Elektromobilität

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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Sockentroll ETC 611 hat geschrieben: 30.04.2022, 19:57 Hat jetzt wieder nix mit E-Mobilität zu tun, aber zwei meiner Fragen blieben unbeantwortet @ iDrops .

Heizung der Wohnung bzw. / Brauchwasser über Sonnenkollektoren oder Wärmepumpe?
Und läuft die Autarkie auch bei Stromausfall weiter?

Ein Bekannter von mir hat eine 30 kW PV-Anlage und einen 22 kW Speicher. Der hat ähnliche Autarkiewerte, allerdings kein E-Auto und heizt die Wohnung mit Holzvergaserofen, in den Wintermonaten ebenso das Brauchwasser, im Sommer elektrisch mit Heizstab.
Eine zusätzliche direkte Erwärmung des Brauchwassers über Solar hat den Vorteil, dass dies mit deutlich weniger Verlusten, als über Photovoltaik zu machen ist. Pro m² Solarfläche erreicht man gut die 3-fache Leistung.

Theoretisch wäre das m.E. ca. ähnlich wirkungsvoll, wie heizen mit Photovoltaik und Wärmepumpe.
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iDrops
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

neja hat geschrieben: 01.05.2022, 10:16 Oben schriebst du, dass du für wenig Geld ein paar kWh zusätzlich in den Keller hängen kannst und unten, dass die kWh einer PV-Anlage deutlich mehr kosten als beim E-Auto.....
Beim PV-Speicher reden wir von (vielleicht irgendwann einmal in 10 Jahren) 5-10 kWh zusätzlich, beim Auto muss ich gleich den kompletten Akku mit 80+ kWh tauschen. Das wird auf jeden Fall mehr kosten, unabhängig von der Marge. Außerdem werden im Fall eines Akku-Tauschs beim Auto sicher nicht nur die Produktionskosten durchgereicht, sondern hier ist dann nicht mehr das Auto, sondern nur der Akku das Produkt mit entsprechender Marge. Ist es jetzt präzise genug formuliert?
bikefloh ETC 401
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Re: Elektromobilität

Beitrag von bikefloh ETC 401 »

Ich habe eine Brauchwasser-Wärmepumpe. Kessel mit 350 Liter Warmwasser. Eine Einheit.

-Kosten zwischen 2000 und 3000€ je nach Modell und Hersteller
-Bei mir musste eh die Warmwassertherme getauscht werden, was den Preis um ca. 1000€ gemindert hat.
-Hauptvorteile: Die Gasheizung ist den ganzen Sommer über aus, was die Lebensdauer verlängert. Der überzählige Solarstrom, den ich sonst praktisch verschenke wird genutzt. Man könnte gleichzeitig damit im Sommer auch einen Raum kühlen und mit der entnommenen Wärme das Brauchwasser aufheizen......

Die Wärmepumpe wird nur tagsüber vorrangig mit Solarstrom oder Fremdstrom betrieben und heizt das Wasser auf. In der Nacht ist sie nicht aktiviert. Der zusätzliche elektrische Heizstab ist auch deaktiviert.

Sonnenkollektoren und die ganze Installation, waren mir aber zu viel Aufwand. Das muss wenn von Anfang an geplant werden. Am besten gleich so, dass auch die Fußbodenheizung unterstützt wird.

Die Wärmepumpe unterstützt von Fotovoltaik wird Sonnenkollektoren bis auf einzelne Einsatzbereiche, wie Schwimmingpoolbeheizung, wohl ablösen. Sie arbeitet auch im Winter und bei bedecktem Himmel und funktioniert somit ganzjährig !!!

Aus 1 KWH Strom erzeugt die Einheit ca. 4 KWH Warmwasser. Setzt man das in das Verhältnis zum Gas, ist die Wärmepumpe eindeutig preiswerter und auch umweltfreundlicher.

Die Brauchwasser-Wärmepumpe steht einfach im Heizungskeller und nutzt im Winter die Abwärme der Heizung. Im Sommer könnte die warme Außenluft genommen werden oder man kühlt einen Raum damit oder weiterhin die Kellerluft. Das Beste ist die zusätzliche Entfeuchtung, der Keller ist jetzt staubtrocken.

Wenn die Gasheizung ihren Geist aufgibt, wird sie durch eine Wärmepumpe ersetzt und die Solaranlage/Fotovoltaik um 2 KW erweitert!
Sockentroll ETC 611
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Danke für die Antwort, also wie du schriebst; "...wir sind jetzt ein "normaler" 2 Personen-Haushalt, mit E-Auto das auch zu Hause geladen wird...

Ist wohl im Rest Deutschlands nicht so wie bei uns. Bei jedem stärkeren Gewitter fällt bei uns der Strom zwischen 10 Min und einer Stunde aus. So dreimal in den letzten zwei Jahren. Notstrom ist deshalb bei mir schon ein Thema. Unter anderem auch weil sonst meine Sonnenkollektoren für Warmwasser ohne Umwälzpumpe durchbrennen würden.
neja hat geschrieben: 01.05.2022, 10:23 Eine zusätzliche direkte Erwärmung des Brauchwassers über Solar hat den Vorteil, dass dies mit deutlich weniger Verlusten, als über Photovoltaik zu machen ist.
Mein Bekannter kann / muß sich den Luxus leisten, weil seine 30 Quatratmeter große PV Anlage sonst mehr als die ihm gestatteten 50% ins Netz einspeisen würden.
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

bikefloh ETC 401 hat geschrieben: 01.05.2022, 12:04 Die Wärmepumpe unterstützt von Fotovoltaik wird Sonnenkollektoren bis auf einzelne Einsatzbereiche, wie Schwimmingpoolbeheizung, wohl ablösen. Sie arbeitet auch im Winter und bei bedecktem Himmel und funktioniert somit ganzjährig
Sehe ich ähnlich. Ein Bekannter hat eine große Solarwasseranlage und im Sommer immer wieder das Problem, dass sie zu viel liefert. Strom ist vielfältig benutzbar und das Einspeisen für wenig Geld ins Netz ist ja keine Verschwendung - viele machen das mit Balkonsolaranlagen sogar unentgeltlich.

Swimmingpool-Wärmepumpe ab 400€

Was ich faszinieren finde: Mit Split-Klimaanlagen ab 500€ kann man auch Heizen, da sie im Endeffekt ja Wärmepumpen sind. Bei den 500€ ist dann aber alles dabei, da braucht es nur ein Loch i.d. Wand um die Kühlmittelschläuche (schon befüllt) durch zu schieben.

Das ist natürlich nicht so angenehm wie die Fußboden- und Wandheizung, für manche Anwendungsbereich (Werkstatt, ...) oder als Ersatz für das elektrisch beheizte Bad in Altbauten kann es durchaus interessant sein.
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Sockentroll ETC 611 hat geschrieben: 29.04.2022, 09:52 Die Energieunternehmen hatten das mit den ferngesteuerten Wallboxen und auch Wärmepumpen nach dem Vorbild den weniger guten, alten Nachtspeicheröfen schon mal ins Gespräch gebracht. Scheiterte aber, glaube ich, an der Mobilitätslobby. Man kann doch den Leuten keine E-Mobilität versprechen und dann den Zeitpunkt des Ladens vorschreiben.
Vielleicht gewöhnt man sich daran. Mein iPhone lädt auch nicht mehr automatisch voll sondern versucht meine Nutzung vorherzusehen. Und es wird sicherlich einen "Ich will aber genau jetzt auf 100% laden"-Knopf geben.

Aber für die Mehrheit der Nutzer, die am Abend nach dem Heimkommen ihr Auto a.d. Wallbox hängen, dürfte nur wichtig sein, dass es am Morgen geladen ist.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mozarella »

road-movie hat geschrieben: 01.05.2022, 14:19 (...)
Aber für die Mehrheit der Nutzer, die am Abend nach dem Heimkommen ihr Auto a.d. Wallbox hängen, dürfte nur wichtig sein, dass es am Morgen geladen ist.
Und wenn man mal spontan sein möchte? Mein Verbrenner ist in 5 Minuten von 0 auf 100 % getankt.
Mitte letzter Woche ist bei meiner Frau die Fruchtblase geplatzt. Mußte dann flott ins Krankenhaus. Blöd, wenn das Auto da leer gewesen wäre.
Piratentroll
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Piratentroll »

:mrgreen: Beim Elektrofahrzeug planst du deine Spontanität einfach besser. Und ne Fruchtblase zu Hause platzen zu lassen ist doch ok, im Schnneechaos-Stau auf der A2 mitten in der Nacht mit leerem Akku, dass sind Abenteuer! :mrgreen:

Ich hoffe Mutter und Kind sind wohlauf. Darf gratuliert werden?
„per aspera ad astra.“
Wahlspruch der Sternenflotte

Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben!
mozarella
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mozarella »

Piratentroll hat geschrieben: 01.05.2022, 18:19 :mrgreen: Beim Elektrofahrzeug planst du deine Spontanität einfach besser.
:shock:

Piratentroll hat geschrieben: 01.05.2022, 18:19 Ich hoffe Mutter und Kind sind wohlauf. Darf gratuliert werden?
danke für die Blumen. Ja, alle wohl auf.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

mozarella hat geschrieben: 01.05.2022, 17:48 Und wenn man mal spontan sein möchte? Mein Verbrenner ist in 5 Minuten von 0 auf 100 % getankt.
Mitte letzter Woche ist bei meiner Frau die Fruchtblase geplatzt. Mußte dann flott ins Krankenhaus. Blöd, wenn das Auto da leer gewesen wäre.
Das E-Auto ist nie komplett leer, die Spontanität ist nicht eingeschränkt. Im schlimmsten Fall dauert die spontane 800 km Tour ohne Planung dann halt 30 min länger als mit Planung. Losfahren kann ich jedenfalls immer spontan, ohne Angst, dass ich es nicht bis zum Ziel schaffe.

Ansonsten hoffe ich, dass die geplatzte Fruchtblase der einzige Schreck war und alles andere „normal“ verlaufen ist?
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

Wer mit E-Auto spontan sein will, sollte den lokalen Busfahrplan auswendig können. Meist eine überschaubare Aufgabe. :mrgreen: :ALAAF:
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mozarella
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mozarella »

iDrops hat geschrieben: 01.05.2022, 19:20 Ansonsten hoffe ich, dass die geplatzte Fruchtblase der einzige Schreck war und alles andere „normal“ verlaufen ist?
Ja, alles ok. War schon die 2. geplatzte Fruchtblase, deshalb war ich nicht mehr so geschockt. Bei der ersten, vor 5 Jahren, bin ich vom Tiefschlaf ausm Bett gehüpft.

Aber selbst der trinkfeste Turbo-Benziner hat es mit fast leerem Tank 20 km in die eine Richtung, wieder zurück und dann nochmal 15 km in die andere Richtung geschafft.
Sogar am Folgetag wieder die 15 km zurück heim. Die Apple Watch war mittlerweile komplett leer und das iPhone konnte ich kurz zwischenladen.
Ich vergleiche gerne den Akku vom Auto mit Smartphone und Watch. Bei allen dreien ist man um die Ladeinfrastruktur bemüht.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

mozarella hat geschrieben: 01.05.2022, 20:45 Ich vergleiche gerne den Akku vom Auto mit Smartphone und Watch. Bei allen dreien ist man um die Ladeinfrastruktur bemüht.
Dann verstehe ich jetzt auch, woher Deine Skepsis ggü. der Alltagstauglichkeit von E-Autos kommt. In der Praxis ist das mit dem Laden von Auto (zumindest bei mir) tatsächlich deutlich entspannter als bei meinem iPhone.

Das Smartphone muss ich täglich laden, und wenn ich mal eine längere Tour mit der Wander-App absolvieren will, muss ich mich beim Fotografieren entweder einschränken oder eine Powerbank mitnehmen.

Beim Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto hatte ich anfänglich auch Bedenken. Trotzdem habe ich es “riskiert“ und bin froh, dass ich es getan habe. Ich will nie wieder etwas anderes fahren.

Gleich die erste Langstreckenfahrt war eine Feuerprobe. Wir sind in den Piemont gefahren, bewusst ohne Planung, denn ich wollte weiterhin spontan verreisen können. Und natürlich gab es 2016 mitten im Piemont fast keine Lademöglichkeiten und so musste ich improvisieren. Ich hatte schon mal geschrieben, dass wir an der CEE16-Dose einer Wurstmaschine und an der Starkstromdose auf einem Weingut geladen haben. Das war beides auf dieser ersten, spontanen Langstreckenfahrt.

Inzwischen haben wir 2022 und im Piemont gibt es unzählige „offizielle“ Lademöglichkeiten. In der Nähe der Wurstmaschine gibt es jetzt 22kW Ladesäulen, und auf dem Weingut (Marchesi Altieri) wurden 2017 Tesla Destination Charger installiert (aufgrund meines Besuchs in 2016).

Das iPhone lade ich täglich, das Auto immer dann, wenn es sich gerade ergibt (ich parke irgendwo und dort ist zufällig eine Ladesäule), oder gezielt zu Hause in der Garage, wenn ich bei ca. 30% Ladung bin. Dadurch kostet mich das Laden im Alltag faktisch keine zusätzliche Zeit, und ich kann jederzeit spontan überall hinfahren. Im Extremfall habe ich „nur“ 30% im Akku, aber das reicht für >100 km und egal in welche Richtung ich fahre, der nächste Schnelllader ist keine 30km entfernt. Dort wäre ich dann nach max. 30min bei über 80% Ladung.

Für mich ist das absolut praxistauglich, seit inzwischen 6 Jahren und 170Tkm.

Grüße aus dem sonnigen Sardinien (hingefahren ohne zu planen ob und wie das mit dem Laden funktioniert).
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Mich erinnert das an die Einführung der Gurtpflicht i.d. 70er (krass, dass ich mich daran erinnern kann, ich war noch ziemlich klein). Teile meiner Familie waren vehement dagegen - die klassischen Argumente waren, dass man sich bei einem Unfall nicht selbst befreien kann und vielleicht bei lebendigen Leibe verbrennt - wahnsinnsgefährlich ist das Anschnallen! Mein Opa hat sich a.d. Gurt gesetzt, damit es so aussah, als wäre er angeschnallt.

Zweites Beispiel: Homeoffice - geht gar nicht. Dann arbeitet keiner, es gibt keine Kommunikation - das kann gar nicht funktionieren. Ich will nicht sagen, dass HO immer klappt und immer gut ist - man kann aber wohl nicht mehr behaupten, dass es prinzipiell nicht funktioniert.

Und ähnlich ist das wohl mit der Reichweitenangst oder der Angst vor Dunkeflaute (kein Wind i.d. Nacht) und Deutschland wird i.d. Blackout schliddern.

In 10 Jahren lachen wir wahrscheinlich darüber.

Zum Thema Gurt: Wir waren mal weit nach Mitternacht in einem Monsterstau a.d. Rückfahrt aus Kroatien (natürlich mich Troll). Töchterchen (8 Jahre?) war hundemüde und wir sagten ihr, dass sie doch a.d. Rückbank schlafen soll. Sie hat sich geweigert, weil sie sich im Liegen nicht anschnallen kann.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

Ja, an die Einführung der Gurtpflicht und die teils dogmatischen Argumente pro/kontra kann ich mich auch noch erinnern. Und heute geht es mir wie Deiner Tochter. Ohne Gurt könnte ich gar nicht mehr fahren, ich hätte schlicht zu viel Angst. :shock:
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