Troll 86 Restaurierung

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
vanthomas
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Troll 86 Restaurierung

Beitrag von vanthomas »

Hallo liebe Touring-Fans,
ich habe einen Troll aus dem Jahre 86 gekauft, der ein paar Wehwehchen hat. Man kann die Baustellen in drei Punkte gliedern:
  • Innendämmung und Verkleidung
  • Strom
  • Gas&Küchenblock
Und hier ein paar mehr Details und meine konkreten Fragen. Ich sende auch gerne noch Fotos nach, wenn das hilfreich ist.
  • Das Bugfenster wurde wohl einst ausgetauscht und wieder dicht gemacht. Dabei oder bei vorherigem Wasserschaden wurde im Bereich der kleinen Sitzgruppe die Innenwand ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Ich möchte diesen Bereich komplett austauschen. Meine konkreten Fragen:
    Welches Material nehme ich für die Dämmung?
    • Wie befestige ich das?
    • Was nehme ich als Verkleidung?
    • Wird die Verkleidung nur zwischen den Leisten gespannt?
  • Am Strom wurde wohl auch mal gepfuscht. Wenn ich am Landstrom hänge, funktionieren Kühlschrank und die Steckdosen, aber kein einziges Licht. Ich denke, aus der Ferne kann hier wahrscheinlich niemand viel zu sagen?! Wasserpumpe geht übrigens auch nicht.
  • Das Gas ist ne heiße Kiste...Ich habe den Haupthahn, einen für Heizung, einen für zweiflammigen Herd und einen für den Kühlschrank. Heizung funktioniert. Herd funktioniert. Drehe ich den Hahn für den Kühlschrank auf, hört und riecht man ein Leck. Mein Plan ist es ehrlich gesagt, die gesamten Gasleitungen zu entfernen, einen neuen Kühlschrank (wenn nicht zuuu teuer einen neuren Eriba) einbauen, eine neue Arbeitsplatte mit Spülbecken. Statt großartig Pumpe und so einzubauen, dachte ich, ich baue eine clevere Halterung für einen herausnehmbaren Kanister auf Kopfhöhe und bringe mit einer ganz simplen Schlauchführung Wasser ans Becken. Abwassersystem nutze ich das vohandene.
Sollte hier jemand aus dem Raum Heidelberg sein, der Lust und Zeit hat, sich das mal mit mir anzuschauen, wäre ich super dankbar. Ich bin handwerklich alles andere als unbegabt und als Camper geboren und aufgewachsen. Ich habe nur keinerlei Erfahrung im Wohnwagen- oder Camperausbau und möchte das gerne richtig machen. Ich freue mich wirklich über jede Hilfestellung und bedanke mich im Voraus.

Viele Grüße
Thomas
Go camping
Roman
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Roman »

Hallo Thomas, ein Willkommen hier von mir!

Zu Deinen Fragen, soweit ich sie beantworten kann:

Der Touring ist innen gedämmt mit Styropor. Das wird in der Regel nicht wieder verwendet, sondern Styrodur, weil das kein Wasser ziehen kann. Die Platten werden einfach zwischen die Stahlprofile geklemmt und wenn du willst, an das Blech geheftet mit Kleber. Bei meinem 78er liegt innen noch eine dünne Schicht unter der Verkleidung auf dem Stahl, viele, ich auch, nehmen dafür Trittschalldämmung.

Zum Material der Verkleidung kann ich nichts sagen, ich glaube, bei deinem 86er sind das irgendwelche beschichteten Pappplatten. Bei den älteren wurde Kunstleder gespannt. Das kannst du auch nehmen, andere haben mit dünnem Sperrholz beplankt, hier kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen. Befestigt wird diese Bespannung mittels Tackernadeln. Die greifen in Holzleisten, die auf den Stahlprofilen befestigt sind: Oben, wo das Gfk-Dach auf das Blech trifft und außen die Kederleiste herumläuft, um die Fenster, in der Mitte innen der Bauchbinde und unten auf dem Boden. Verdeckt werden die Tackernadeln oben durch die Schränke oder eine Leiste, in der Mitte ist dort eine verkleidete Aluschine angebracht, unten eine L-förmige Kunststoffleiste.

Den Originalzustand deines Wagens beim Strom kenne ich nicht. Haben deine Lampen zwei Schalter und zwei Birnen, eine 12 Volt und eine 230 Volt? Ich vermute ja. In diesem Fall hast du zwei getrennte Kreise. Einen 230 Volt, der wird gespeist durch die Außensteckdose und einen 12 Volt, der wird ausschließlich gespeist durch den 12-Volt-Anschluss vom Zugfahrzeug. In der Ära vor dem 13-Pol-Stecker, also dem 7-Pol-Stecker über den Pin der Nebelschlussleuchte, den die Wagen noch nicht hatten. Die alten Wagen, meiner, hatten noch keinerlei Netzteil, das 230 Volt in 12 Volt gewandelt hat. Die Pumpen laufen über eine Batteriebox, in die zwei Lampenbatterien à 6 Volt kommen.

Zum Gas: Ich würde mir genau überlegen, ob ich die Anlage rausreiße. Eine Heizung ist eine feine Sache, auch im Hochsommer haben wir sie in Slowenien schon angehabt. Von Norwegen ganz zu schweigen. Ohne ist es schnell klamm und feucht im Wagen, mit wird es schnell kuschelig. Einer der großen Mehrwerte des WW. Ob man im Wohnwagen kochen will, darüber gehen hie die Meinungen auseinander, aber mal schnell einen Kaffee oder einen Topf Nudeln, dafür ist der immer praktisch. Ohne bist du halt auf den Campingplatzstrom festgenagelt, also auch dort auf die Nähe des Anschlusses. Außerdem ist nicht gesichert, ob der ausreichend abgesichert ist für elektrische Heizstrahler oder Kochplatten.

Die Gasfunktion des Kühlschranks kannst du einfach sicher deaktivieren, indem du die Abzweigung mit einem speziellen Messingstopfen zumachst. Den gibt es im Campingfachbedarf. Bei mir war das auch so, weil die Gasleitung von meinem Kühlschrank oben vom Ventil nach unten zum Brenner ein Löchlein hatte. Vielleicht ist das bei deinem auch so. Dann tut es der Kühlschrank eben nur noch auf 230 Volt und 12 Volt während der Fahrt. Beim Kühlschranktausch musst du aufpassen, ob deiner vor dem Radkasten steht. Dann passen nur bestimmte Modelle, die unten hinten eine Aussparung dafür haben. In der Höhe muss er auch passen, es ist also gar nicht so einfach, einen Gebrauchten zu finden. Auch neu sind nur wenige passend.

Zum Touring noch was allgemeines: Du wirst schnell merken, dass das Ding ziemlicher Low-Tech ist, also gar kein Vergleich zu einem Auto. Wenn du keine zwei linken Hände hast, ist das meiste für den versierten Heimwerker gar kein Problem. Nur leider oft sehr zeitaufwändig. Letztendlich ist es ein Stahlrahmen, der außen mit Alu beplankt ist, innen mit was auch immer verkleidet und dazwischen ist eine bisschen Styropor geklemmt. Das ganze steht auch eine Alko-Achse. Die Möbel haben keinerlei statische Funktion wie bei normalen WW, du kannst also Deiner Fantasie freien Lauf lassen. Letztendlich gibt es nur eine Grenze: Das Gewicht. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten und sich die dünnen Originalmöbel angucken. Die sind so, weil das einen Sinn hat. In der Urlaubszeit werden Wohnwagen öfter mal rausgewunken und gewogen. Ist blöd, wenn das ganze Gepäck auf dem Parkplatz neben dem Streifenwagen steht, er aber immer noch über dem zulässigen Gesamtgewicht liegt. Es geht die Legende um, dass mal ein Spezialist Fliesen in seinen Wohnwagen gelegt haben soll. :mrgreen:

Viel Erfolg!
Achte immer auf den Horizont!
Rudi ETC 696
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Rudi ETC 696 »

Hallo Thomas,
wenn ich es richtig verstehe, hast Du ausströmendes Gas, wenn Du den i.d.R. Roten Absperrhahn zum Kühlschrank öffnest. Dann müsste die Leitung zwischen eben diesem Hahn und dem Drehventil am Kühlschrank die Ursache sein. Wenn Du eh die „Arbeitsplatte“ neu machst, kannst Du doch den Kühlschrank raus nehmen und seine Gaszuleitung abdichten/ ersetzen.
Gruß Gudrun
Pan Bj 87 NICHT MEHR mit Bugküche
vanthomas
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von vanthomas »

Lieber Roman,

wow! Vielen Dank für den warm welcome und für Deine super ausführliche Antwort. Ich werde mir den Punkt mit den ganzen Gasleitungen und vor allem der damit verbundenen Heizung nochmal gut überlegen. Jetzt wo wir uns unseren Eriba-Traum endlich erfüllen, sind Reiseziele mit kühlerem Klima durchaus realistisch und da hast Du natürlich völlig Recht. Ich hätte insgesamt noch ein paar Folgefragen:
Styrodur kenne ich aus meiner Zeit auf der Baustelle vom Boden und Wände Dämmen. Diese Platten waren super unflexibel und man hätte sie nicht um die kleinste Kurve gebogen, ohne dass sie brechen. Allerdings hatten die im Gebäudebereich auch eine stattliche Materialstärke (60-100mm). Ich schätze mal, dass ich in der WW-Anwendung bei Stärken von 15-20 mm lande?!
  • Sind die flexibel genug, um sie den Kurven anzuschmiegen?
  • Marschiere ich einfach in den Baumarkt und statte mich da aus, oder gibt es da spezielle Adressen?
  • Ich denke, ich werde da ja ein bisschen puzzeln müssen. Da lassen sich Lufträume nicht vermeiden. Lasse ich Lufträume einfach Lufträume sein, oder macht hier irgendein Schaum oder so was Sinn?
Die ganze Stromsituation muss ich mir selbst erst genau angucken, bevor ich hierzu mehr sagen oder fragen kann. Aber der Tipp mit den 2 Schaltern bedeutet 2 Stromkreise ist schon viel wert. Danke!

Ich denke, trotz Deines Hinweises (@Rudi), verfolge ich wahrscheinlich den Plan, die Gasleitung zum Kühli abzuklemmen und den Rest zu behalten. Der Kühli kann ja eben auch über 12V und wenn ich den Strom ohnehin anpacken muss, dann baue ich wohl eine Batterie ein, die hier ein Weilchen vorhält, wenn man mal autark sein will.

Das Gewicht habe ich auf dem Schirm und ist für mich eine ganz neue Herausforderung. Bisher habe ich beim Möbelbau etc. immer zu schwerem, dichtem Holz gegriffen, weil das Gewicht für Zuhause nie eine Rolle spielt. Nun muss ich umdenken und mich mal in der Birkenmultiplex- und Aluprofilwelt schlau machen. Auf jeden Fall musste ich über die Fliesen-Legende herzlich lachen. Hoffentlich waren es wenigstens schöne Azulejos, damit es sich gelohnt hat;-)

Auf jeden Fall nochmal Danke für die netten Antworten und das Mutmachen und ich freue mich weiterhin über eure Unterstützung!

LG
Thomas
Go camping
Troll67
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Troll67 »

Styrodur ist natürlich nicht biegsam.
In den Rundungen musst du Keiltrapeze schneiden und sie zusammen legen.
Die Syrodurplatten gibts in 20mm.
25mm hatte ich damals nicht gefunden.
Darauf kleben die meisten TouringSanierer noch mal 5mm Trittschalldämmung
67er Troll an 72er /8
Troll67
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Troll67 »

Oder Armaflex…
67er Troll an 72er /8
mugru
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von mugru »

vanthomas hat geschrieben: 02.04.2023, 12:45 Das Gewicht habe ich auf dem Schirm und ist für mich eine ganz neue Herausforderung. Bisher habe ich beim Möbelbau etc. immer zu schwerem, dichtem Holz gegriffen, weil das Gewicht für Zuhause nie eine Rolle spielt. Nun muss ich umdenken und mich mal in der Birkenmultiplex- und Aluprofilwelt schlau machen.
Birke-Multiplex ist nicht unbedingt leicht, eventuell nur für tragende Konstruktionselemente verwenden.

Pappelsperrholz z.B. 10mm 5-lagig ist für den Innenausbau wegen seines geringen Gewichtes für den Innenausbau von Tourings besser geeignet. Beispiel Einlegeböden
IMG_2582.JPG
Wenn höhere Stabilität erforderlich ist, hilft oft eine "Plattenbalken"-Konstruktion, wobei die dünne Platte mit senkrecht dazu verlaufenden schmalen Streifen verleimt und verschraubt wird. Beispiel: hoch-belastbarer Zwischenboden im VW-Bus aus 10mm Birke-Multiplex, da das Gewicht dort keine große Rolle spielt.
IMG_0460.JPG
Noch leichter als Pappel ist Paulownia, welches als Plattenmaterial und als Kanthölzer in machen Baumärkten verkauft wird. Schau mal: https://www.eriba-touring-club.de/ETC-F ... 84#p300484
Viel Erfolg bei deiner Restaurierung!
Gruß
Reinhard
Puck 230 GT, Bj. 2005 & VW T5
cailin
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von cailin »

vanthomas hat geschrieben: 02.04.2023, 12:45 ch denke, trotz Deines Hinweises (@Rudi), verfolge ich wahrscheinlich den Plan, die Gasleitung zum Kühli abzuklemmen und den Rest zu behalten. Der Kühli kann ja eben auch über 12V und wenn ich den Strom ohnehin anpacken muss, dann baue ich wohl eine Batterie ein, die hier ein Weilchen vorhält, wenn man mal autark sein will.
wenn ich hier mal ganz unprofessionell einwerfen darf, dass - wenn du Autark stehen willst - du nicht um die Gasleitung drum rum kommst. der Kühlschrank auf 12V hält nur dieTemperatur, kühlt aber nicht richtig, außerdem- wenn ich dem Forum so glauben will (was ich da tue) - saugt der Kühli dir die Batterie ratzfatz leer.

wenn das Problem nach dem Absperrhand besteht und du eh die Platte rausmachen willst, kann man die Gasleitung recht leicht tauschen.

oder mal ein Lecksuchspray verwenden, vielleicht ist irgendwas nicht richtig zugeschraubt.
Man sollte einfach mal das tun, was einen Glücklich macht, anstatt immer nur das, was Vernünftig ist.

Sprachs und kaufte sich nen Triton (1992)
und machte sie zur Tritonette


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Finki
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Finki »

Erst einmal toll, dass Du dich diesem Projekt widmen willst. Und man merkt, dass Du dir schon etwas Gedanken darum gemacht hast. In dem Forum wirst Du vielen wertvolle Hinweise bekommen. Die habe ich auch dankbarerweise erhalten. Samt Farbnamensgebung. :PM: :thumbs:

Aber auch wirst Du feststellen, dass es oftmals verschiedene Meinung geben wird. Das liegt u.a. daran, dass ein jeder hier ein unterschiedliches Ziel verfolgt: Spaß an der Nutzung, Originaltreue, Lob und Ansehen manchmal auch ein wenig Besserwisserei und etwas seltener sogar einen Genderwechsel. Alles ist erlaubt was einem gefällt. Wichtig ist aus meiner persönlichen Erfahrung, dass Du zunächst ein Ziel für Dich festlegst: Wie willst Du Ihn/Sie/Es nutzen? Muss es dabei Original sein? Wieviel moderner Sch... darf rein? Wie pragmatisch soll es sein?

Wenn Du das weißt, nimm die Antworten die Du brauchst und nimm die Anderen aber als Wissenserweiterung dazu.

Die Kühlung kann also auch eine gute ausreichend dimensionierte Kühlbox sein. Als Autarklösung dafür ein gutes Power-Pack. Mit oder ohne mobilen oder festen Solar. Hast Du einen Mover oder brauchst ihn irgendwann, Stichwort Troll, dann hast Du eh eine eigene Batterie. Vllt eine zweite, wenn Du hier Gewichtsreserven hast?

Ich persönlich fand es gut meine (Wagen-)Elektrik selbst zu konfigurieren, also komplett neu zu bauen, Einfach aber effizient. Habe aber Gas komplett rausgenommen. Bislang von April bis Oktober unterwegs ausschließlich auf CP: ausreichend. Dieses Jahr steht die erste Tour mit nächtlichen angekoppelten Zwischenstopp an. Dann reflektiere ich neu.

Also stell Dir die Frage: Was brauchst Du für Deine Nutzung? Dann baue ihn nach Deinen Bedürfnissen... :mrgreen: :PM:
Ein ERIBA im Land der QEK's. :D

Triton M Bj. 1976 "Heinz"
Erneuerungsbericht des "Heinz": viewtopic.php?f=26&t=22753

Herzliche Grüße aus Brandenburg der Stadt

Finki
vanthomas
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von vanthomas »

Hallo nochmal an alle, die in das Gespräch eingestiegen sind. Und auch nochmals danke an euch tolle Menschen, die sich die Zeit nehmen und ganz offensichtlich einfach Bock haben, mir bei meinem Vorhaben zu helfen und mir ihr reichlich vorhandenes Wissen an die Hand geben. Ich bin begeistert, fast schon gerührt, hier rein gestolpert zu sein!
Was brauchst Du für Deine Nutzung? Dann baue ihn nach Deinen Bedürfnissen...
Nach einer tollen Zusammenfassung über so ziemlich jedes Fach-Forum dieser wertvolle Tipp! Ich habe ihn zumindest teilweise intuitiv beherzigt ;-) Ich denke, was bei mir passiert, ist ein Mix aus "Was brauche/möchte ich" und "Was kann ich/traue ich mir zu".
  • Innenausbau/Holzarbeiten: kein Problem!
  • Strom: Joa..passt schon
  • Gas: Lass ich die Finger von weg! Bzw. einmal rausreißen und dann Ruhe
Und da ist es evtl an der Zeit, die Komfort-Zone zu verlassen, meine Kompetenzen zu erweitern und wirklich zu gucken, was ich am Ende alles haben will und wie ich dahin komme.

Also nochmal ein großes Danke an dieser Stelle. Ich beende diese Phase demnächst, in dem ich mich ganz gezielt auf das "Lastenheft" konzentriere und es dann abschließe und gehe dann in die nächste Phase über: Wie kann ich meine Wünsche verwirklichen?!

Wenn ich an dem Punkt bin, werde ich mich mit ersten Bildern und ganz vielen Detail- und Fachfragen wieder melden.

VG
Thomas
Go camping
vanthomas
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von vanthomas »

Es gibt neue unerfreuliche Ereignisse. Ich habe angefangen die Möbel am Bug auszubauen und die Verkleidung zu entfernen. Das darunter befindliche Styropor war nass. Das habe ich zu Teilen auch entfernt und die Aluhaut ist von innen auch nass. Das Dach ist mit Schaumstoff ausgekleidet und der GFK ist von Innen ebenfalls nass. Ich habe alles überprüft. Das Dach hat und hatte keinen Schaden und glaube nicht, dass irgendwo von außen Feuchtigkeit eintritt. Der Stahlrahmen ist stellenweise etwas angerostet. Die dicken braunen Stellen, die man auf dem Bild sieht, sind kein Rost, sondern angemoderte Holzleisten, die zum Tackern auf dem Rahmen waren.
Gerade bin ich etwas desillusioniert.
Kann mir jemand eine Einschätzung geben, wo die Feuchtigkeit herkommen könnte und wie tragisch der Zustand ist?
Kann ich einfach den Rost entfernen, den Stahl lackieren und dann halt, wie geplant: Styrodur, Trittschalldämmung und zu?! War das gemeint mit "Styrodur zieht keine Feuchtigkeit?"

Bin um jede Hilfe dankbar!

VG
Thomas
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Go camping
Skandinavienreisender ETC 585
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Moin,
wenn der Schaumstoff der Dachisolierung auch nass ist, solltest Du hier mit der Suchfunktion mal nach "Osmose" beim Polyesterdach suchen...
Grüße
Tilo

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Je älter, je besser!
Triton Bj.'84
Finki
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Finki »

genau! Dann läuft die Feuchtigkeit langsam aber stetig(tröpfchenweise) durch das GFK und dann Form- bzw. baubedingt außen am Blech zu den Kontaktstellen des Rahmens der dann wegrostet.
Rost!.jpg
Rost2.jpg
Das folgende Bild zeigt Rost durch Kondensfeuchte aus dem Innenraum an den Schrauben von innen. musst du abdichten. Edelstahl hiflt da nicht, da das Edelstahl die Eigenschaft hat deshalb nicht zu rosten, weil es das Kontaktmetalle welches Minderwertiger ist zum Rosten anregt. Siehe eigentlich unmögliche Alukorrosion an Aussenblechen.
Rost3.jpg
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Triton M Bj. 1976 "Heinz"
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Triton Uwe
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Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von Triton Uwe »

Leider scheint es sich um einen normalen Zersetzungsprozess zu handeln den schon einige aus dem Forum bearbeitet haben. Ich kann mir gut vorstellen (aus eigener Erfahrung ) das du noch einige andere unschöne Überraschungen finden könntest.
Im Netz finden sich mitunter Restaurationsabbrüche bei denen schon der Rahmen gemacht wurde. Manche schlachten die Wagen aus.
Womöglich wäre das eine Option? Ich will dir deinen Troll nicht schlecht machen, aber ich weiss wovon ich schreibe. Wollte damals auch "nur" den Boden machen und habe dann alles komplett machen müssen. Hat lange gedauert, heute bin ich froh darüber.
Wie auch immer, es lohnt sich die Ursachen möglichst gut zu finden und zu behandeln. Grundsätzlich bleibt das Problem der Konstruktion. Alu auf Stahl, verbunden durch Nieten plus Wasser🐳😉.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen.
LG, Uwe
upsma
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Registriert: 09.09.2007, 20:35

Re: Troll 86 Restaurierung

Beitrag von upsma »

...mein Tipp, sitz, Verschraubung und Dichtung der Seitenbegrenzungsleuchte. Wie sieht denn der Boden unterhalb des Kabels aus?
Gruß aus Seevetal upsma<<<
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Wer Touring fährt zeigt Größe, auch wenn er noch so klein ist!!!
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