Elektromobilität

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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 28.04.2022, 17:34
neja hat geschrieben: 28.04.2022, 17:15 Was will man denn mit z.B. verfügbaren 80kWh anfangen?
Das entpricht über den Daumen 8L Heizöl
Ist schon krass: Da zuckt mein Wikipedia-Finger, denn das kann ja nicht sein, dass ein großer(!) Akku einem 8-l-Diesltank entspricht (ok 16 l, denn der Verbrenner hat mehr Reichweite).

Aber neja hat natürlich Recht (10,7 kWh/l = 12,6 kWh/kg) und der Wirkungsgrad macht den Unterschied.
beim Antrieb entsprechen 80kWh-E-Energie ca 20L Diesel bezüglich der Reichweite.

Hier geht es aber eher um "häusliche" Dinge.

Direktes Heizen mit Strom ist eben nichts....das ist mit einem 80kWh-Akku nicht besser, als mit 6kg Propan oder ca 8L Heizöl.

Beim indirekten heizen, über Wärmepumpe, sieht das deutlich besser aus, denn da entsprichen die 80kWh ca. 24L Heizöl oder 18kg Propan, wenn man z.B. eine WP-Arbeitszahl von 3 erreicht.
Das ist schon ganz gut, reicht aber im Winter für ein ganzes Haus auch nicht sehr lange.

Ich habe gerade vor ein paar Tagen meinen uralten Kachelofen neu anschließen lassen (auch nicht ganz billig...), der im Haus, über Luftkanäle, insgesamt 4 Räume beheizen kann.
Brennstoff habe ich bereits für ca 1 Jahr.....da kommt im Notfall heiztechnisch kein E-Auto-Akku mit....
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iDrops
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

road-movie hat geschrieben: 28.04.2022, 08:25 @iDrops: Ich glaube, Du hast mal von zwei Puffern geschrieben? Kannst Du etwas mehr Details geben?
Ich habe eine relativ kleine PV-Anlage (8 kWp), dafür aber einen relativ großen Speicher (2x Tesla Powerwall 2, mit zusammen 27 kWh). Die Autarkie der letzten Jahre sieht wie folgt aus (Screenshots aus der Tesla-App):

Autarkie 2019 - 2022
Autarkie 2019 - 2022

Die fehlenden 9 - 16% entstehen in den Wintermonaten, von Mitte/Ende Februar bis Ende November bin ich weitestgehend autark. Die 84% von 2022 dürften sich im laufenden Jahr noch etwas erhöhen, die fetten Sommermonate fehlen ja noch.

Die Kinder sind inzwischen aus dem Haus und wir sind jetzt ein "normaler" 2 Personen-Haushalt, mit E-Auto das auch zu Hause geladen wird. Der Bedarf für das Auto ist allerdings moderat, da sich die Kurzstrecken im Rahmen halten und wir auf Langstrecke am Supercharger laden.

Die PV-Anlage hat zwar auch einen SMA Home Manager 2.0 mit dem sich Haushaltsgeräte smart steuern lassen, allerdings nutzen wir diesen aktuell nicht. Man kann auch mit ein bisschen gesundem Menschenverstand viel erreichen (Waschmaschine & Spülmaschine nicht abends, sondern morgens starten, Auto nach Möglichkeit laden, wenn die Sonne scheint, etc.).
neja hat geschrieben: 28.04.2022, 09:49 Zu der Solargeschichte mit aureichendem Speicher:
Das ist schlichtweg sehr teuer und der Speicher ist zudem definitiv ein Verschleißteil.
Speicher ist noch relativ teuer, das ist richtig, aber auch hier werden die Preise fallen. Und mir ging es ja primär darum aufzuzeigen, dass eine weitestgehende Unabhängigkeit von fossiler Energieerzeugung technisch möglich ist. Das geht nicht über Nacht, und "günstig" ist es auch nicht. Aber ein "weiter wie bisher" ist meiner Meinung nach immer weniger sinnvoll und irgendwie auch nicht günstig.

Die deutschen Öl-, Gas- und Steinkohle-Importe haben sich in 2021 auf knapp 80 Milliarden Euro summiert und es würde mich wundern, wenn wir in 2022 unter 100 Milliarden bleiben würden. Bei diesen Summen wird klar, wie schnell sich jedes zusätzliche Prozent aus erneuerbaren Energien für die Volkswirtschaft rechnet. Ich sehe hier auch klar die Politik in der Pflicht die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Es kann nicht die Aufgabe der Bevölkerung sein, das komplett mit eigenem Geld und aus purem Idealismus zu tun.

Das Thema "Verschleiß des Speichers" würde ich übrigens nicht überbewerten. Grundsätzlich halten die Speicher schon sehr lange und ein paar Prozent Verlust über die Jahre beeinflussen die Autarkie kaum. Da hat das Wetter einen größeren Einfluss (siehe 2021 mit "nur" 84% Autarkie).
Roman hat geschrieben: 28.04.2022, 11:21 Der Speicher ist eigentlich eine politisch-verschuldete Idiotie, zumindest solange der Anteil der Regenerativen so gering ist im Gesamtnetz. Im Grunde könnte man all seinen produzierten Strom ins Netz speisen und dann, wenn man selbst keinen produziert, den aus dem Netz wieder entnehmen. Das Prinzip der Versicherung, wenn es dem Einzelnen fehlt, liefert das Kollektiv. Dass das nicht wirtschaftlich ist und einen riesigen bürokratischen Aufwand bedeutet, ist kein technisches oder logistisches Problem.
Jein. Der große Vorteil der lokalen Speicher liegt auch darin, dass sie das Netz entlasten. Ohne Speicher würde meine PV-Anlage mittags alles ins Netz ballern und wenn ich dann abends anfange zu kochen und das E-Auto ein bisschen lade, hole ich mir eben nicht meinen eigenen Strom zurück, sondern bediene mich im Netz an dem, was gerade verfügbar ist (PV-Strom wird das dann abends nicht mehr sein). Jetzt multiplizieren wir mein Verhalten mit 40 Millionen Haushalten und dann wird klar, dass tagsüber zuviel Strom da ist und abends/nachts die Gasturbinen angeworfen werden müssen.

Wenn jetzt aber (in einem idealen Deutschland im Jahre 2030) fast alle Dächer mit PV-Modulen bestückt wären und fast alle Haushalte zusätzlich über einen kleinen, lokalen Speicher verfügen würden, dann würde sich das komplett entzerren - zumindest an 9 von 12 Monaten im Jahr. Für die Wintermonate brauchen wir natürlich weiterhin ein paar Kraftwerke, aber von 100% regenerativer Energieversorgung habe ich ja auch nicht gesprochen.
Roman hat geschrieben: 28.04.2022, 14:08 Leider wird der Akku mit jedem Ladezyklus ja ein bisschen weniger. Ich glaube kaum, dass den jemand als Puffer für das öffentliche Netz zur Verfügung stellt, es sei denn, das lohnt sich ordentlich. Wenn sich das lohnen soll, muss die Netzverbraucher den Akkuverschleiß bezahlen und damit würde Strom in extrem teuren Autoakkus gepuffert werden. Das kann nicht wirtschaftlich sein.
So sehe ich das auch. Ich bin kein großer Freund von bidirektionaler Nutzung meines Akkus im E-Auto. Wie ich oben schon geschrieben habe: Ein paar Prozent Verlust in der PV-Batterie merke ich bei der Autarkie kaum. Die Degradation beim Auto-Akku merke ich dafür bei jeder Langstreckenfahrt. Das würde ich nicht wollen...
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

iDrops hat geschrieben: 28.04.2022, 20:22 Wenn jetzt aber (in einem idealen Deutschland im Jahre 2030) fast alle Dächer mit PV-Modulen bestückt wären und fast alle Haushalte zusätzlich über einen kleinen, lokalen Speicher verfügen würden, dann würde sich das komplett entzerren - zumindest an 9 von 12 Monaten im Jahr. Für die Wintermonate brauchen wir natürlich weiterhin ein paar Kraftwerke, aber von 100% regenerativer Energieversorgung habe ich ja auch nicht gesprochen.
Jetzt zitiere ich mich mal selbst und liefere noch ein Beispiel, was man mit einer größeren Menge an lokalen Speichern alles erreichen kann.

Tesla Energy bietet privaten Powerwall-Besitzern an, an einem Pilot-Programm zur netzdienlichen Nutzung des Speichers teilzunehmen. Dazu erlaubt man die externe Steuerung der Powerwall (durch Tesla) mit dem Ziel, die Überkapazitäten im Netz gezielter abzufedern und so den Energiebedarf in Summe zu reduzieren. Das Pilotprogramm läuft von Mai - Oktober. Ich habe mich gestern angemeldet und folgende eMail-Bestätigung erhalten:
Tesla Energy hat geschrieben:Vielen Dank für Ihre Teilnahme am Transnet Pilotprogramm. Dadurch helfen Sie Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren!

In den kommenden Tagen werden wir Ihre Powerwall Einstellungen für die Seriennummer TG1180510****M entsprechend optimieren. Zudem wird für Ihre Powerwall die Nutzung von Teslas fortschrittlicher Technologie zur Vorhersage der Solarproduktion freigeschaltet.

Infolgedessen wird an manchen Tagen bis Ende Oktober 2022 Ihre Powerwall etwas später am Tag geladen.
Es wird nicht erwartet, dass dies Ihren PV-Eigenverbrauch oder Ihre Autarkie beeinflusst.

Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Pilotprogramm sehen Sie auf dieser Seite.

Sollten Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an diese E-Mail-Adresse wenden.
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Danke für die Info! Ich hatte heute den Gedanken, dass eine Firma wie Google mit dem Stromanbieter einen Deal machen sollte um große Verbrauche (Wallbox) so zu legen, dass es besser balanciert wird. Der Stromanbieter spart sich Reserven im Vorhalten von Strom aber auch Auslegen der Leitungen und über die Wallbox kommt das a.d. Kunden zurück. Das eröffnet (nicht nur finanzielles) Sparpotential über Vermittlerfirmen.

Was Du eben beschreibst, klingt mir genau so. Und nicht überraschenderweise ware mein Gedanke natürlich längst Realität :)

Ich habe mit meinem Wertkstattmeister über das Thema E-Mobilität gesprochen (ländlich). Er sagte, dass es i.d. Straße schon einige Selbstlader gäbe und wenn die im Winder am Abend laden, schmilzt der Strom bei ihm ihm Hof. Keine Ahnung, ob das übertrieben ist - aber es schreit nach Regelung und privater Speicherung.

Ich finde, dass bei solchen Early-Adopter-Lösungen die Frage nach der Machbarkeit wichtiger als die nach der finanziellen und ökologischen Sinnhaftigkeit ist. Wahrscheinlich wäre es ein Killer, würden das jetzt alle machen - dafür ist die Batterietechnik nicht weit genug. Aber ich kann mich noch a.d. ersten Solarzellen erinnern, da hat es noch geheißen, dass die ihre Fertigungsengergie gar nicht amortisieren können - das ist längst Schnee von gestern.

Wir zitieren und gerade fleißig mit einem "einfach so weiter machen ist keine Option". Ich hoffe, das realisiert sich auch - und der nächste ID.3 ist weniger zum Beschimpfen sondern zum massenhaften Kaufen.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

iDrops hat geschrieben: 28.04.2022, 20:22 So sehe ich das auch. Ich bin kein großer Freund von bidirektionaler Nutzung meines Akkus im E-Auto. Wie ich oben schon geschrieben habe: Ein paar Prozent Verlust in der PV-Batterie merke ich bei der Autarkie kaum. Die Degradation beim Auto-Akku merke ich dafür bei jeder Langstreckenfahrt. Das würde ich nicht wollen...
Verstehe ich nicht so ganz.
Dein Hausakku (der ja absolut gesehen, als Haus-E-Speicher nach heutigen Verhältnissen eher recht groß ist), wird für den gleichen Energiedurchsatz mehr äquivalente Voll-Zyklen durchlaufen, als dein deutlich größerer E-Auto-Akku es zusätzlich müsste.
Beim hausakku werden dir die Verluste lediglich nicht so bewusst, wie beim E-Auto.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Jetzt kommt Licht ins Dunkel. Bei der Kapazität und der Steuerung müßte die Autarkie ja auch bei Stromausfall funktionieren, oder? Dann wäre es eine super Sache und einer Überlegung wert. :thumbs:

Die Energieunternehmen hatten das mit den ferngesteuerten Wallboxen und auch Wärmepumpen nach dem Vorbild den weniger guten, alten Nachtspeicheröfen schon mal ins Gespräch gebracht. Scheiterte aber, glaube ich, an der Mobilitätslobby. Man kann doch den Leuten keine E-Mobilität versprechen und dann den Zeitpunkt des Ladens vorschreiben.
Ansich aber eine gute Idee, dann gäbe es weniger Abschaltstrom. Vielleicht schafft das ja Google oder Tesla. :wink:
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
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Re: Elektromobilität

Beitrag von freddie »

Wenn die Speicher für Zuhause nicht so teuer wären, hätte ich auch schon einen (PV mit 6,5kW Peak, bringt ca. 7-8MWh p.a.).
Meine Frau fährt jetzt einen Zoe ZE50 (bis vor Kurzem einen ZE40). Da kostet der 50kWh-Akku ca. 10k€. Wenn ich nur einen halb so großen Akku für zu Hause kaufe, liege ich bei über 20k€.
Irgendwie verstehe ich das nicht. O.k., zu Hause ist so ein Akku ganz anderen Belastungen bezüglich Crash-Sicherheit, etc. ausgesetzt. Wenn ich mir vorstelle, wie unser Haus mit 300km/h gegen einen Berg kracht ....
Derzeit geht die Diskussion bei den Autoherstellern um einen Zielpreis von 60-70€/kWh im EK, aktuell liegt man bei ca. 100€/kWh.
Vermutlich bin ich einfach nur zu blöd, um die Preise zu verstehen.
Allerdings wird unser Troll derzeit von unserem Ford Mondeo (Diesel) gezogen. Ein E-Auto mit vernünftiger Reichweite und Anhängelast ist mir derzeit einfach noch zu teuer.

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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

freddie hat geschrieben: 29.04.2022, 13:16
Allerdings wird unser Troll derzeit von unserem Ford Mondeo (Diesel) gezogen. Ein E-Auto mit vernünftiger Reichweite und Anhängelast ist mir derzeit einfach noch zu teuer.
Wenn dein Diesel-Fz als Vergleich herhalten sollte:
Es gibt aktuell keinen E-Pkw mit vernünftiger Gespannreichweite.....
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road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

freddie hat geschrieben: 29.04.2022, 13:16 Derzeit geht die Diskussion bei den Autoherstellern um einen Zielpreis von 60-70€/kWh im EK, aktuell liegt man bei ca. 100€/kWh.
Vermutlich bin ich einfach nur zu blöd, um die Preise zu verstehen.
Ich bin da beim Gegenrechnen auch immer ratlos ?!
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Hier ein Artikel
Bauvorschlag: Solarstrom für die E-Auto-Wallbox nutzen – die Sparversion

Elektrofahrzeuge mit der heimischen Photovoltaik-Anlage laden, ohne die Elektro-Installation zu ändern? Ein Trick macht es möglich.

https://www.heise.de/ratgeber/Bauvorsch ... 66413.html

Ist hinter einer Paywall, aber heise.de ist i.d.R. seriös und gut recherchiert.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

neja hat geschrieben: 29.04.2022, 09:50
iDrops hat geschrieben: 28.04.2022, 20:22 So sehe ich das auch. Ich bin kein großer Freund von bidirektionaler Nutzung meines Akkus im E-Auto. Wie ich oben schon geschrieben habe: Ein paar Prozent Verlust in der PV-Batterie merke ich bei der Autarkie kaum. Die Degradation beim Auto-Akku merke ich dafür bei jeder Langstreckenfahrt. Das würde ich nicht wollen...
Verstehe ich nicht so ganz.
Dein Hausakku (der ja absolut gesehen, als Haus-E-Speicher nach heutigen Verhältnissen eher recht groß ist), wird für den gleichen Energiedurchsatz mehr äquivalente Voll-Zyklen durchlaufen, als dein deutlich größerer E-Auto-Akku es zusätzlich müsste.
Beim hausakku werden dir die Verluste lediglich nicht so bewusst, wie beim E-Auto.
Genau das war doch mein Argument. Die Verluste beim PV-Akku merkt man kaum, die Auswirkung auf den Grad der Autarkie ist minimal. Außerdem kann ich für wenig Geld ein paar kWh zusätzlich in den Keller hängen, wenn mir die Kapazität mal nicht mehr reicht, beim Auto geht das so nicht.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

freddie hat geschrieben: 29.04.2022, 13:16 Wenn die Speicher für Zuhause nicht so teuer wären, hätte ich auch schon einen (PV mit 6,5kW Peak, bringt ca. 7-8MWh p.a.).
Meine Frau fährt jetzt einen Zoe ZE50 (bis vor Kurzem einen ZE40). Da kostet der 50kWh-Akku ca. 10k€. Wenn ich nur einen halb so großen Akku für zu Hause kaufe, liege ich bei über 20k€.
Irgendwie verstehe ich das nicht. O.k., zu Hause ist so ein Akku ganz anderen Belastungen bezüglich Crash-Sicherheit, etc. ausgesetzt. Wenn ich mir vorstelle, wie unser Haus mit 300km/h gegen einen Berg kracht ....
Derzeit geht die Diskussion bei den Autoherstellern um einen Zielpreis von 60-70€/kWh im EK, aktuell liegt man bei ca. 100€/kWh.
Vermutlich bin ich einfach nur zu blöd, um die Preise zu verstehen.
Beim E-Auto ist der Akku nur eine Komponente des Gesamtprodukts und Teil der Mischkalkulation. Die Marge beim Auto ist maßgebend, nicht die bei jeder einzelnen Komponente. Bei einem PV-Akku ist der Speicher das eigentliche Produkt, und die komplette Ziel-Marge muss damit erwirtschaftet werden. Daher kostet hier die kWh leider deutlich mehr als beim E-Auto.

Für den furchtlosen Bastler ist daher auch ein ausgemusterter E-Auto-Akku der ideale PV-Speicher (Stichwort: Second life). Günstiger bekommt man ein paar kWh kaum in den Keller.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Hat jetzt wieder nix mit E-Mobilität zu tun, aber zwei meiner Fragen blieben unbeantwortet @ iDrops .

Heizung der Wohnung bzw. / Brauchwasser über Sonnenkollektoren oder Wärmepumpe?
Und läuft die Autarkie auch bei Stromausfall weiter?

Ein Bekannter von mir hat eine 30 kW PV-Anlage und einen 22 kW Speicher. Der hat ähnliche Autarkiewerte, allerdings kein E-Auto und heizt die Wohnung mit Holzvergaserofen, in den Wintermonaten ebenso das Brauchwasser, im Sommer elektrisch mit Heizstab.
Gruß Matthias,

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Re: Elektromobilität

Beitrag von iDrops »

Sockentroll ETC 611 hat geschrieben: 30.04.2022, 19:57 Heizung der Wohnung bzw. / Brauchwasser über Sonnenkollektoren oder Wärmepumpe?
Und läuft die Autarkie auch bei Stromausfall ?
Leider habe ich weder Wärmepumpe noch Sonnenkollektoren für Warmwasser. :(

Einphasigen Notstrom unterstützt die Tesla Powerwall 2, dazu benötigt man das sogenannte Gateway 2. Bei mir ist noch das Gateway 1 installiert, also ohne Notstrom. Die Umrüstung war mir bisher zu aufwändig und teuer. Und Stromausfälle sind ja bisher zum Glück auch sehr selten (der letzte Blackout in meiner Gegend ist über 10 Jahre her).
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

iDrops hat geschrieben: 30.04.2022, 18:49
neja hat geschrieben: 29.04.2022, 09:50
iDrops hat geschrieben: 28.04.2022, 20:22 So sehe ich das auch. Ich bin kein großer Freund von bidirektionaler Nutzung meines Akkus im E-Auto. Wie ich oben schon geschrieben habe: Ein paar Prozent Verlust in der PV-Batterie merke ich bei der Autarkie kaum. Die Degradation beim Auto-Akku merke ich dafür bei jeder Langstreckenfahrt. Das würde ich nicht wollen...
Verstehe ich nicht so ganz.
Dein Hausakku (der ja absolut gesehen, als Haus-E-Speicher nach heutigen Verhältnissen eher recht groß ist), wird für den gleichen Energiedurchsatz mehr äquivalente Voll-Zyklen durchlaufen, als dein deutlich größerer E-Auto-Akku es zusätzlich müsste.
Beim hausakku werden dir die Verluste lediglich nicht so bewusst, wie beim E-Auto.
Genau das war doch mein Argument. Die Verluste beim PV-Akku merkt man kaum, die Auswirkung auf den Grad der Autarkie ist minimal. Außerdem kann ich für wenig Geld ein paar kWh zusätzlich in den Keller hängen, wenn mir die Kapazität mal nicht mehr reicht, beim Auto geht das so nicht.
Na ja, die "offizielle" Sichtweise bezüglich Verlusten beim E-Auto-Akku ist schon ziemlich locker und der Kunde akzeptiert das beim Kauf automatisch.
Erst bei mehr als 30% Verlusten würde die Akku-Garantie greifen.....(m.E. macht da bisher lediglich Toyota eine Ausnahme)
Die Argumentation, dass man Verluste beim PV-Akku bezüglich Grad der Autarkie kaum merkt, ist m.E. so ähnlich, wie die (häufig) gehörte Argumentation, dass Verluste beim E-Auto keine Rolle spielen, weil man nur Kurzstrecke fährt und das Auto täglich geladen wird.
Bei einem PV-Akku ist der Speicher das eigentliche Produkt, und die komplette Ziel-Marge muss damit erwirtschaftet werden. Daher kostet hier die kWh leider deutlich mehr als beim E-Auto.
Oben schriebst du, dass du für wenig Geld ein paar kWh zusätzlich in den Keller hängen kannst und unten, dass die kWh einer PV-Anlage deutlich mehr kosten als beim E-Auto.....
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