CSV 300 ausbauen

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Petman79
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CSV 300 ausbauen

Beitrag von Petman79 »

Hallo,
sorry schon mal für einen wahrscheinlich langen Text, aber ich versuche mich relativ kurz zu fassen.

Meine CSV300 wurde leider durch eine Überspannung zerstört, da bin ich auf die (hoffentlich) glorreiche Idee gekommen, die CSV komplett aus dem Touring zu schmeißen. Ich bin übrigens Elektroniker und habe auch schon verdammt viel im Touring ein- und umgebaut, auch wenn das eigentlich nicht wirklich mein Fachgebiet ist. Zur Sicherheit wollte ich mich aber noch mit euch Fachleuten hier im Forum unterhalten, man hat da ja schnell mal einen Denkfehler gemacht.

Ich würde gerne, wie gesagt, die CSV komplett ausbauen. Die 12V-Versorgung übernimmt dann eine Lithium-Batterie mit 130Ah (schon eingebaut). Wenn man den Wowa an 230V anschließt wird die Batterie über das Ladegerät geladen und außerdem sämtliche Steckdosen und Großverbraucher (Ultra Heat, Kühlschrank usw.) versorgt.

Wenn der Touring an der AHK hängt, wird ja dann nur Kühlschrank mit Ladeplus und der Ladebooster mit Dauerplus versorgt. Die Verbindung die zwischen Dauerplus und der CSV300 besteht würde ich einfach entfernen.

Was meint ihr? Ist das so richtig was ich hier von mir gebe? Welche Nachteile ergeben sich dadurch, die ich möglicherweise vergessen habe? Der einzige der mir einfällt ist, das ich auf dem Rastplatz die Spannung einschalten muss bevor ich auf das Klo gehe :wink:
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neja
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von neja »

Am 230V-Netz des WoWa änderst du ja nichts, außer dass das CSV dort später nicht mehr angeschlossen ist.
Die Verbindung die zwischen Dauerplus und der CSV300 besteht würde ich einfach entfernen.
Das lässt sich wohl, wenn du das CSV300 ohnehin rausschmeißen willst, kaum umgehen....

Wenn du bereits einen Akku hast, musst du zwangsläufig noch ein passendes Ladegerät (ab 10A empfehlenswert), und wenn du auch während der Fahrt laden willst, einen passenden Booster/Ladewandler, nach rüsten/ neu beschaffen.

Wenn das CSV entfernt ist, brauchst du "eigentlich" ein Relais, damit Kühlschrank und Booster nur bei Zündungsplus funktionieren und ihren Strom zudem von getrennten Zuleitungen (Dauer- und Ladeplus) bekommen, wie es bei allen werkseitigen Autarklösungen (z.B. mit CSV409) der Fall ist.

Dazu sollte dann eine kleine 12-V-Verteilung mit entsprechenden Sicherungen vorhanden sein, an die du die (entsprechend der Anschlusskabel abgesicherte) Batterie anschließt.

Warum musst du auf dem Rastplatz die Spannung einschalten?

So eine Trennung zwischen Batterie und WoWa-12V-Netz kann man vorsehen, muss man aber nicht unbedingt.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von stefanp »

Schau mal hier, ich habe mein CSV300 auch rausgeschmissen:
viewtopic.php?f=24&t=23487
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Petman79
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von Petman79 »

Danke für die Antworten!
Sorry, ich kapier die Kommentarfunktion hier im Forum gerade nicht, deshalb antworte ich einfach mal in einem Text.

@neja:
Also, Ladegerät-Booster-Kombi mit 10A hab ich bereits verbaut, ich wollte euch nur nicht mit zu vielen Details nerven.
Eine 12V-Verteilung mit Sicherungen war natürlich auch mit eingeplant, hab gedacht das muss ich nicht extra erwähnen.
Die Spannung am Rastplatz muss ich einschalten damit ich nach der Toilette (im Touring) spülen und mir die Hände waschen kann :D

Kannst du mir das mit dem Relais bitte nochmal erklären, neja? Ich war eigentlich der Meinung das Dauer- und Ladeplus zwei getrennte Kreise sind (Pin 9 und 10 an der AHK glaube ich). Ich dachte das der Kühlschrank eh nur an Ladeplus hängt und war mir auch relativ sicher das Dauerplus in meinem Touring nur zum Ladebooster und der CSV geht. Das muss ich mir bei Gelegenheit nochmal anschauen, ist zur Zeit aber saukalt und ich kränkel eh grad ein wenig.

Als Trennung zwischen Batterie und Wowa-Netz hab ich so nen Natoknochen im Schrank, finde ich auch praktisch das man mit einem Handgriff alles abschalten kann und keine Standby-Verbraucher mehr hat.

@stefanp:
Wow, deine 12V-Verteilung ist ja ein Traum :thumbs:
Da bei mir immer mal wieder hier und da was „angebaut“ wurde, ist das so nicht umzusetzen! Da müsste ich alles rauswerfen und die Verkabelung neu machen, da hab ich keine Lust drauf. :oops:
Naja, funktioniert auch so und abgesichert hab ich trotzdem alles.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von stefanp »

@Petman79: Danke :) Du kannst den Schaltplan ja als Grundlage für weitere Überlegungen nehmen. Ich habe mich bei meiner Verschaltung dazu entschieden, Dauerplus exklusiv auf den Ladebooster zu legen. Der Kühlschrank (verbraucht konstant 10A, wenn er auf 12V läuft) ist an die Batterie geklemmt. Damit kann ich während der Fahrt etwas kühlen. Ladebooster und Solarmodul reichen meistens aus, um die 10A Verbrauch zu kompensieren. Da ich einen Lithium-Akku verbaut habe, ist der Akku in jedem Fall vor Tiefentladung geschützt.

Nicht alle Fahrzeuge haben Dauer- und Zündplus so beschaltet, wie das ursprünglich mal vorgesehen war. Meist ist nur noch das Dauerplus bedrahtet. Und auch diese Leitung wird durch das Batteriemanagement des Fahrzeugs überwacht und nach einer bestimmten Zeit im Stand meist abgeschaltet.

Es gibt Trennrelais zu kaufen, um Fahrzeug- und Bordbatterie zu trennen, wenn der Motor nicht läuft. Die Umschaltung läuft über einen Spannungsschwellwert, da bei laufendem Motor die Spannung wegen der mitlaufenden Lichtmaschine höher ist. Das ist aber eher für Wohnmobile interessant- bei einem Wohnwagen trennst du die Verbindung zum Fahrzeug meist ohnehin, sobald du angekommen bist. Man kann damit auch ein Zündplus aus einer Dauerplus-Leitung simulieren, such mal nach "D+ Detektor".

Es geht aber auch ohne Relais, gerade wenn das Dauerplus ohnehin nach 10 min abgeschaltet wird (je nach Auto). Ob du jetzt den Kühlschrank an die Batterie oder an Dauerplus klemmst, ist Geschmackssache. Bei einem 130Ah Lithium-Akku hätte ich keine Schmerzen, den Kühlschrank einfach da dran zu klemmen.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von neja »

Hallo Petman79, original gibt es m.E. keinen Ladebooster, da keine Batterie vorhanden ist.
Daher:
Dauerplus, PIN 9, geht daher nur zum CSV 300.
Ladeplus, PIN 10, geht nur zum Kühlschrank.
Das CSV300 schaltet bei Vorhandensein von 230V von 12V-Dauerplusversorgung (PIN 9) durch ein internes Relais auf 12V-Netzteilversorgung um.

Neue Konstellation:
CSV weg, dafür Ladegerät-Booster-Kombi plus Akku vorhanden.
Ladeplus (PIN 10) geht weiterhin direkt zum Kühlschrank.
Dauerplus (PIN 9), einzige Funktion:
Versorgung des Boosters mit 12V vom Auto.
Keine direkte Versorgung des 12V-WoWa-Netzes durch PIN 9.

Damit die Ladung vom Auto nicht während Fahrtpausen o.ä. weiter geht, wird entweder der Ladeboostereingang über ein Relais geschaltet, welches über Ladeplus angesteuert wird oder der Booster hat selbst einen zusätzlichen Schalteingang.
Dann wird kein Relais benötigt.
Booster mit spannungsgesteuerter Einschaltung funktionieren aufgrund des relativ großen Spannungsabfalls vom Fz bis zum WoWa i.d.R. nicht sicher.

Der Akku ist prinzipiell am Ladegerät/Booster-Ausgang und am 12V-Netz des WoWa angeschlossen.

Die Verbindung Akku-12V-Netz-WoWa "muss" man nicht unbedingt trennen und dann hat man immer die 12V-Funktionen im WoWa, auch während einer Fahrtpause, zur Verfügung.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von Petman79 »

Schön wenn man mal mit Leuten fachsimpeln kann die auch Ahnung haben :D

@stefanp:
Ich glaube den Kühlschrank werde ich eher nicht über den Akku laufen lassen. In deinem Fall, mit zusätzlich Solar während der Fahrt, macht das wahrscheinlich noch Sinn. Aber ich hätte dann ja nach längeren Fahrten schon 50% von der Kapazität verbraten. Ne, das soll mal schön das Auto machen mit dem Kühlschrank :wink:

@neja:
Schön zusammengefasst meine „neue Konstellation“ :D
Mein Ladebooster-Kombiteil von Büttner hat so einen D+ Eingang. Den hab ich, wenn ich mich nicht irre, damals einfach mit dem Ladeeingang vom Booster gebrückt. Macht wahrscheinlich dann eher Sinn hier das Ladeplus von der AHK anzuschließen.
Die Masse der AHK (Pin 13?) muss natürlich weiter mit der Masse vom Akku/Wohnwagen verbunden sein, oder? Der Booster braucht ja ein Bezugspotential.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

vielleicht wurde es ja schon erwähnt...
Mir ist nicht ganz klar ob das Fahrzeug nun tatsächlich eine Ladeleitung hat oder nicht.
So ja, das ganze nur der Vollständigkeit halber.

Sollte die nachgerüstet werden müssen ist so ein Ergänzungssatz (gibts vom Hersteller der Elektrosätze) mit einem spannungsabhängigen Relais recht praktisch.
Da muß man nicht erst nach der D+ suchen oder andere Klimmzüge machen.
Und die Geschichte ist obendrein recht preiswert.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von neja »

Petman79 hat geschrieben: 15.12.2022, 23:23 Schön wenn man mal mit Leuten fachsimpeln kann die auch Ahnung haben :D

@stefanp:
Ich glaube den Kühlschrank werde ich eher nicht über den Akku laufen lassen. In deinem Fall, mit zusätzlich Solar während der Fahrt, macht das wahrscheinlich noch Sinn. Aber ich hätte dann ja nach längeren Fahrten schon 50% von der Kapazität verbraten. Ne, das soll mal schön das Auto machen mit dem Kühlschrank :wink:

@neja:
Schön zusammengefasst meine „neue Konstellation“ :D
Mein Ladebooster-Kombiteil von Büttner hat so einen D+ Eingang. Den hab ich, wenn ich mich nicht irre, damals einfach mit dem Ladeeingang vom Booster gebrückt. Macht wahrscheinlich dann eher Sinn hier das Ladeplus von der AHK anzuschließen.
Die Masse der AHK (Pin 13?) muss natürlich weiter mit der Masse vom Akku/Wohnwagen verbunden sein, oder? Der Booster braucht ja ein Bezugspotential.
also ich gehe jetzt mal davon aus, dass dein Fz Lade- und Dauerplus hat. Ansonsten solltest du das noch mal klar stellen.

Zum Kühlschrank:
Ich gehe zudem davon aus, dass du einen üblichen Absorberkühlschrank hast. Der zieht, je nach Größe, ständig ca 8-10A Strom und dann ist auch eine 130Ah-LiFe nur von sehr begrenztem Nutzen.....ich würde daher mal sagen:
Während der Fahrt: Versorgung über Ladeplus, beim Autark-Stehen: Gas

Zu deiner Konstallation:
ich verstehe immer noch nicht, weswegen du Booster und Ladebooster-Kombiteil einzeln aufführst.

Wenn dein Kombiteil einen D+-Eingang hat, wird der sehr wahrscheinlich nur für die Booster-Funktion des Kombiteils zuständig sein.
Wieso schreibst du von Booster und Kombiteil getrennt. Wurde dein WoWa schon vorher mal mit einem Booster ausgerüstet?
Das ist m.E. bisher nicht eindeutig.

Üblicher und bewährter Anschluss.
Ladeplus (PIN 10 mit dazugehöriger Masse PIN 11) geht an den Kühlschrank.
Dauerplus (PIN 9 mit dazu gehöriger Masse PIN 13) geht an den DC-Eingang deiner Kombi.
PIN 10 geht zusätzlich an den D+Eingang der Kombi.
(Dass die Masse für D+ einen etwas anderen Weg vom Fz (über PIN 11) aus gesehen gehen muss, nehmen wir jetzt mal so hin....das ist bei der geringen Stromstärke ok)

So sollte es eigentlich sein.

Ich habe mir mal eine Bedienungsanleitung von Büttner angesehen: (MT BCB 10-8):
So dolle ist das m.E., gerade bei den Preisen, nicht....
(von Kombis halte ich, bis auf, dass man damit etwas Platz und manchmal etwas Geld spart, im Allgemeinen nicht sehr viel...)

So wie ich es gesehen habe hat das Gerät keine Ladecharakteristik für LiFe-Batterien.
Zudem gibt es vermutlich keine frei definierbare Ladecharakteristik, was, gerade bei LiFe durchaus Sinn macht.

Es wird dort eine Variante beschrieben, wie das Gerät bei Wohnwagennutzung an zu schließen ist.
Da gibt es aus meiner Sicht einige Ungereimtheiten:

Der DC-Eingang wird direkt an Ladeplus PIN 10 und Masse PIN 13 angeschlossen. Masse PIN 13 ist dabei an die Karosserie angeschlossen.

1. wird im WoWa normalerweise keine der 3 Massen (3-11 und 13) an die "Karosserie" angeschlossen
2. gehört zur Ladeleitung PIN 10 die Masse PIN 11. Die Masse PIN 13 gehört dagegen zum Dauerplus PIN 9.
3. werden damit sowohl der Kühlschrank, als auch der Booster zusammen über nur eine Leitung )PIN 10) mit Strom versorgt.

Ziel ist es bei stärkeren Verbrauchern mit um die 10A Stromaufnahme, diese möglichst auf beide Plusleitungen (und getrennte Minusleitungen, sofern vorhanden) zu verteilen. Die Kühlwirkung des Absorberkühlschranks ist direkt von dessen Anschlussspannung abhängig und deshalb täte man sich keinen Gefallen damit, diesen parallel zu Booster an zu schließen.

Deshalb die Anschlussweise, wie oben bereits beschrieben (So sollte es eigentlich sein....)
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von Petman79 »

@tomruevel:
Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung ob das Auto getrennte Lade- und Dauerplusleitungen hat. Lädt und kühlt ein bisschen. Aber das ist ja eigentlich egal, das Auto wird irgendwann gewechselt, der Touring bleibt :wink:
Deshalb werde ich das wohl auch mit einem Relais lösen, ist auch von der Verkabelung am einfachsten.

@neja:
Zu meiner Konstellation: Ich habe mich da anscheinend undeutlich ausgedrückt, ich wollte halt nicht mit zu vielen Details langweilen. Aber jetzt ganz genau: Der Touring hatte beim Kauf bereits ein einfaches Autark-Paket nachgerüstet, mit getrennten Booster und 230V-Lader und kleinem AGM-Akku. Nach ein paar Jahren hab ich dann die Teile ausgetauscht gegen einen 130Ah LiFe-Akku und dem Büttner BCB 10-10. Der BCB hat übrigens einen Modus für Lithium-Akkus, der meiner Meinung nach auch durchdacht funktioniert, z.B. wird nach einer Woche an 230V der Akkustand auf 80% entladen und dort gehalten. Ich hatte damals beim Anklemmen einfach zum Großteil die alte Verkabelung benutzt, deshalb weiß ich nicht genau auf welchen PIN der AHK das angeschlossen wurde. Das werde ich aber natürlich noch nachmessen, die kalten Temperaturen und meine Erkältung haben mich bis jetzt davon abgehalten.

Das mit den getrennten Leistungen für Kühlschrank und Booster sehe ich genau so wie du. Das werde ich auch so umsetzen, wenn es nicht schon so verkabelt ist. Ich bin eigentlich davon ausgegangen das es auch immer so verdrahtet wird. Egal, wird gecheckt.
Das Betreiben des Kühlschranks wird bei uns auch schon immer so gemacht, Autark mit Gas, während der Fahrt mit dem Auto und auf dem Campingplatz mit 230V.

Okay, dann weiß ich jetzt eigentlich genau was zu tun ist. Wird vermutlich noch ein paar Wochen dauern bis ich dazu komme, aber ich werde bestimmt nochmal schreiben wenn alles geklappt hat oder noch was unklar ist. Bilder gibts aber keine, da würde ich gegen stefanp ja nur völlig abstinken :D
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von neja »

Das A und O ist, sofern eine Ladung über das Fz gewünscht ist, die komplette Beschaltung der 13-pol-Fz-Dose.
Also PIN 9, 10, 11 und 13
Gerade bei neueren Fz mit EU6 ist es schlichtweg wichtig, dass der Booster gezielt und sicher eingeschaltet wird.
Mit einer spannungsgesteuerten Einschaltung ist das nicht so prickelnd bzw. lädt das (EU6-)Fz in bestimmten Phasen gar nicht.

Manchmal sind Fz mit Dauerspannung (also PIN 9) ausgestattet. Fz nur mit Ladespannung (PIN 10) sind m.E. sehr selten.
Wenn Ladespannung vorhanden ist, ist i.d.R. auch Dauerstrom vorhanden.
Wenn die Ladespannung an PIN 10 fehlt, sollte das im Fz per Relais nachgerüstet werden.
Falls nur PIN 13 als Masse vorhanden ist, kann man den zusätzlichen PIN 11 ganz schlicht im Fz an einen Massepunkt im Heckbereich anschließen.

Zu dem BCB 10-10.
Änderungen bezüglich des BCB 10-8:
Boosterbetrieb von 8A auf 10A umstellbar.
eine LiFe-Einstellung.
sonst hat sich m.E. nichts wesentliches geändert:

Das Wohnwagen-Anschlussschema Ladeplus PIN 10 mit Masse PIN 13 ist immer noch falsch (falsche Zurodnung der PINs und zwangsläufig gemeinsame Nutzung von PIN 10 durch Booster und Kühlschrank)

Wie kommst du darauf, dass das BCB 10-10 den Li-Akku nach längerem Stand im voll geladenen Zustand auf 80% SOC entlädt?

Dass das Gerät entladen kann, habe ich der Anleitung des BCB 10-10 nicht entnehmen können und für gezieltes Entladen wäre zudem zwingend ein Batteriemonitor mit Shunt zur Feststellung des exakten Ladezustandes notwendig und das hat das BCB nicht.

Es lädt meiner meiner Meinung nach ganz simpel 3-stufig, wie bei LiFe üblich, ohne Temperaturkompensation (wobei 3-stufig bei LiFe keinen wirklichen Sinn macht).
Nach dem Laden in der Stufe 1 ist die Batterie voll geladen und das bleibt sie auch solange das Gerät angeschlossen und aktiv ist.
Selbst wenn man das BCB 10 mehrere Tage abgeklemmt lässt und keine Entladung durch Verbraucher geschieht, bleibt der Ladezustand bei annähernd 100%.
Es gibt offenbar keine Möglichkeit, für Standardladungen eine andere Ladekennlinie mit deutlich abgesenkter 1. Spannungsstufe zu wählen/zu erstellen, mit der es möglich wäre, die Batterie zwecks Batterieschonung gezielt nicht ganz auf zu laden.

Das sollte so ein letztendlich, leistungsmässig relativ schwaches Kombigerät (max. 10A Netzladung oder max. 10A als Booster) bei rund 430€ m.E. bieten können.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von Petman79 »

Wegen des BCBs hab ich nochmal nachgelesen, du hast natürlich recht, neja. Keine Ahnung wie ich auf die Idee mit den 80% gekommen bin. :oops:
Naja, ich hab das Teil nun schon ein paar Jahre verbaut und hätte vielleicht nochmal nachlesen sollen bevor ich so einen Quatsch schreibe. Die Preise von den Dingern haben aber auch ordentlich angezogen, ich hatte damals deutlich weniger gezahlt!
Temperaturkompensation hat es in dem Sinn nicht, aber zumindest erkennt es kalte Temperaturen und lädt dann mit geringerem Ladestrom.
Laut Büttner ist es aber „Euro6-geeignet“ und sorgt für eine durchgehende Ladung, auch bei einer „intelligenten Lichtmaschine“. Wie das genau geschieht wird aber nicht erwähnt.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von neja »

....das Gerät lädt halt ganz simpel und man hat leider keine individuellen Anpassungsmöglichkeiten, wie es z.B. einige Vitron-Geräte bieten.

EU6 bedeutet diesbezüglich, dass die Lichtmaschine z.B. während der Fahrt von komplett abgeschaltet (Starterbatterie wird dann entladen) bis zu ca 15V (beim Rekuperieren im Schubbetrieb) alle möglichen Sollspannungen haben kann.

Im Spannungsbereich von "abgeschaltet" (in meinem Auto geht das dann bis ca 12,2V herunter) bis ca 13V wird daher bei spannungsgesteuerter Einschaltung des Ladeboosters gar nicht geladen.
Um diese "Ladelücke" zu schließen, sollte der Booster, gerade bei Wohnwagen-Installation über ein eindeutiges Schaltsignal ein- und ausgeschaltet werden, so dass der Booster auch dann noch weiter lädt, wenn die Bordspannung des Fz z.B. nur 12,5V beträgt (und am Booster im WoWa z.B. nur noch 11V ankommen....).
Außerdem verhindert man dadurch ein eventuell auftretendes An- und Abschalten des Booster, wenn die Spannung im Wohnwagen bei Last fällt.

Entweder schließt man dazu Ladeplus am Boostereingang an und brückt von dort aus auf den D+ (Schalt-)Eingang des Boosters oder man schließt Dauerplus am Boostereingang an und nutzt Ladeplus nur zum Schalten über den D+ Eingang

Die erst genannte Variante, die auch der Bedienungsanleitung zu entnehmen ist, ist halt ungünstig, da der Kühlschrank i.d.R. direkt von der Ladeplusleitung gespeist wird und somit 2 Geräte diese eine Leitung mit zusammen rund 20A belasten könnte.
Das kann nicht nur zum Auslösen der Ladeplussicherung im Fz führen, sondern es kann eben auch dazu führen, dass die durch den Spannungsfall geringere Eingangsspannung am Kühlschrank, dessen Kühlleistung unnötig verringert.

Daher die Variante 2, denn die Dauerplusleitung wird bei den üblichen Autarkschaltungen in WoWa ansonsten gar nicht genutzt und eignet sich daher hervorragend als alleinige Eingangs-Spannungsquelle des Booster.
Dadurch haben (im besten Fall, wenn auch die Masseleitungen korrekt installiert sind), sowohl der Kühlschrank, als auch der Booster jeweils 2 exklusive Zuleitungen vom Fahrzeug und es ist zudem egal, ob das Fz EU6 hat oder nicht.
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von tomruevel_neu »

neja hat geschrieben: 18.12.2022, 14:58EU6 bedeutet diesbezüglich, dass die Lichtmaschine z.B. während der Fahrt von komplett abgeschaltet (Starterbatterie wird dann entladen) bis zu ca 15V (beim Rekuperieren im Schubbetrieb) alle möglichen Sollspannungen haben kann.
Moin,

davon liest man ja so allerhand.
Aber hat das schon mal wer nachgemessen ob das Fahrzeug überhaupt so agiert?

Unseres jedenfalls, mit EURO6, macht das nicht, sagt zumindest der Spannungslogger den ich mal spaßeshalber genutzt habe.
D.h. außer dann Start&Stop mal aufgewacht ist und den Motor abstellt sind immer so um 14V am Akku meßbar.
Egal ob man dann das Fahrzeug rollen läßt um abzubremsen oder auch wenn viele Verbraucher eingeschaltet sind.
Nur dann wenn der Motor abgestellt wird sinkt die Spannung auf Werte 12,??V.
neja
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Re: CSV 300 ausbauen

Beitrag von neja »

tomruevel_neu hat geschrieben: 18.12.2022, 23:31
neja hat geschrieben: 18.12.2022, 14:58EU6 bedeutet diesbezüglich, dass die Lichtmaschine z.B. während der Fahrt von komplett abgeschaltet (Starterbatterie wird dann entladen) bis zu ca 15V (beim Rekuperieren im Schubbetrieb) alle möglichen Sollspannungen haben kann.
Moin,

davon liest man ja so allerhand.
Aber hat das schon mal wer nachgemessen ob das Fahrzeug überhaupt so agiert?
Ja, ich.....bei meinen bisherigen beiden Fz mit dieser Funktion.

Dort ist das Verhalten, so, wie beschrieben.
Unter besonderen Umständen (relativ selten) verhälten sich die Fz manchmal auch so, als hätten sie ganz normal geregelte Lichtmaschinen, z.B. nach längerem Stillstand, geringe Temperatur o.ä.
Sehr schön habe ich es gerade vor kurzem wieder gesehen, als ich die Batterie per Netzladegerät richtig voll geladen hatte (das mache ich manchmal....):
Bis auf eine kurze Zeitspanne direkt nach dem Motorstart in der die "normale" Bordspannung zu sehen war (ca 14,5V), hat die Lichtmaschine auf der kurzen Fahrt (ca 10 Minuten) die Batterie nicht mehr geladen. Die Spannung ging (habe nur per 12V-Dose mit einem billigen Tester zum Einstecken gemessen) bis etwas oberhalb von 12V runter.
Wenn man über die OBD-Schnittstelle das Batteriemanagement ausliest (relevante Messwerte aufzeichnet), was ich schon öfters gemacht habe, kann man den Grund erkennen:
Der angestrebte Ladezustand beträgt bei diesen Fz 80%. Nach einer Vollladung über ein externes Ladegerät beträgt der reale Ladezustand aber ca 100%.

Das Batteriemanagement schaltet daher die LiMa grundsätzlich erst einmal ab, so dass die Batterie wieder auf ca 80% Ladezustand kommt. Dann geht es meist so weiter, dass der Ladezustand nur gehalten wird, d.h., dass auf eine Spannung von ca 12,8 bis 13,4V geregelt wird usw..

Ich habe aber, genau wie du es schilderst, den Eindruck, dass man "EU6" nicht unbedingt mit dem geschilderten Verhalten in Zusammenhang setzen muss.
Das geschilderte Verhalten ist schlichtweg einer Rekuperationsfunktion des Batteriemanagements geschuldet.
EU6 ist eine Abgasnorm und diese schreibt dem Hersteller m.E. nicht vor, dass er eine (Minimal-)Rekuperationsfunktion, mit der (minimal) Sprit gespart wird, realisiert.
Er kann, muss aber nicht.

Von daher wird es sicherlich diverse EU6-Fz geben, die diese Funktion (glücklicherweise) nicht besitzen und dann gibt es auch keinen technischen Grund, die Lichtmaschinenspannung auf z.B. Werte unter 13,5V ab zu senken, ab der dann kaum/keine Batterieladung stattfindet oder spannungsabhängige Booster gar eventuell nicht mehr einschalten.
Umgekehrt, gibt es aber (wenige) EU5-Fz, welche diese Funktion bereits hatten.....

Mein Eindruck ist, dass einige Fz-Hersteller diese "Eigenarten" nicht oder kaum kommunizieren. Selbst die Werkstätten haben von dem, was da regelungstechisch vor sich geht, teilweise kaum Ahnung (leider mehrfach selbst erlebt...).

Von daher ist "EU-6-Fahrzeuge" für den Bereich Camping (also Wohnwagen und Wohnmobile) m.E. so ein Schlagwort geworden, mit dessen Hilfe gerne aufwändigere Ladetechnik für Versorgungsbatterien verkauft wird.
Die Benutzer (und die Verkäufer dieser Ladetechnik) haben i.d.R. keine Ahnung, ob ein bestimmtes EU6-Fz diese spezielle Spannungsregelung tatsächlich besitzt oder nicht.
Daher lässt sich aufwändigere Ladetechnik mit der Begründung "EU6" halt gut verkaufen.....

Man müsste im Einzelfall tatsächlich den Spannungsverlauf während einer Fahrt beobachten bzw. aufzeichnen, um sicher zu gehen.
Eine Nachfrage bei der Vertragswerkstatt des Fz wird, so meine Befürchtung, kaum eindeutige Klärung liefern.

Für Wohnwagen ist das m.E. aber nicht wirklich relevant, denn dort sollte man die Autarkbatterie grundsätzlich über einen Booster laden, da auch ohne "EU6"-Spielchen der Spannungsabfall vom Fz bis in den WoWa recht groß ist und daher kaum eine direkte Ladung möglich ist.
Dieser Booster sollte zudem, ebenfalls aufgrund des Spannungsabfalls, eindeutig automatisch ein- und ausgeschaltet werden und dazu benutzt man halt die Ladeleitung des Fz.
Man braucht also beim WoWa, unabhängig von der Abgasnorm des Zug-Fz, ohnehin zusätzliche Ladetechnik und möglichst eine vollständig beschaltete, 13-pol-Steckverbindung.
Deswegen haben ja z.B. auch relativ alte Tourings (25 Jahre?) mit werkseitiger Autarkeinrichtung einen Booster und sie benötigen eine 13-pol-Steckverbindung mit Lade- und Dauerplus.
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