Bremse nachstellen Pan Familia 1986

[Emma]

Habe in der Suche nicht ganz die Antwort gefunden, die ich suche:

Neben dem Quitschen das die Bremsen an meinem Touring verursachen fällt vor allem auf, dass die Bremsen sehr ruckartig bremsen. Wenn ich nur ganz vorsichtig bremse passiert nichts, bei einem etwas kräftigeren Druck aufs Pedal blockieren die Räder. Eine mangelnde Bremswirkung ist also nicht das Problem, hat der letzte Tüvprüfer auch so gesehen.
Nun kann man die Auflaufbremse ja einstellen. Was man so findet, ist die Einstellung direkt an den Bremstrommeln (so kenne ich das auch von meinem Käfer, allerdings nur für die hydralische Bremse). Zwischen den Rädern, bzw. etwas weiter vorne laufen ja die beiden Seile der Bremsen zusammen und da sind so Muttern. Da würde ich jetzt intuitiv die Bremsen nachstellen (so mache ich es bei meinen alten Autos auch bei der Handbremse). Spricht irgendetwas dagegen? Oder muss man die direkt in der Bremse nachstellen?

[Feger ETC 421]

Hm, für mich hört sich Deine Beschreibung nach nich so wirklich gut gängiger Bremse an.

Sprich erst wenn Du voll aufs Pedal trittst, tut sich hinten was, und das dann voll. Will sagen, schmier mal alle beweglichen Teile, vor allem die Auflaufeinrichtung. Das könnte helfen.

Gruß, der Feger

[Emma]

Das Zugmaul lässt sich von Hand gut vor und zurückziehen, aber beim Bremsen kommt sie immer sehr plötzlich. Soll heissen bei leichtem Bremsen merk ich nichts, bei normalem Bremsen blockieren die Räder. Hätte gerne irgendwas dazwischen

[Skandinavienreisender ETC 585]

Moin,
das hatte ich damals ähnlich in Norwegen.
Hatte dann neue Belege geholt und montiert. Ich dachte, dass bereits die Stahlwangen auf der Trommel schleifen. Der Wechsel hatte aber auch nicht wirklich geholfen. Bei mir sind es damals letztendlich die Bremszüge gewesen, welche sich im Laufe der 25 Jahre mit Dreck und Schmier zugesetzt hatten und dadurch keine einwandfreie Leichtgängigkeit aufgewiesen hatten.
Nach dem Tausch war der Spuk vorbei.

Dein letzter Post deutet auf den Auflaufdämpfer...

[tomruevel_neu]

Spricht irgendetwas dagegen? Oder muss man die direkt in der Bremse nachstellen?

Moin,

dagegen spricht einfach, dass es falsch ist.

Vielleicht hilft ja erst mal eine Grundeinstellung der Bremsanlage zu machen.
Dafür muß die Bremsanalge vollständig gelöst sein, also auch ggf. das Bremsgestänge an den Schraubverbindungen der Ausgleichswaage (wo die beiden Bremszüge festgeschraubt sind) lockern so dass Spiel vorhanden ist.

Dann die Radbremsen wie bekannt einstellen.
Dabeibeachten, dass man die Räder zum Prüfen nur vorwärts drehen darf. Dreht man rückwärts stimmt die Einstellung hinterher nicht (wg. Rückfahrautomatik).

Wenn die Radbremsen eingestellt sind wird das Gestänge so eingestellt. Dass etwa 1mm Spiel vorhanden ist.

Das zusammen ist die Grundeinstellung und damit funktioniert die Bremsanlage in der Regel auch.

Bremsen mit einer Auflaufbremse, auch wenn sie völlig in Ordnung und neu eingestellt ist, kann man sich auch selber unkomfortabel machen.
Daher ist es sinnvoll eine vorhersehbare Bremsung sanft einzuleiten. Dann läuft der Caravan weich auf, das merkt man.
Wenn das geschehen ist erhöht man den Bremsdruck.
Um dann kurz vor dem Stillstand die Bremse wieder zu lösen.
Dadurch zieht sich die Bremse an Caravan wieder frei und man kann erheblich leichter anfahren.

[Miguel]

Wenn die Bremse zu viel Luft bzw. Spiel hat stellt sich eher der Effekt ein den du (Emma) geschrieben hast. Aber wenn das zugmaul sich sehr einfach per Hand hin und her bewegen lässt tippe ich auch auf einen defekten Dämpfer. Der steckt im Deichselrohr und ist eigentlich so stark, dass er sich bei händischer Bewegung ganz schön schwergängig anfühlt. Bremse einstellen wie Tom geschrieben hat und bei der Fahrt am besten auch so bremsen, aber das muss halt auch immer zur Situation passen.

[Emma]

Vielen Dank erstmal. Ich habe das Gefühl das Gestänge hat etwa mehr Spiel. Ich mache die Trommeln mal auf und schaue mir die Beläge an. Ggf. wechsel ich die mal, die Quitschen schon ziemlich stark und das ging auch im letzten Urlaub nicht weg. Dann stell ich die Bremsen mal ein bzw. nach, gehe auf den Bremsenprüfstand, damit es auch gleichmäßig zieht und weiß ich mehr...
Ich habe vor in ein paar Wochen über die Alpen nach Korsika zu fahren und da möchte ich, dass die Bremsen ordentlich funktionieren...

[tomruevel_neu]

Moin,

quietschen bei Trommelbremsen ist doch meist bei den ersten Bremsungen nach einer Standzeit normal.
Dem sollte man nicht allzu viel Bedeutung zu messen.

Quietschen tut meist auch, wenn man viel in den Bergen unterwegs war und sich entsprechend Bremsstaub angesammelt.
Das regelt sich nach einiger Zeit wieder.

Was den Auflaufdämpfer angeht.
Der ist sicherlich auch schon mal die Ursache von ruppigem Auflaufen.
Um den kann sich kümmern, wenn die korrekte Einstellung nicht gebracht hat.
Wenn der Auflaufweg mangels korrekter Einstellung zu lang ist, dann hilft auch ein neuer Auflaufdämpfer nicht weiter.

[Roman]

Ich will hier ja nicht den Spießer machen, aber wäre es nicht sinnvoll, bestimmte Aufgaben Fachleuten zu überlassen? So nach dem Motto: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Ich bin ja eigentlich immer für's Selbermachen, aber immerhin ist so eine Bremse fundamental sicherheitsrelevant.

[Killerdackel]

Ich will hier ja nicht den Spießer machen, aber wäre es nicht sinnvoll, bestimmte Aufgaben Fachleuten zu überlassen? So nach dem Motto: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Ich bin ja eigentlich immer für's Selbermachen, aber immerhin ist so eine Bremse fundamental sicherheitsrelevant.

So ists !!
Dafür empfehl ich wie immer ne Nutzanhänger-Werkstatt in der Region !
Im Gegensatz zum WW sind Nutzanhänger viel öfters unterwegs und machen km.
Drum ist das Thema "Bremsen" das tägliche Brot einer Nutzanhänger-Werkstatt.

[Miguel]

Ich sehe einen alten Passat und lese was von Käfer und setze somit eine gewisse Kenntnis hinsichtlich Trommelbremsen voraus. Da gibt es an einer anhängerbremse auch keine echten Geheimnisse. Wenn man sich wirklich unsicher ist macht der Werkstattbesuch natürlich Sinn.

[tomruevel_neu]

Moin,

eine gewisse Vorbelastung meine ich da auch gelesen zu haben.

Hier noch mal sehr genau beschrieben:
https://www.cobratrailer.com/wp-content ... _D_v01.pdf

Wer zur Kontrolle noch mal nachlesen möchte:
https://www.kuhnert-anhaenger.de/alkobr ... llung.html

Das sagt der Hersteller:
https://www.anhaenger-fahrzeugtechnik.d ... 1-2361.pdf

[yoho]

Wer wie ich einen Oldtimer fährt, ist es gewohnt systematisch nach Fehlern zu suchen.

Wenn ein Wohnwagen in die Bremse "plumpst", dann teste ich als erstes den Auflaufdämpfer, denn meistens ist der der Übeltäter.
Einfach das Kupplungsmaul des abgekoppelten Wohnwagens versuchen nach hinten, in Richtung Aufbau zu schieben. Die Handbremse ist dabei gelöst und damit der Touring nicht wegrollen kann, sitzen zwei Keile hinter den Rädern.
Bewegt sich das Kupplungsmaul schwer und zäh und kommt danach langsam von selber wieder in die Ausgangsposition zurück, ist der Auflaufdämpfer okay.
Kann ich das Kupplungsmaul ganz leicht nach hinten drücken und bleibt es dann dort - kommt also nicht wieder nach Vorne - ist der Auflaufdämpfer defekt.
Die Bremsbacken nachstellen wäre dann der nächste Schritt, wenn der Auflaufdämpfer funktionsfähig ist.
Dann erst wären die Bremszüge dran.

[Miguel]

Also zäh und schwergängig kann ich bestätigen, aber "und kommt danach langsam von selber wieder in die Ausgangsposition zurück" das gibts hier auch nicht. Ist das in den alten Eribas wirklich ein Gasdruckdämpfer? Eine Feder hab ich nämlich im Deichselrohr nicht gefunden und da war ganz sicher noch niemand vor mir dran.

[yoho]

Also zäh und schwergängig kann ich bestätigen, aber "und kommt danach langsam von selber wieder in die Ausgangsposition zurück" das gibts hier auch nicht. Ist das in den alten Eribas wirklich ein Gasdruckdämpfer? Eine Feder hab ich nämlich im Deichselrohr nicht gefunden und da war ganz sicher noch niemand vor mir dran.

Unser erster Touring war Baujahr 1960 und hatte einen Auflaufdämpfer. - Auf dem Deichselrohr findest Du zwei Schmiernippel. Die sollten regelmäßig dafür genutzt werden, um den Auflaufmechanismus abzuschmieren. Ist das geschehen?