Camping Südfrankreich (mal wieder)

Reisen, Urlaub, Campingplätze
eddie
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von eddie »

Ja, lieber Andy, leider wird es immer schwieriger, vernünftige Campingplätze in Südfrankreich am Atlantik zu finden, weil die kleineren oft von den angrenzenden Riesen-Campingplätzen geschluckt werden. Dann verwandelt sich der vetraute Platz in eines von diesen unsäglichen Mega-Arealen mit Badelandschaft, Animation, Blockhütten, Imbissrestaurants und Pipapo etc. Ist uns in Soulac passiert mit dem geliebten Camping l'Océan, den sich diese pseudoluxusimitierende "Sandaya"-Kette einverleibt hat. Und wir sind seither auch auf der Suche nach einem gemütlichen, familiären Platz. Also habe ich leider keinen Tipp für dich, aber bin gespannt, ob der jetzt gebuchte etwas für dich war. Wir versuchen dieses Jahr wohl mal wieder den Camping Municipal in Lit et Mixe , schöne Lage, hatte damals aber immer sehr schlechte, wenige Sanitärs, ist oft auch laut und voll. Wollen mal sehen...

@ Roman
immer wieder gern gelesen, deine traumatischen Erfahrungen mit der französischen Atlantikküste.
Mensch, mein Lieber, aber hast du nie dieses besondere Licht gesehen, die wahnsinnige Weite des Ozeans, diese Gischt, die beeindruckenden Wellen? Ich könnte da den ganzen Tag nur blöde auf's Meer glotzen. Ich finde jedenfalls, das hat was. :D
Roman
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von Roman »

Oh, da habe ich mich unklar ausgedrückt! Das Grüne-Gras-Trauma habe ich in Kroatien erlebt, Istrien, Premantura/Medulin bei Pula. Meine prägenden Kindheitscampingerlebnisse habe ich dort erlebt zu Zeiten des real existierenden Tito-Sozialismus. Sicherlich die gleichen wie Andy in Südfrankreich. Ich habe die dann wiedergesucht mit meinen eigenen Kindern und nicht finden können, weil das verdammte Gras noch saftig grün war. Ich befürchte, Andy wird in Südfrankreich über ähnliches stolpern.

Nein, das dolle Licht habe ich nicht gesehen an der Atlantikküste. Wir waren allerdings nur eine gute Woche dort, in der war das Wetter grau. Darum sind wir ja auch geflüchtet. Wenn die Sonne mal schien, war das Licht auch nicht anders als bei uns. Ich erinnere mich an die Andalusienreise. Den Rückweg hatten wir von Tarifa in einer Gewalttour genommen. Die ganze spanische Hochebene zeigte das Thermometer 38° und drüber an. An der Cote d'Argent fiel es dann auf 13°. Auf der Gegenfahrbahn ein einziger gigantischer Stau. Ich fragte mich: Wieso fahrt ihr alle hierher?!?

Tolles Licht hat man meiner Meinung nach meistens bei radikalen Wetterumschwüngen. Wenn bei strahlendem Sonnenschein eine Wetterfront aufzieht. Oder wieder abzieht und die Sonne durchbricht. Vielleicht kommt der Mythos vom Licht in Südfrankreich daher. Wetterumschwünge gibt es dort ja öfter.
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silkstockings
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von silkstockings »

eddie hat geschrieben: 20.03.2022, 12:43 Wir versuchen dieses Jahr wohl mal wieder den Camping Municipal in Lit et Mixe , schöne Lage, hatte damals aber immer sehr schlechte, wenige Sanitärs, ist oft auch laut und voll. Wollen mal sehen...
Wir sind jahrelang nach Contis Plage gefahren - und es war so schön. Nun stehen dort fast nur noch Bungalos und Chalets, Animations rund um die Uhr - und das lautstark und kaum noch Stellplätze.

Wo und ob wir dieses Jahr fahren, steht in den Sternen. Wie so vieles in dieser Zeit.
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Andy111
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von Andy111 »

@road-movie: klingt nach coolen Erinnerungen an alte Zeiten von denen man gern erzählt.
Die Strömung hab ich auch noch sehr gut im Gedächtnis. Kommst aus dem Wasser und alles sieht anders aus weil du 300m abgedriftet bist ohne es zu merken…
Danke dir!!

@eddie: jau, das erzählte mein Vater schon von damals als er noch mit Zelt unterwegs war und es meinen Bruder und mich noch nicht gab.
Er sagte viele Plätze sind riesig geworden, viel Baumbestand wurde gerodet um mietunterkünfte zu bauen…
Schrecklich eigentlich aber der Platz den ich da gefunden hab macht Hoffnung. Wir dachten halt. Wir sind Anfang 30. paar Jährchen sind noch Zeit bis eventuelle Kinder kommen, da kann man noch auf Animation, Pools, Promenaden etc. verzichten…
Aber diese gischt und die Wellen die man schon von weitem hört, du sagst es, wenn man langsam den Holzsteg über die Düne passiert,
ein absoluter Traum… 🥰
Ich glaub wenn ich da zum Strand komme werd ich, ähnlich wie unser Hund damals, einfach rein rennen und durch die erste Welle mit Köpper durchspringen 👌👍🏻

@roman: ich komme ja zur gleichen Zeit wie wir damals immer da waren. Also wird das Gras zumindest die gleiche Farbe haben :ALAAF:


@all: war gestern bei meinem Vatter. Er bucht jetzt mit seiner Frau 14 Tage ein Mobilheim unweit von mir bei Biscarosse im fast gleichen Zeitraum. Es überschneidet sich zumindest eine Woche.
Das könnt echt witzig werden. Er hat nach der Trennung mit meiner Mutter immer gesagt er will wenigstens noch einmal dort hin.
Jetzt wird es wahr, wahrscheinlich weil ich, seitdem ich den Triton habe, mir das in den Kopf gesetzt habe und immer konsequent von rede. 😀

Könnte schön werden. 😊


Die Umweltzonen machen mir noch etwas Sorge. Paris geht klar. Der Ring ist frei. Aber die Region Bordeaux kann auch mal ausgerufen werden und dann darf ich mit dem Gespann im schlimmsten falle nicht anreisen.

Aber: gebucht ist gebucht. Wird sich wohl zeigen wenn ich da unten ankomme. Was dann passiert, sehe ich halt dann und wird dann kurzfristig entschieden.
Ohne bisschen Risiko wär ja langweilig 😄
macgoerk
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von macgoerk »

Ich war 1977 und 78 in Lacanau-Ocean und habe tolle Erinnerungen.


Das kann auch so bleiben….



…und Dir, Andy, wünsche ich viel Spaß…👍
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tomruevel_neu
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

die Wahrnehmungen sind doch, je nach Lebensalter, durchaus unterschiedlich.

Der Urlaubsort meiner frühen Kindheit erscheint heute deutlich anders als seinerzeit.
Vor allem erheblich kleiner.
Und es fehlen dort die kleinen Ferienhäuschen als Holz. Die sind durch größere Häuser ersetzt worden und so ist es einfach wesentlich enger, dem Eindruck nach.

Was Frankreich angeht.
Das Land ist ja nicht nur im Sommer bereisenswert sondern auch zu anderen Jahreszeiten.
Und so ergeben sich durchaus auch unterschiedliche und interessante Eindrücke.

Z.B. das Languedoc.
Im zeitigen Frühjahr noch recht kahl, dann mit blühenden Obstbäumen/Büschen und dem ersten frischen Grün auf den Weinfeldern.
Im Laufe der Sommers verschwindet dann vieles von dem Grün, gegen Herbst verfärben sich aber die Weinfelde in den tollsten Farben, die Wälder ebenso.

Was das Licht angeht.
Im Frühjahr/Herbst gibst in der genannten Gegend durch heftige und kurzfristige Wetterwechsel.
Sehr beeindruckend wird es, wenn der Mistral/der Tramontane bläst. Durch die sehr klare Luft wird alles sehr plastisch.
Das genaue Gegenteil hat mit mit dem Autan. Es ist zwar warm, aber so enorm feucht dass es tags kaum hell wird und neblig bleibt. Das ergibt eine ganz eigene, etwas gespenstische Atmosphäre.
eddie
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von eddie »

Roman hat geschrieben: 20.03.2022, 13:43 Die ganze spanische Hochebene zeigte das Thermometer 38° und drüber an. An der Cote d'Argent fiel es dann auf 13°. Auf der Gegenfahrbahn ein einziger gigantischer Stau. Ich fragte mich: Wieso fahrt ihr alle hierher?!?
Ja, es ist eigentlich immer angenehm kühl dort, auch bei Sonnenschein.
Ich kann diese extreme Hitze nicht mehr gut ab. In Kroatien, Juli/August 2015 konnte man sich eigentlich nur noch im Wasser aufhalten. Ebenso auf Korsika, obwohl man da noch in die Berge flüchten konnte, deshalb waren vormittags immer die Straßen verstopft. Den Fluchtreflex hatten dort einige.
Roman
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von Roman »

Mir geht es leider ebenso. Die Hitze macht mich immer mehr fertig. Seltsamer Weise nur die in der Luft. Im Wasser ist es umgekehrt. Für mich ist das Meer in Kroatien und Korsika viel zu kalt. Ich leide also an Land unter der Hitze und kann nicht zur Abkühlung ins Wasser, weil das zu kalt ist. Nur auf Korsika gab es diese fantastischen Gumpen. Klares Süßwasser mit fast Badewannenthemperatur.

Darum hat mich die Erfahrung in Norwegen so positiv überrascht. Angenehm kühl, zu kalt auch für Insekten, und es fehlt völlig dieser gesellschaftliche Bade-Zwang (Komm doch auch rein, es ist herrlich, wenn man erstmal drin ist....) Niemand badet dort, der noch alle Tassen zusammen hat, außer vielleicht ein paar Irrer, die im Winter Löcher ins Eis hacken, um dann dort hineinzuspringen. In Norwegen gibt es eher einen Wanderzwang, es ist nicht ganz einfach, sich um den herumzulavieren. Viele fahren Boote, Kajaks und sowas auf dem Aut-Dach herum. Ich habe aber kein einziges jemals auf einem Fjord, See oder Fluß gesehen.

Was dem Nordlandfahrer sein Kajak, ist dem Atlantik-Fahrer das Surfboard. Das macht ordentlich was her, insbesondere, wenn es lässig am Van lehnt. On Top kommen noch die Surfanzüge an der Wäscheleine. Da haben die Mädels was zum Gucken. Vornehmlich dekorieren sich Jungmannen damit. Besonders lässig sieht es aus, wenn der Neoprenanzug so halb getragen wird mit freiem Oberkörper. So man denn kein Lauch ist.

Wir waren seinerzeit bei Lacanau an der Cote d'Argent. Mich hat dort nur eines wirklich abgestoßen: Durch den Pinienwald führt parallel zur Küste ein Fahrradweg für Familien, auf dem tatsächlich Familien mit ihren Fahrrädern hin und her gefahren sind. Als ich das gesehen habe, wollte ich nur noch weg.
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von tomruevel_neu »

Roman hat geschrieben: 22.03.2022, 16:28Niemand badet dort, der noch alle Tassen zusammen hat,
Moin,

na, ein Mal im Nordmeer baden, wenn auch nur kurz, hat doch was.
Irgendwo auf den Lofoten (das was wie weißer Sand aussieht.....sind Muschelschalen):
IMG_1620.jpg
Roman
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von Roman »

Soweit wie der Mann vorne war ich auch drin. Der hinten ist beinhart, so weit rein habe ich es nicht geschafft. Bei uns hatte das Wasser 12 Grad.
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tomruevel_neu
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

und Du meinst davon ist die Badehose dann auch naß geworden????
Und die Haare.
Roman
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von Roman »

Die Hose könnte auch trocken sein. Und die Haare - verschwitzt. Vom Beachball z.B. Oder der andere hat gespritzt. Er flüchtet ja! Aus Angst vor bitterer Rache. :mrgreen:

Interessant ist, dass bei euch das Wasser auch absolut still war. Ich dachte, bei uns wäre es eine Ausnahme gewesen.
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von eddie »

Roman hat geschrieben: 22.03.2022, 16:28 Wir waren seinerzeit bei Lacanau an der Cote d'Argent. Mich hat dort nur eines wirklich abgestoßen: Durch den Pinienwald führt parallel zur Küste ein Fahrradweg für Familien, auf dem tatsächlich Familien mit ihren Fahrrädern hin und her gefahren sind. Als ich das gesehen habe, wollte ich nur noch weg.
Wie jetzt? Etwa mitten durch den Campingplatz? Da packt mich allerdings auch das kalte Entsetzen! Dass man zusehen muss, wie Familien mit Kindern auf dem Fahrrad fahren! Das ist dann doch kein Urlaub. Ich meine, wenn es zuviele sind.

(Apropos, Surfen ist ja immer noch voll angesagt. Unsere Siebzehnjährige will sich jetzt auch Gewalt antun. Im Sommer mit einem Surf-Camp bei Lacanau. Selber cool sein und coole Jungs treffen.)
Roman
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von Roman »

Nein, das ist das Grauen. Wenn du jeden Tag bei jedem Wetter morgens mit deinen Kindern zur Schule fährst, dann zur Arbeit, nachmittags das gleiche, nur umgekehrt, und dann im Urlaub die gleichen Papnasen radelnder Weise vor der Nase hast, dann willst du nur wieder weg. Warum kommt man auf die Idee, mit den Kindern stumpf und ohne Ziel einen albernen Fahrradweg rauf und runter radeln? Dann kann man ja auch gleich Vollkornbrot von zu Hause mitbringen. Und Kleiewürstchen.

Die löbliche Idee mit dem Surfen kann ich nur voll und ganz unterstützen. Ich habe das in Spanien an der Atlantikküste beobachtet. Vier Jungs zelteten neben uns, mit Surfboards. Alsbald begann das Weibsvolk zu gucken und die Kreise näher zu ziehen. Dann fasste eine allen Mut zusammen und erkundigte sich nach dem Surfbrett. Sofort wurden ihnen, die anderen kamen schnell dazu, die Feinheiten des Sportgeräts erklärt. Dabei kamen sich frau und man natürlich nahe, aber, jetzt kommt das Großartige, das Brett blieb immer zwischen ihnen, als eine sichere Distanz. Nicht so wie bei der doofen Tanzstunde, wo sich sofort alle anfassen müssen. Wenn die Tochter nun selbst ein Surfboard hat, macht es die Kontaktanbandelung für den Jungen sehr viel einfacher. Kein saudummer Anmachspruch, das Brett wirkt quasi als Beziehungsrouter.
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bsgs
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Re: Camping Südfrankreich (mal wieder)

Beitrag von bsgs »

Ich lese immer nur Lacanau, Lacanau... :oops:
Da hat sich meine damalige, jugendliche Holde 1980 ( ja, ich war auch mal jung) gleich am zweiten Tag den Körper beim unverhüllten Sonnenbaden so sehr verbrannt, dass die leckersten Stellen puterrot waren. Drei grausame Wochen ..ohne Berührungen..maximale Distanz ..und das (Wind-)Surfen ging nur auf dem Binnensee und war auch noch weitgehend unbekannt.
...aber irgendwie zieht es mich wieder dahin...der CP war wunderbar, damals

Munter bleiben
+++
...soll doch jeder fahren was er will, solange ein Eriba Touring WoWa dranhängt :)
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