjeni Theater, bevor wir zur Hauptmoschee "Eba Bekr" gelangten. Ingo hatte noch nie eine Moschee von innen gesehen und ich machte ihm wenig Hoffnung, sich die Moschee von innen anschauen zu können, da er nur ein T-Shirt und eine kurze Hose trug. Aber als ich den Mann am Eingang der Moschee fragte, ob wir uns die Moschee von innen anschauen dürfen, wurde uns der Zugang nicht verwehrt. Die Schuhe mussten draußen bleiben und wir sind Barfuß in die Moschee. Wir betraten einen großen hellen Raum mit einer reich bemalten Decken und einem flauschigen Teppichboden. Schon bedruckend. In Istanbul wäre uns der Zugang zur blauen Moschee in unserer sommerlichen Bekleidung verwehrt geblieben.
Eba Bekr
Eba Bekr
Eba Bekr
Eba Bekr
Beim verlassen der Moschee wurden wir gefragt woher wir kommen. Wir haben ihm mitgeteilt, dass wir aus Deutschland kommen. Daraufhin der Mann meinte, das es dort kalt und regnerisch ist. Wir bedanken uns noch einmal und zogen weiter. Vorbei an fahrenden Händlern die im Kofferraum so einiges aus alten Handyzeiten angeboten haben. Wer also Ersatzteile für sein altes Handy sucht, wird hier sicherlich fündig.
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In der Fußgängerzone haben wir einen Geldautomaten gefunden, der auch die Maestro Karte akzeptierte und haben uns mit Bargeld eingedeckt. Bis jetzt haben wir noch kein albanisches Bargeld in der Hand gehabt, denn am Platz konnten wir unser Abendessen mit Euro bezahlen. Der Kurs war zu unserem Zeitpunkt
€ 1,00 = LEK 138,00.

Nach der Stadttour ging es zur Rozafa-Festung. Vor der Festung ist ein kleiner Parkplatz mit Kiosk. Die Besitzerin hat eine Zeitlang in Frankfurt/Main gelebt, was unschwer zu hören war. Parkplatzgebühren LEK 100,00. Die letzten Meter ging es bei Hitze auf Kopfsteinpflaster zur Festung hinauf. Am Eingang wurden LEK 200,00 pro Person Eintritt fällig.
Weg zur Festung
Weg zur Festung
Eingang zur Festung
Eingang zur Festung
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Frauke ETC 410
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Frauke ETC 410 »

Hallo Andreas, hallo Ingo,

ihr hattet euren Albanien - Bericht ja schon angekündigt... Nun ist er da :D
Sehr schön beschrieben und mir eindrucksvollen Bildern bestückt!
Albanien ist glaube ich ein noch nicht alltägliches Touring - Reiseziel.
Vielen Dank für die Mühe und das Teilhaben lassen!

Viele Grüße Frauke
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

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Rückweg
Rückweg
Von der Festung aus hat man einen sehr schönen Blick über Shkoder, dem Skutari-See mit dem Fluss Buna, Zusammenfluss von Drin und Kir, sowie auf die Bleimoschee.

Nach so viel Besichtigung meldete sich auch der Magen wieder und auch der Gedanke, das auch die Vorräte etwas aufgefüllt werden mussten. Zunächst Brot. Wieder in die Stadt und zum Bäcker. Parken in der zweiten Reihe, wie alle anderen auch. Ingo rein und Brot ausgesucht. Nur was kostet das Brot? Die Verkäuferin machte die Kasse auf und lag LEK 70,00 in Münzen vor Ingo hin. Da wir bisher noch nicht in LEK bezahlt hatten und uns der Bankautomat nur mit Scheinen in der Größe 500, 1.000 und 2.000 ausgestattet hatte, schaute die Verkäuferin nicht schlecht, als Ingo mit LEK 500,00 bezahlen wollte. Sie nahm den Schein und entschwand. Zurück kam sie mit viel Kleingeld als Wechselgeld. Im nächsten Laden wurden wir für 2 x 200 gr. Joghurt und 6 Eier LEK 120,00 fällig. Am Obststand für ca. 1 kg Weintrauben und 2 Pfirsiche gerundet LEK 100,00. Jetzt hatten wir alles und machten uns auf den Rückweg zum Platz.

Und so wie es in den Berichten von Alea und dem Reiseführer beschrieben. Die Menschen sind hier sehr freundlich und immer hilfsbereit. Mit der albanischen Sprache haben wir uns schwer getan, aber mit Englisch, Deutsch oder etwas Italienisch ging es immer weiter. Wenn alles nichts half, dann mit Händen und Füssen.

Das war nun unser erster Tag in Albanien. Morgen machen wir eine Ausflugstour zum Koman Stausee.
Basje ETC 645
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Basje ETC 645 »

Hallo Andreas, interessante Fotos, Albanien und zwei Gesichter...
Vielen Dank für deine Infos
Gruß Basje
___________
Gruß Basje
Triton 430
Ekki ETC 11
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Ekki ETC 11 »

Hallo Ihr Zwei,

schöner Reisebericht. Vielen,vielen Dank.

LG

Moni und Ekki
Moni-Ekki Volvo Cabrio C 70-2009,Troll 530-2001
2009-ÜN-8500
2010-12850
2011-76-12100
2012-61-7800
2013-40-6600
2014-94-15150
2015-56-6800
2016-95-9740
2017-72-9100
2018-90-15100
2019-35-3500
2020-7-1500
Roman
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Roman »

:thumbs: Leider konnte ich meine Frau letztes Jahr nicht dazu überreden, weiterzufahren nach Albanien. Dann habe ich eh die Grippe gekriegt. Ich lese mit großem Interesse, vielleicht wird es ja bei uns auch noch mal was.
Achte immer auf den Horizont!
Piratentroll
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Piratentroll »

Vielleicht sollte ich mit Roman nach Albanien fahren, meine Regierung ist auch absolut gegen die Aufnahme touristischer Beziehungen zum albanischen Volk.

Aber da wird ja nix draus, da ich mir mit Roman ja nicht einig darüber werde, ob wir nun den Troll ohne oder den mit Klo nehmen für die Fahrt.

Schade.

Aber darüber hinaus, vielen Dank für den schönen Reisebericht!

Glück Auf!
„per aspera ad astra.“
Wahlspruch der Sternenflotte

Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!
Drahthaar
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Drahthaar »

Mir gefällt der Bericht auch.

Gruß
Rolf
z.Zt. in Lissabon
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Donnerstag, 06.08.2015
Heute klingend der Wecker recht früh. Wir müssen uns fertig machen, denn um 07:30 Uhr sollen wir vom Campingplatz zu unserem Ausflug zum Koman Stausee abgeholt werden. Zunächst hatten wir geplant, selber mit dem Gespann dort hin zu fahren, aber das Angebot war gut und wie Alea schon berichtete, war es besser sich fahren zu lassen, als den eigenen Wagen zu nutzen. Isra und Maik müssten auch früh ihre Körbe verlassen, denn sie kommen mit. Hier hatten wir vorab mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen, ob sie auch mitkommen dürfen. Dieses war die erste Anfrage und wurde mit einem "JA" beantwortet.
Morgenstimmung, wie in Afrika.
Morgenstimmung, wie in Afrika.
... die wilden Tiere der Steppe.
... die wilden Tiere der Steppe.
Pünktlich kam der Minibus angefahren, natürlich Mercedes, was sonst. Im Minibus befand sich schon eine Gruppe aus rüstigen Rentnerinnen und Rentnern aus Italien. Was für ein Stimmengewirr auf der Fahrt zum Migjeni-Theater in Shkoder. Dort erfolgte ein Zwischenstopp, dann folgte ein weiterer Zwischenstopp an einem Hotel. Nur stiegen weder Personen zu, noch aus. Nun platze der italienischen Gruppe der Kragen und der Fahrer musste den Unmut ertragen. Aber es zeigte sich ein kleiner Erfolg. An einem anderem Hotel stieg noch eine Familie ein und dann ging es endlich los. Zunächst war die Landstraße recht gut, doch dann folgte der Weg einem Schlagloch nach dem anderem, mal Asphalt, mal Schotter und immer bergauf. Zum Schluss ein Tunnel und dann war Ende im Gelände. Endstation. Man waren wir froh nicht mit dem Triton hier gelandet zu sein. Denn außer zwei Tavernen und dem Ladungssteg für die Boote war kaum noch Platz. Aber jeder Zentimeter wurde ausgenutzt für die Touristenfahrzeuge.
Tunnel und Ende
Tunnel und Ende
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Er hat dem Weg hierher gefunden
Er hat dem Weg hierher gefunden
Bevor wir uns auf das Ausflugsboot machten, hatten wir noch die Gelegenheit bekommen, die Tavernen aufzusuchen, um noch ein kühles Getränk zu uns zu nehmen. Was wir auch in Anspruch genommen haben.
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Mit ca. 24 Personen war unser Boot sehr gut belegt. Wir haben uns mit den Hunden einen Schattenplatz gesichert. Die Sonnenanbeter haben sich gleich das Deck gesichert. Der Außenbordmotor wurde gestartet und nun tuckerten wir auf den Stausee hinaus.
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Byrek als Zwischenmahlzeit gefüllt mit Käse
Byrek als Zwischenmahlzeit gefüllt mit Käse
Das Panorama ist schon sehr beeindruckend und wer schon einmal in Norwegen den Geiranger Fjord durchschippert hat, kann hier vergleichen. Es ist auf jeden Fall wärmer, selbst das Wasser. Aber auch sehr viel Natur um uns herum.
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Hier eine oder besser gesagt, die einzige, jetzt wieder fahrende Fähre. Die andere liegt unter Wasser und es war lange nicht entschieden, ob der Fährverkehr wieder aufgenommen werden würde oder nicht.
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Bis zum ersten Stopp wurden wir über die Geschichte des Staudammes informiert und auch über die Familien, die heute noch links und rechts des Stausees leben. Es gibt nur die Möglichkeit über das Wasser an die Gehöfte zu kommen. Eine Straße gibt es hier nicht und alles, was man zum täglichen Gebrauch benötigt, muss man per Boot einholen.

Am Ende des Stausees hatten wir die Möglichkeit uns im glasklaren Wasser eine Abkühlung zu verschaffen, die auch genutzt wurde.
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Nach 30 Minuten mussten wir unsere sieben Sachen einräumen und es ging zum Mittagessen...
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Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

... Mittagessen.
Das Gästehaus
Das Gästehaus
Unten am Stausee waren schon die Liegen aufgebaut, damit man sich nach dem Essen noch etwas in die Sonne legen oder noch einmal ins Wasser springen konnte. In der zweiten Ebene war ein altes Bauernhaus aus dem Jahre 1970. Dieses dient auch als Gästehaus.
Der Kamin im Gästehaus
Der Kamin im Gästehaus
Schlafraum
Schlafraum
Oben das nächste Gästehaus, was auch von der Familie genutzt wird. Hier ließen wir uns unter dem Schilfdach nieder und das Essen wurde aufgetischt. Zunächst gab es einen selbstgemachten Schnaps zur Einstimmung. Zum Essen gab es Brot, Gurken, Tomaten, Oliven, Joghurt, Schafskäse, Oshmare Korca (Gericht aus Maismehl), Ziegenfleisch, eingelegtes Gemüse und Melone. Dazu reichte man uns das frische Quellwasser und einen Mokka zum Abschluss. Alles war frisch zubereitet und seeehhhhrrrr lecker.
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Nach der guten Speisung gingen wir runter zum Wasser und sprangen in die Fluten des Stausees und ruhten uns etwas aus, bevor uns das Ausflugsboot wieder zurück zum Staudamm brachte. Selbst Maik und Isra haben ihre Streicheleinheiten bekommen, es waren ja genügend Hände an Bord.
nicht aufhören, weiter machen...
nicht aufhören, weiter machen...
Nach 5 Stunden endete dieser Ausflug. Wir haben eine Menge gesehen und viele Informationen erhalten. Doch unserer Rückreise zum Campingplatz stand noch etwas im Weg. 1. ein PKW. Wir mussten warten, bis eine andere Gruppe von ihrem Ausflug zurück kam und den PKW entfernte, damit wir mit dem Minibus starten konnten. 2. ein Schiff was den Tunnel versperrte. Der LKW hatte sich wohl mit den Ausmaßen seiner Ladung etwas verschätzt und nun hing die Ladung unter der Tunneldecke. Aber auch dieses Problem löste sich schnell.

Am Campingplatz angekommen, sind wir von unseren Campingnachbarn mit Spannung in Empfang genommen. Sie hatten diese Tour schon vor zwei Jahren unternommen. Da war noch alles in der Anfangsphase, aber auch viel persönlicher. Hier wird einem sehr schnell klar, dass der stetige Wandel vorhanden ist, sowie spürbar ist. Für unsere weitere Reise haben wir noch Routen besprochen, denn unsere Campingnachbarn haben Albanien schon öfter bereist.

Und eines haben wir noch erfahren. Albanien hat das größte Süßwasservorkommen in Europa. Wir hatten uns schon gewundert, denn gleich am Anfang sagte man uns, dass man das Wasser direkt aus dem Wasserhahn nehmen kann, da es frisches Quellwasser ist. Hier ist es nicht wie in den anderen Ländern Südeuropas, wo das Wasser gechlort ist. Dies hat uns auch die ganze weitere Reise begleitet. Es gibt immer wieder Wasserstellen in den Bergen, wo man direkt seinen Wasservorrat auffüllen kann. Auch sonst geht man hier mit Wasser nicht sparsam um. An jeder Ecke kann man sich sein Auto waschen lassen, der Garten wird ganztägig bewässert oder die Gartenmauer vom Staub befreit.

So, jetzt noch in den See und etwas essen. Ausgestattet mit neuen Informationen geht unsere Reise morgen weiter. Richtung Ohridsee.
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Freitag, 07.08.2015
Berat wurde verschoben und wir machten uns weiter auf den Weg zum Ohridsee. Der Weg dorthin führt uns über Tirana. Tirana stand nicht auf unserer Liste, da uns dort nichts reizte. Aber irgendwie haben wir es geschafft so mitten drin im Verkehrschaos zu landen. Eine dreispurige Straße tat sich auf und zum ersten Mal haben wir in Albanien eine Verkehrsampel gesehen. Wir wollten jetzt nur noch die Straße nach Elbasan finden. Diese haben wir auch gefunden und nicht nur diese, sondern auch das größte Einkaufszentrum in Albanien, das "TEG" Tirana East Gate. Nach allem, was wir bisher gesehen haben, sind wir hier in der modernen Welt angekommen. Alles wie in allen anderen Verkaufstempel in Europa. Viele Geschäfte, aber sehr einsam, denn das Geld für diese Artikel hat nicht jeder in Albanien.
Zwischenstopp Tirana am TEG
Zwischenstopp Tirana am TEG
Tirana East Gate
Tirana East Gate
Bei Carrefour haben wir es uns nicht nehmen lassen, etwas zu essen. Das Restaurant befand inmitten des Supermarktes. 2 x Eintopf mit allerlei Gemüse, Kartoffel und Fleisch, 2 x Ayran und etwas Süßes für Ingo für umgerechnet € 5,00. So gestärkt ging es dann weiter.

Die Großstadt Tirana mit all ihrer Hektik einmal hinter uns gelassen, ging es wieder ruhiger zu und die Bergwelt eröffnet sich. Die Straße nach Elbasan war zu Teil neu gebaut und nach einer kurzen Bergpartie ging es durch einen neu gebauten Tunnel und weiter auf der neuen Autobahn bis kurz vor Elbasan. Somit sind wir immer überrascht, wie sich die Routenbeschreibungen aus dem Reiseführer ändern können. Durch das grüne Tal hindurch bis zum Thana-Pass. Bevor man den Pass erreicht, werden links und rechts der Straße Angebote zur Autowäsche offeriert. Wir sind ohne Stopp den Pass hinauf und wieder runter. Tagesziel, der Ohridsee erreicht, den Campingplatz CAMPING PESHKU nicht. Dieser fiel dem Neubau der Uferstraße zum Opfer. Also haben wir uns am LAKE PARK HOTEL nieder gelassen. Eigentlich sollte der Campingplatzteil vom Hotel schon fertig sein, war aber zu unserem Zeitpunkt ein Acker. Kosten € 10,00 ohne Badbenutzung, macht nichts, unser Triton hat einen Waschraum.
LAKE PARK HOTEL
LAKE PARK HOTEL
Blick auf Mazedonien
Blick auf Mazedonien
Nachdem der Triton seinen Platz gefunden hat, sind wir in den Ohridsee zum schwimmen, immer mit Blick nach Mazedonien. Am Abend zum Essen ins Restaurant vom Hotel.
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Essen war gut. Gute Nacht.

Samstag, 08.08.2015
Auf zu neuen Taten oder besser gesagt, auf zum nächsten See, dem Prespa-See.
weiter nach Ligenas
weiter nach Ligenas
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Begrüßungsesel
Begrüßungsesel
Als Zielpunkt haben wir das beschauliche, idyllische Örtchen Liqenas ausgesucht und hätten wir vorher gewusst, welch ein schönes Fleckchen uns erwartet, dann hätten wir nicht am Hotel übernachtet, sondern hier, am Ende der Straße, direkt am See.
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In dem Ort Liqenas lebt eine mazedonische Minderheit und am See kann man auch Pelikane beobachten. Leider haben wir keine gesehen. Das Dorf selber ist sehr ursprünglich und man unternimmt eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, wo die Transporte noch mit dem Eselkarren vorgenommen werden. Die Straßen sind zum Teil so eng, dass wir uns fragten, wie Wohnmobile diese Strecke meistern sollen, den unser Reiseführer war für Wohnmobile und wir waren mit dem Reiseanhänger für Ferntouristik unterwegs. Dieser ist einfach nur ideal für solche Strecken.
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Nun standen wir am Ende der Straße und genossen den Blick und die Ruhe in dieser wunderschönen Umgebung. Eigentlich wollten wir noch kurz ins Wasser, aber eine Wasserschlange nahm schon ein Bad und wir blieben am Land.

Wir verließen diese Idylle und fuhren unserem Tagesziel dem CAMPING FARMA SOTIRA entgegen.
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Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Der Weg führte uns an Korce vorbei, in die Bergwelt.
Zwischenstopp in Eskere
Zwischenstopp in Eskere
Einkaufsladen
Einkaufsladen
Partisanendenkmal
Partisanendenkmal
Serpentinen rauf und runter, mal nach links, mal nach rechts. In diesem Bereich war die Strecke wunderbar zu fahren.
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... und immer wieder Bunker
... und immer wieder Bunker
Am Campingplatz angekommen, haben wir unseren Platz eingenommen und sind sofort Richtung Pool gestartet. Rein in den Pool mit frischen sehr klaren Quellwasser befüllt und der hat auch die entsprechende Temperatur dazu. Mehr etwas für nach die Sauna als zum schwimmen.
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Der Campingplatz Farma Sotira ist wirklich sehr schön gelegen. Eine Forellenzucht vor Ort, Pferde zum ausreiten und kleine Ferienhäuser ergänzen das Angebot. Und frischer kommen die Forellen nicht auf den Grill.
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Pferde
Pferde
Forellenzucht
Forellenzucht
Ferienhütten
Ferienhütten
Am späten Nachmittag noch etwas in den Wäldern gewandert und sich somit Appetit für den Abend geholt.
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Suchbild
Suchbild
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Werner
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Registriert: 30.05.2015, 16:28
Wohnort: In einem kleinen unbesiegbaren Dorf in den Niederlanden

Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Werner »

Männer,das ist Klasse :thumbs:
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Unterwegs mit Rentnerfahrzeugen :mrgreen:
Rainer ETC 506
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Registriert: 05.10.2011, 21:59
Wohnort: Wuppertal

Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Rainer ETC 506 »

Hallo ihr Zwei,

Danke für den schönen Bericht... :thumbs:
Liebe Grüße
Rainer ETC 506

Bild


Octavia 4x4 mit Triton 430 GT

2017: 5156 km 57 N
2018: 3760 km 51 N
2019: 2315 km 40 N
2020: 2600 km 41 N
2021: 3100 km 33 N
2022: 2870 km 43 N
2023: 2660 km 40 N
2024: 0740 km 13 N
Andreas Roppel ETC 203
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Re: Sommer, Sonne, ... Albanien

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

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Fleischgericht
Fleischgericht
Forelle gegrillt
Forelle gegrillt
Nach den heißen Abenden und Nächten, wurde es hier in den Bergen etwas kühler. Aber auf dem Platz immer voller. Die Tagestouristen mit ihren Geländewagen treffen ein. Ein Bild was wir schon am LAKE SHKODRA LAKE beobachten konnten. Tagsüber fahren sie mit den Geländewagen durch die Berge und Abend stürmen sie die Campingplätze.

Sonnntag, 09.08.2015
12°C Außentemperatur, ja so etwas??? Sonst stand das Thermometer früh am Morgen bei mindestens 25°C.
Frühstück im Triton??? Nein, draußen vor dem Triton. Weitere Planung für den heutigen Tag ist die albanische Rivera. Seen hatten wir jetzt genug, jetzt wollen wir Meer. Wir haben uns für die 177 km über Griechenland entschieden, denn die Streckenführung um den 2.484 m hohen Mali i Drites wäre zwar kürzer gewesen, aber die Straße wechselte auf der Karte von Gelb auf Weiß. Die 60 km lange Strecke in Griechenland ließ sich auch schneller befahren. Hier in Albanien kommt am auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 25 km/h.
Blick auf den Mali i Drites
Blick auf den Mali i Drites
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Die Strecke vom CAMPING FARMA SOTIRA zur griechischen Grenze hatte es auch in sich gehabt. Eine schmale Straße durch die Berge und zum Teil auf Schotterwegen und wir reden von der gelben Straße. Aber auch hier in den Bergen wurde an einer neuen Streckenführung gearbeitet. An der Grenze nach Griechenland waren wir mit einem weiteren Fahrzeug aus Griechenland ganz unter uns, der Grenzbeamte fehlte. Gesucht, gefunden. Irgendwann erschien ein Mann in Freizeitbekleidung und nahm sich unser Papiere an. Der griechische Landsmann wurde gleich durchgelassen. Wir mussten warten. Personalausweis, Fahrzeugpapiere und grüne Versicherungskarte hielten der Kontrolle stand und nun erschien ein Mann in Uniform. Dieser nahm die Personalausweise und verschwand??? Wohin??? Was passiert jetzt???
Gar nichts, alle Papiere in Ordnung und nun begann der private Plausch. Woher wir kommen, warum wir Toyota fahren, ob ein Hybrid oder ein Diesel sei, warum der Hybrid keinen Wohnwagen ziehen darf. Man wünschte uns zum Schluss eine Gute Reise und ein Herzliches Willkommen in Griechenland. Jetzt aber schnell wieder zur nächsten Grenze, wieder zurück nach Albanien. Aber ganz so schnell ging es nicht, wir mussten plötzlich bremsen, eine Landschildkröte war dabei die Straße zu überqueren.
Landschildkröte
Landschildkröte
Und haben angehalten und sie auf die andere Seite gesetzt. Nun konnte sie ihren Weg fortsetzen und wir unseren. Kurze Pause, um zu günstigen Tarifen mit den Daheimgebliebenen zu telefonieren.
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Die Strecke war schnell befahren und so erreichten wir die Grenze nach Albanien in kurzer Zeit. Nur standen wir hier nicht mehr alleine. Es hatte sich wohl halb Griechenland auf den Weg nach Albanien gemacht. Es war Sonntag und die Griechen fahren wohl zum Einkaufen in das günstige Albanien.
Griechische Grenze
Griechische Grenze
Albanische Grenze
Albanische Grenze
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Zwischen Griechenland und Albanien gab einen Duty Free Shop, in dem wir einkehrten und auch etwas Umsatz machten. Gleich hinter der Grenze ging es auch gleich wieder in die Berge. Der nächste Zwischenstopp soll das "BLUE EYE" werden.
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