kaufempfehlung Troll aus 1967

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
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pananmergozzo
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kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von pananmergozzo »

Hallo zusammen,

Ich stehe gerade vor einer etwas schweren Entscheidung bzw. eigentlich habe ich das Teil schon anbezahlt...

Genauer handelt es sich um einen Troll der etwa 44 im letzen besitz war, 26 davon ist er leider abgemeldet und stand wohl im freien.
Der Zustand Innen bzw der Möbel sohl erstklassik sein. Jedoch beschreibt der Verkäufer einen defekten Boden durch Feuchtigkeit vorn.
Der Rahmen soll wohl okay sein, so der Vk.
Die Außenhaut weitgehenst ohne Dellen etc.

Ich habe den Wohnwagen leider noch nicht gesehen und wollte ihn kommende Woche mit dem Trailer abholen.
Ich kenne die Tourings nun auch schon etwas besser und habe handwerkliche begabung nur habe ich etwas Angst eventuell einen schnellschuss gemacht zu haben.

Das der Boden rausmuss, komplett war mir klar nur habe ich angst das der Rahmen im Eimer ist, den nach der Standzeitzeit draußen ist das doch eigentlich naheliegend?

Ich weiß das keiner von euch Helsehen kann.
Aber was meint ihr den so "pauschal betrachtet"?
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Hochwaldbandit
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von Hochwaldbandit »

Sowas hab ich auch gekauft, siehe dazu meinen Thread :lol:

Einmal alles machen. Ich habe mich damit getröstet, dass die wohl alle so sind wenn sie alt werden (und lange im freien standen)...


Entscheidung war gefallen, hatte auch fest zugesagt und war mit Anhänger und Geld hin, jetzt habe ich ein tolles ( :roll: ) Projekt.

Aber ich bin zuversichtlich.
Roman
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von Roman »

Ich würde auch davon ausgehen, das der Rahmen hier und dort durch ist und geschweißt werden muss. Wenn nicht, wäre das ein Glücksfall.
Achte immer auf den Horizont!
Miguel
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von Miguel »

Warum sollte hier der Rahmen nicht repraturbedürftig sein?
Das ist er doch eigentlich bei den alten Eribas immer, selbst wenn die lange unter Dach standen. Aber da du dich schon auf die große Nummer eingestellt hast, also Möbel raus und Boden neu, kannst du doch auch gut die Rahmenrohre ersetzen. Ob man dafür das Blech ganz oder teilweise entfernt hängt von ja eher vom eigenen Anspruch ab.
Roman
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von Roman »

Ich glaube, bei den ganz alten hatte man sich mehr Mühe beim Rostschutz gegeben. Die sind oft noch erstaunlich gut erhalten. Ein erster Tiefpunkt war in den 80ern erreicht. Ich habe Wagen gesehen, da war der Rahmen pappetrocken, kein Stockfleckchen, die Kiste dicht und der Rahmen trotzdem komplett weggerostet. So radikal, dass es dem Käufer beim gucken untenrum nicht aufgefallen war, der dachte einfach, da wäre von der Konstruktion nichts. Aber Wunder würde ich trotzdem nicht erwarten. Ich vermute (!), das Dach ist durch, das GFK mürbe, porös und löchrig. Dann läuft das Wasser hinter der Kunstlederverkleidung innen nach unten.
Achte immer auf den Horizont!
pananmergozzo
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von pananmergozzo »

Hallo zusammen,
Vielen Dank für die Antworten. Das beruhigt nun ein wenig.
Schweisarbeiten wären ohne Probleme zuhause möglich.
Einzigst worauf ich keine lust habe, ist die Entfernung der Außenhaut, diese würde ich unbedingt versuchen nicht zu demontieren.
Zum Boden entfernen... müssen da die Innen Verkleidung entfernt werden? Gibt's diese eigentlich im "Original Style" noch zu kaufen, falls mal eine moderig wäre?

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Fahrwerk nach dem alter? Manche ersetzen die Ache komplett und die anderen überholen...

Viele Grüße aus Südbaden
Roman
Beiträge: 20089
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von Roman »

Mit Vorsicht kann man auch mit Außenhaut schweißen. Du kannst die Außenhaut auch nur an den Stellen lösen, wo geschweißt werden muss. Bei so einem alten Wagen kann es sinnvoll sein, die Übergänge zwischen den Materialien neu einzudichten. Also die Alubeplankung an der Bauchbinde und zum Dach. Auch dürften die Fensterdichtungen porös sein, die müssten mutmaßlich getauscht werden.

Die Innenverkleidung gibt es nicht mehr neu nachzukaufen und wird von Restauratoren quasi in Gold aufgewogen. Du kannst aber anderes Kunstleder nehmen, neutral weiß oder eierschale. Allerdings ist das Zeug extrem robust, auch wenn es hinten verschimmelt ist (der Kontaktkleber oder das Styro gammelt), kriegst du das mit scharfem Reiniger wieder sauber. Nur halt bei mechanischer Zerstörung ist halt schicht. Andere hier haben den Wagen innen mit Flugzeugsperrholz verkleidet. Sieht auch super aus, nur bewegt man sich weg vom Original.

Die Achse könnte neue Achsgummis gebrauchen. Diese Achsgummis sind in der Achse drin, sie lassen sie federn. Das machen Spezialfirmen für dich und kostet um die 300-400 Euro (nach Forenerfahrung).

Das dürfte eine größere Restaurationsaktion werden. Aber es ist es natürlich wert. Es ist sozusagen eine Oldtimer-Restauration für Anfänger, weil Motorrechnik fehlt und viele Ersatzteile von der Stange oder der Rolle kommen. Das Alublech, die Stahlprofile, usw. Das wird ein Hobby für sich, da würde ich mir keine Illusionen machen. Kann ein Familienprojekt werden, jeder und jede die nicht zwei linke Hände haben, können mitmachen. (Fast) Alles heimwerkertauglich, du kannst sogar schweißen. Echte Fahrzeugtechnik gibt es halt kaum daran, das ist der Vorteil gegenüber einem Auto.

Noch ein Nachsatz: So ein Touring ist sehr simpel aufgebaut. Das ist alles recht primitiv. Das hat den Vorteil, dass du sogar total rotte Kisten wieder hinkriegst. Selbst wenn du die Außenhaut abnehmen musst, ist das kein Drama.
Achte immer auf den Horizont!
trolloholic
Beiträge: 6121
Registriert: 06.10.2012, 08:08

Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von trolloholic »

Moin
pananmergozzo hat geschrieben: 08.04.2022, 08:27 Schweisarbeiten wären ohne Probleme zuhause möglich.
Einzigst worauf ich keine lust habe, ist die Entfernung der Außenhaut, diese würde ich unbedingt versuchen nicht zu demontieren.
den Wagen von Chris hatte ich auch schon entdeckt. :thumbs:
Leider am falschen Ende der Republik (für mich)

nach meiner völlig unprofessionellen Einschätzung erwartet Dich:
-Innenausstattung offenbar top :thumbs:
(die Kühli-Front ist eine Netzhautpeitsche, aber das ist leicht zu reparieren)
- Dach musste komplett machen
- einige Schweissarbeit (logisch)
Schau Dir mal genau die Punkte an, an welchen die senkrechten Rahmenrohre in den unten umlaufenden Hilfsrahmen münden. Da werden einige lose sein.
Kann man mit etwas Geschick schweißen nach Lösen und Anlupfen der Außenhaut.
(Du willst sie ja nicht runternehmen)
Bei dem Stück unter dem Bugfenster über dem Gaskasten wird es schon schwieriger,
weil weiter oben und nicht gut zu lupfen wegen der Geometrie.
Eigentlich sind alle Fensterbereiche kritisch. (Heckfenster meist nicht so)
pananmergozzo hat geschrieben: 08.04.2022, 08:27 Wie sind eure Erfahrungen mit dem Fahrwerk nach dem alter? Manche ersetzen die Ache komplett und die anderen überholen...
- Achsgummistränge erneuern (300 Taler)
- Dekonstruktion der Auflaufeinrichtung wird in jedem Fall nötig (Manschette ist Toast)
leider musst Du sie dafür komplett zerlegen,
dabei würde ich gleich den Dämpfer mitwechseln (wenn schon einmal offen)
- einfache Auflastung (auf Papier) von 900 auf 1000 kg sollte mit entsprechenden Reifen möglich sein
(schau nach den Bremsen und dem Achsschild; dies findest Du mittig bis türseitig auf der Achse hinten)
- 100 km/h Zulassung rel einfach machbar
- Rückfahrautomatik an dem Fahrwerk nicht vorhanden. Hast Du an Deinem jetzigen eine?
Wenn Du darauf Wert legst, mußt Du das Fahrwerk erneuern.

hast Du ein pic vom Heck?

Ich finde den Wagen wirklich toll.
2 k€ wäre er mir durchaus wert.
Dann hat man im Endeffekt für 7 k€ einen feinen, seltenen Oldtimer.
(Ort und Zeit für das Schrauben vorausgesetzt)

ich wünsche Dir ein glückliches Händchen! :thumbs:
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
Roman
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von Roman »

Auf Bild 10/10 scheint Licht durch das Hubdach. Da ist normalerweise Schaumstoff, der sich zerlegt hat und das tut der, wenn er lange feucht war oder ist. Das Dach will auf alle Fälle saniert werden.
Achte immer auf den Horizont!
bummeltroll
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Registriert: 25.04.2014, 15:51

Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von bummeltroll »

Hallo

der Preis hat mich etwas geschockt :shock:
aber so sind die Preise offenbar.
pananmergozzo hat geschrieben: 08.04.2022, 08:27 Schweisarbeiten wären ohne Probleme zuhause möglich.
Einzigst worauf ich keine lust habe, ist die Entfernung der Außenhaut, diese würde ich unbedingt versuchen nicht zu demontieren.
Das schaffst du auch, wenn du sogar selbst den Rahmen richten kannst.
Die alten Fahrwerke halten übrigens bei Pflege auch durchaus lange.
trolloholic hat geschrieben: 08.04.2022, 09:08- Dach musste komplett machen
:thumbs:
das denke ich auch.

Eine Restaurierung von Kopf bis Fuß, so wie es auf den Bildern aussieht.

VG
bummeltroll
cailin
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Re: kaufempfehlung Troll aus 1967

Beitrag von cailin »

ich empfehle mal eine intensive Studie von .. "Wurzel- der Troll aus dem Elsass"... ..

und viel Spaß...

ich stand gestern vor einem Troll aus den 80igern und hab mir gewünscht, ich hätte Zeit, Geld und Raum....
Man sollte einfach mal das tun, was einen Glücklich macht, anstatt immer nur das, was Vernünftig ist.

Sprachs und kaufte sich nen Triton (1992)
und machte sie zur Tritonette


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