Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Zugbild aus Indien:
Sonnenuntergang aus Zug.jpg
Andy111
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

Traumgedanken wären das natürlich wenn man nah und Fernverkehr zusammen für 9€ nutzen könnte. Umsetzbar wäre das natürlich überhaupt nicht. Das kann ich ohne Experiment direkt behaupten.
Denn in den letzten Wochen ist es wirklich voll geworden in unseren Zügen.
Dann kommt der Fußball dazu. Der Freitag, der Sonntag. Das sind Tage an denen es sehr voll wird. Aber auch in der Woche wird es kaum noch leerer.
Letzte Woche bin ich von Stuttgart nach Dortmund einen ICE gefahren. In Stuttgart war schon Land unter am Bahnsteig. Hatte Mühe nach vorne zu kommen.
In Mannheim konnten wir nicht mehr weiterfahren da wir zu voll waren. Also der Zug :ALAAF:
—> es dürfen nur eine gewisse Anzahl von Leuten im ICE stehen. Es geht hier um Brandschutz und selbstrettungskonzept, beispielsweise bei Brand im Tunnel etc. Etc.
Verstehen die Leute natürlich nicht, die versuchen natürlich alle rein zu kommen und sich hinzustellen wo Platz ist.
Ich kann’s verstehen, die wollen ja auch nur nach Hause, zum Termin, in den Urlaub oder sonst wo.
Die begreifen dann natürlich auch nicht, wenn durchgesagt wird, dass Teilgeräumt werden muss, dass genau sie jetzt nicht mit dürfen obwohl da scheinbar noch etwas Platz im Gang ist.
Zudem, wer steigt aus, wer fährt mit wenn die Durchsagen kommen. Wer ist so solidarisch und sagt, „ich fahre mit dem nächsten“.
So gut wie niemand. Auch das kann ich keinem verübeln.

Im Zweifel muss dann die Bundespolizei kommen und das durchsetzen. Leider. Das dauert natürlich alles und an den nächsten Stationen, bei mir war es der Frankfurter Flughafen steigt der Unmut weil man immer später kommt und natürlich auch nur wenig Kapazität vorhanden ist.

Wirft dann natürlich wieder schlechtes Licht auf die Bahn. Aber immer noch ein besseres als im Tunnel nicht schnell genug die Bude leer zu bekommen. Auch dann wäre das Gemecker riesig, zu recht.

Daher: kostenlos oder auch für 9 Okken im Monat den Fernverkehr nutzen ist nicht machbar wenn selbst bei den teuren Preisen die Buden Rand voll sind.


Ich war ja damals Verkehrsplaner im Nahverkehr bevor ich entschlossen habe die Karriere an den Nagel zu hängen und meinen Traumberuf nachzugehen. Mein Traum war immer kostenloser ÖPNV für alle. Dafür dann vielleicht eine ÖPNV Abgabe von 20€ oder so im Monat von jedem. Mit dem Geld und natürlich noch mit weiterem vom Bund dann den Nahverkehr ausbauen. Mehr Züge, bessere Taktung. Busverkehr abgestimmt auf Zugverkehr. Auf dem Land intelligente Lösungen wie carsharing oder und oder so. Alles inklusive in der Pauschale die jeder bezahlt.

Fernverkehr hätte ich aber auch da ausgeschlossen und für einen Aufpreis ganz normal auch angeboten.

Den ganzen Ausschreibungsmist und Wettbewerb hätte ich da natürlich auch direkt mit abgeschafft. Bei ÖPNV darf nicht an Gewinne gedacht werden.
Naja, die Politik will vermutlich was anderes…


Coole Eindrücke aus Indien. Mich reizt das Thema voll. Einfach mit der Bahn und Nachtzüge reisen. Finde das furchtbar interessant und man sieht halt eben was von der Welt.
Ein Traum. Vielleicht komm ich auch noch mal dazu.

Die alten Autoreisezüge wären auch was gewesen. Vielleicht hätte man ja den Triton auch mitnehmen können 😬
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Leider hinter einer Paywall:
Zugverspätungen sind ein Geschenk
Wenn eines dieses Land eint, dann ist es das Schimpfen auf die Deutsche Bahn. Dabei sind die ständigen Zugverspätungen perfekt als Wellness-Retreat für Vielbeschäftigte.
https://www.zeit.de/kultur/2022-05/deut ... iebsablauf

Um keinen Ärger zu bekommen, quote ich mal nur Ausschnitte
In der Reihe "Die Pflichtverteidigung" ergreifen wir das Wort für Personen, Dinge oder Gewohnheiten, die mehrheitlich kritisiert und abgelehnt werden. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende Ausgabe 22/2022.

Deutsche Folklore besteht zu einem bemerkenswerten Teil aus Beschwerden über Zugverspätungen. Keine Familien-WhatsApp-Gruppe ohne Witze wie: "Die Deutsche Bahn fährt heute wieder im Nena-Modus: irgendwie, irgendwo, irgendwann." Haha, genau. Das weiß auch Katarina Barley. Die Vizepräsidentin des Europaparlaments zeigte sich diese Woche als Frau des Volkes, indem sie tat, was alle tun: sich über Verzögerungen im Betriebsablauf auf Twitter beschweren.


"Liebe @DB_Bahn, die letzte Woche ist so ziemlich alles schief gegangen, was bei@ Bahnfahren schiefgehen kann" (sic) und es folgt eine typische Bahn-Geschichte, die ich Ihnen hier erspare, auf deren gehäuftes Auftreten wir uns in den kommenden drei Monaten aber schon mal einstellen können. "Das 9-Euro-Ticket wird der @DB_Bahn den Rest geben", lautete dann auch eine Antwort auf Barley.
....
Apropos Einigkeit, aus eigener, recht frischer Erfahrung sei gesagt: Wenig schweißt so zusammen wie ein ICE, der an einem Provinzbahnhof halten muss, für den er viel zu lang ist. Die Strecke sei gesperrt, heißt es, womöglich zwei Stunden Aufenthalt. Wer rauswill: Bitte nur die mittleren Türen nutzen! Und niemand drängelt wie beim Einsteigen, als noch alles nach Plan lief. Die gemeinsam den Anschluss Verpassenden nicken sich zu, lassen einander den Vortritt, fangen auf dem Bahnsteig nach Jahren das Rauchen wieder an oder Gespräche mit Fremden und das ist schön.

Auch nach der Ankunft liefert die Zugverspätung soziales Kapital. Wem es nach zwei Jahren Kontaktbeschränkungen schwerfällt, elegant in den Small Talk zu finden: Zugverspätung is here for you. Wie viel Verspätung hattet ihr? Und hat der Anschluss noch geklappt? In der Schweiz sind die Züge ja immer pünktlich … Hier ist vorerst sogar Verbesserung in Sicht: Weil das Neun-Euro-Ticket nur für Regionalzüge gilt, kann man sich jetzt schon freuen auf ganze Kettenverspätungen, die sich zu dem anhäufen, was als Abenteuergeschichte durchgeht. Im Land der fahrplanmäßig zu kurz Gekommenen trifft das doch immer auf interessierte Zuhörer.
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Du hast ja schon erklärt, woher viele Verspätungen kommen. Warum gibt es in anderen Ländern (angeblich) weniger Verspätungen? Investiert dort der Staat mehr in Züge als Flughäfen? Haben die weniger Güterverkehr?
renault troll 550
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von renault troll 550 »

@ road-movie

Ich würde Dir das Buch von Paul Theroux empfehlen, " The great railway Basar" er beschreibt darin eine Zugreise von London über Asien nach Wladi Wostock und mit Transsibirischen Eisenbahn retour.
Das Buch hat einen bitterbösen für heutige Verhältnisse politisch nicht ganz korrekten Humor.
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

@renault-troll: Danke für den Tipp, ich habe es schon a.d. E-Book-Reader geladen.

Hier eine Vorfreude auf das 9-Euro-Ticket:
‘Tschuldigung, fahren Sie wo hin, wo es schön ist?

Selten macht man sich ohne Ziel auf den Weg. Das Neun-Euro-Ticket bietet die Chance, einfach mal loszufahren. Unsere Autorin hat im Planlosen die Schönheit entdeckt.
https://www.zeit.de/entdecken/reisen/20 ... land-tipps

Das erinnert mich a.d. Experiment von Greta Taubert, die mal einen Würfel hat entscheiden lassen, wie sie in einer fremden Stadt umherläuft - und dabei in unangenehme dunkle Ecken kam.

Ich bin sehr auf Andis Rückblick September gespannt. Meine Prognose für die öffentliche Meinung lautet: "Zug und Öffis sind im Prinzip cool, aber wir sollten einen Teil der Individualverkehrssubventionen (Diesel, Dienstwagen, ...) dahin umleiten"
macgoerk
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von macgoerk »

renault troll 550 hat geschrieben: 29.05.2022, 16:40
Ich würde Dir das Buch von Paul Theroux empfehlen,
Das Buch hat einen bitterbösen für heutige Verhältnisse politisch nicht ganz korrekten Humor.
Ich mag Paul Theroux, seine Bücher, sein Stil beschreiben häufig das Unpositive.
Lesetipp: „An den Gestaden des Mittelmeers“, „Der alte Patagonien-Express“
„Ein letztes Mal in Afrika“ und „Die glücklichen Inseln Ozeaniens“

Allesamt lesenswert, z.B. im Urlaub… :PM:

Gruß Claus
Touring ! Von 1983 bis 2023 !
Andy111
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 29.05.2022, 13:00 Du hast ja schon erklärt, woher viele Verspätungen kommen. Warum gibt es in anderen Ländern (angeblich) weniger Verspätungen? Investiert dort der Staat mehr in Züge als Flughäfen? Haben die weniger Güterverkehr?
Guuuten Tag in die Rrunde.

Entschuldigt meine verspätete Rückmeldung. Wir waren ne Woche bis Pfingsten in Holland und da hab ich irgendwie nicht so die Zeit zwischen Fahrrad fahren, essen und Knobeln gefunden. :mrgreen:

Zu deiner Frage würd ich am liebsten sagen: andere Länder andere Sitten.
Stimmt ja auch irgendwo.
Schweiz als Beispiel investiert viel viel mehr Geld in den öffentlichen Verkehr.
Das Netz ist aber auch ein ganz anderes. Wie so oft ist es einfach schwer zu vergleichen.

Die Schweiz ist viel kleiner, es gibt nicht so viele unterschiedlich schnelle Züge, was die Planung und Abwicklung des Tagesgeschäfts um einiges erleichtert.


Thema Japan was auch immer gerne als „Vergleich“ genommen wird mit ihrer Sekunden Pünktlichkeit im Gegensatz zur deutschen Pünktlichkeit.
Der Shinkansen, also der japanische Hochgeschwindigkeitszug, hat sein eigenes Streckennetz, aufgeständert durch die Landschaft, wahrscheinlich einiger enteigneter Landbesitzer.
Auf diesem Netz, was man auch in Deutschland so nicht haben wollen würde und durch jeweils mindestens einer Bürgerinitiative pro Gemeinde bzw. Dorf gar nicht umsetzten könnte, können die Züge auf ihren eigenen Strecken alle gleichschnell hintereinander fahren.
Eigene Bahnhöfe, keinerlei Kreuzung mit dem nah und Güterverkehr der zudem ne ganz andere Spurweite hat.

Somit können die Züge ähnlich wie auf einer Modellbahn gesteuert werden.
Hinzu kommt, dass der Lokführer auf den arsch bekommt wenn er zu spät ist. :D

Ist also vergleichbar mit der Deutschen Bahn so ungefähr wie wenn man einen Eriba Touring neben einen Tabbert mit Tandem Achse nebeneinander stellt und das vergleichen anfängt :mrgreen: :thumbs:


In Frankreich gibts auch sehr viele Hochgeschwindigkeitsstrecken wo der TGV alleine drauf fährt. Es wird quasi in Paris auf „die Autobahn“ aufgefahren und kurz vor Lyon wieder ab aufs „normale“ Netz.
So kann man sich das vorstellen. Das klappt auch sehr gut. Nicht so wie in Japan, klar, aber das klappt ganz gut.


Bei uns übrigens auch. Ich fahre langsam aus Köln raus, Zweige am Abzweig Steinstraße auf die schnellfahrstrecke und komme am Frankfurter Flughafen wieder aufs regional Netz.
Auf der Strecke sind selten Verzögerungen. Außer es fährt jemand nicht wirklich volle Geschwindigkeit aufgrund von Störung oder technischen Einschränkungen am Zug.

Hauptproblem in Deutschland ist nach wie vor, die alte Infrastruktur, die wenigen ausgebauten Strecken und eben der unterschiedliche Verkehr der sich auf ein und dem selben Netz tummelt. Zumindest in den meisten Fällen. Zudem sind viel zu viele Züge unterwegs. Geht da irgendwo was schief, stehen schon 3 Züge dahinter die dann auch zu spät sind. Puffer gibt es kaum noch da alles ausgereizt ist.

Die Fernverkehrszüge stehen nur noch 2 min in den Bahnhöfen. Das reicht bei voller Auslastung nicht aus, wenn jetzt noch Fahrräder dabei kommen, ein Rolli und Fahrgäste die alle an einer Tür reinwollen etc etc.

Mehr Haltezeit passt aber nicht rein, da sonst planerisch weniger Züge aufs Netz passen. Somit würden wieder Beschwerden über volle Züge oder ausgedünnte Takte kommen.

Es ist schwierig. Man muss das große Ganze sehen, und da hapert es leider an allen Ecken.

Meiner Meinung nach müsste Güter und Personenverkehr getrennt werden als erster Schritt, und dann massiv ausgebaut werden und sämtliche Hauptstrecken zumindest auf 200kmh ausgebaut werden.
Am besten müsste natürlich auch der Fernverkehr zumindest so wie in Frankreich eigene Gleise bekommen. Haltezeiten und Puffer müssten wieder stark erhöht werden um das Chaos am Bahnsteig erstmal wieder Herr zu werden.
Das bedarf natürlich auch an größeren Bahnhöfen mit mehr Gleisen.

Ich würde den Zug lieber insgesamt 20 min länger fahren lassen, dafür pünktlich da humane haltezeiten und Puffer anstatt auf Block zu planen, den Kunden mit Fahrtzeit Ersparnis zu locken und dann ständig unpünktlich zu sein.

Naja wünsche…. Alles schwierig umzusetzen.
road-movie
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Danke, das klingt plausibel: Dass neben der Autofokusierung in D auch die Reglementierungs- und Verhinderungskultur einen wesentlichen Anteil hat.

In der Zeit ist ein unschöner Artikel über die Bahn (reißerisch, polemisch und fatalistisch). Geschimpft wird über das Management:
Es ist ein Redesign, wie es die Welt der Schnellzüge noch nicht gesehen hat. Der Bahnchef Richard Lutz sorgte selbst dafür: Das Unternehmen verabschiedet sich bis auf Weiteres vom Anspruch auf Pünktlichkeit.
...
Der Grund für die derzeitige Unzuverlässigkeit war absehbar. Die Bahn modernisiert das Schienennetz, Signalanlagen und Stellwerke. Weil jahrzehntelang zu wenig saniert wurde, versucht sie den Rückstand nun ganz schnell aufzuholen. Und zugleich mehr Güter und Menschen zu transportieren als jemals zuvor. Das kann kaum gut gehen.
https://www.zeit.de/2022/23/deutsche-ba ... fsichtsrat

Für Bahnfreunde vielleicht interessant und für Andy vielleicht eine Freude: Ein Weltzeit-Podcast (Deutschlandfunk) zum Thema Bahnfahren i.d. USA https://www.deutschlandfunkkultur.de/ba ... 6-100.html

Wenn ich mal wieder i.d. USA kommen sollte, würde ich es mal mit dem Amtrak statt Inlandsflug probieren ...

Ich bin gespannt auf meine Bahn-Städtetour diesen Sommer (2500km), leider sind keine Nachtzugstrecken dabei.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von renault troll 550 »

@ road-movie

Wie geht der böse Ausspruch:

Das Leben in vollen Zügen genießen.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Roman »

road-movie hat geschrieben: 08.06.2022, 23:57 Ich bin gespannt auf meine Bahn-Städtetour diesen Sommer (2500km), leider sind keine Nachtzugstrecken dabei.
Die Nächte kann man toll auf Provinzbahnhöfen verbringen, wo der ICE gerne mal stehenbleibt, alle Leute rausschmeisst und dann wegfährt. Danach passiert über Stunden nichts. Ich würde Schlafsäcke und Isomatten mitnehmen, dann ist es nicht so unbequem. Ist das die Tour mit Deiner Tochter? Eine gute, erzieherische Maßnahme, die das Kind zu Leistungsbereitschaft ermuntert: "Sieh Dir das an, meine Tochter, lern' was Ordentliches, strenge Dich an, damit Du Dir mal ein Auto leisten kannst!" :mrgreen: :ALAAF:

Mein Sohn musste Tausende von Kilometern in einem elenden Kangoo mit einem vergammelten Troll am Haken durch Europa zuckeln. Das hat ihn dermaßen traumatisiert, dass er jetzt 7 Tage die Woche 10 Stunden am Tag wie ein Irrer Mathezettel durchrechnet, damit er sich mal einen Porsche Taycan leisten kann. Plötzlich tritt Weibsvolk in das Leben und möchte besucht werden - in Tallinn. Dummerweise muss er dazu den Zug nehmen. Wegen der Klimakrise, der Umwelt, ihr wisst schon... Ich sag zum Sohn: "Das Weibsvolk durchkreuzt häufig einfache und klare Lebensziele."
Achte immer auf den Horizont!
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von trolloholic »

Andy111 hat geschrieben: 06.06.2022, 12:59 Puffer gibt es kaum noch da alles ausgereizt ist.

Die Fernverkehrszüge stehen nur noch 2 min in den Bahnhöfen. Das reicht bei voller Auslastung nicht aus, wenn jetzt noch Fahrräder dabei kommen, ein Rolli und Fahrgäste die alle an einer Tür reinwollen etc etc.

Mehr Haltezeit passt aber nicht rein, da sonst planerisch weniger Züge aufs Netz passen. Somit würden wieder Beschwerden über volle Züge oder ausgedünnte Takte kommen.

Es ist schwierig. Man muss das große Ganze sehen, und da hapert es leider an allen Ecken.

Meiner Meinung nach müsste Güter und Personenverkehr getrennt werden als erster Schritt, und dann massiv ausgebaut werden und sämtliche Hauptstrecken zumindest auf 200kmh ausgebaut werden.
Am besten müsste natürlich auch der Fernverkehr zumindest so wie in Frankreich eigene Gleise bekommen. Haltezeiten und Puffer müssten wieder stark erhöht werden um das Chaos am Bahnsteig erstmal wieder Herr zu werden.
Das bedarf natürlich auch an größeren Bahnhöfen mit mehr Gleisen.

Ich würde den Zug lieber insgesamt 20 min länger fahren lassen, dafür pünktlich da humane haltezeiten und Puffer anstatt auf Block zu planen, den Kunden mit Fahrtzeit Ersparnis zu locken und dann ständig unpünktlich zu sein.

Naja wünsche…. Alles schwierig umzusetzen.
:thumbs:
die kurzen Haltezeiten sind ein stetes Ärgernis.
Mich stört weniger, wenn die Klima mal ausfällt oder kein Netz vorhanden ist.
Die zu kurzen Haltezeiten führen für den Reisenden schon vor Abfahrt zu Stress.
Andy111 hat geschrieben: 06.06.2022, 12:59 Ich würde den Zug lieber insgesamt 20 min länger fahren lassen, dafür pünktlich da humane haltezeiten und Puffer anstatt auf Block zu planen, den Kunden mit Fahrtzeit Ersparnis zu locken und dann ständig unpünktlich zu sein.
:thumbs:
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Ich verstehe das Bahnbashing nicht.

Wir machen uns ja auch nicht die ganze Zeit über Staus lustig: Wenn die Absurdität 1,5 - 2 t Jahresverdienst massig Tonnen CO2 ausstößt und man damit dann in schöner Regelmäßigkeit im Stau steht. Wenn es wild kommt über Stunden in Hitze oder Kälte, die Blase drückt (auch wenn der Herr vielleicht eher mal über die Leitplanke hüpft), die Kinder quengeln und jeder Speisewagen ist ja so was von schöner als ein Rastplatz. Das WLAN im Zug mag aussetzen, aber a.d. Autobahnen ist es nicht besser und das Bier im Speisewagen ist schön kühl.
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Die Webseite macht Lust auf Bahnfahren :)
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Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von trolloholic »

road-movie hat geschrieben: 11.06.2022, 23:55 Ich verstehe das Bahnbashing nicht.
wessen Bahnbashing meinst Du denn?
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
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