Elektromobilität

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
Wolfg. von Reth
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Wolfg. von Reth »

Strafandrohung ohne Kontrolle bringt nichts. In Frankreich gab es um die Jahrtausendwende noch gut 8000 Verkehrstote. Dann hat der Staat nicht nur nach und nach immer mehr Geschwindigkeitsverbote auf den Autobahnen, Landstraßen und im Stadtverkehr erlassen, sondern vor allem die Überwachungsmaßnahmen drastisch ausgeweitet. Das Ergebnis war, dass die Zahl der Verkehrstoten um mehr als 60 % gesunken ist. In Deutschland werden zwar auch immer mehr Schilder aufgestellt, aber wirklich kontrolliert wird nur einmal im Jahr an den sogenannten Blitzertagen. Das ist nur Kosmetik. In Wirklichkeit will man mit Rücksicht auf die Autoindustrie nichts ändern. Ich wohne in einer 30er-Zone. Da ist es in den letzten Jahren Mode geworden, zwischen den einzelnen "Pollern" mal richtig Stoff zu geben, um zu zeigen, dass man 300 PS unter der Haube hat. Neuerdings mischen auch E-Autos dabei mit. Da hilft kein gutes Zureden.

Wolfgang
Osolemirnix
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Osolemirnix »

Gerade im Verkehrsverstößen sind höhere Strafen und dichtere Kontrolle kein Populismus. Chirac hat den Franzosen sowohl das betrunken fahren, als auch das rasen abgewöhnt. Und zwar durch eine drastische Erhöhung der Bußgelder. In Deutschland ist ein Geschwindigkeitsverstoß schlicht zu billig und Kleinigkeiten, wie Überholen im Überholverbote für LKW´s wird schlicht nicht geahndet.
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Roman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

Ein Freund von uns hat es sogar geschafft, eine Knolle zu kassieren wegen oberlehrerhaften Schleichens auf der linken Spur. :mrgreen: :mrgreen: War der sauer! :lol:
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Re: Elektromobilität

Beitrag von trolloholic »

Elch hat geschrieben: 01.06.2023, 07:14 ... in der Nacht zu Mittwoch 280
wenn ich das nach den Straßennamen richtig erinnere, müsste es auf der AVUS gewesen sein.
AVUS steht für "Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße"

Der Typ hat eben noch das Polizei-Überholen geübt. :mrgreen:

Finde es extrem cool, das die Rennleitung offenbar Autos fährt,
die diese Protzkarren noch überholen können.

Die Wehrhaftigkeit des Rechtstaates zeigt sich auf der Überholspur. :PM:
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Piratentroll hat geschrieben: 01.06.2023, 08:10
neja hat geschrieben: 31.05.2023, 20:51
Piratentroll hat geschrieben: 31.05.2023, 19:37 Auch wenn es den Einen oder die Andere überrascht, schnell Fahren ist gar keine Pflicht! Das macht man freiwillig
ja genau und ansonsten regelt sich alles über den Markt von allein.....diese und ähnliche Sprüche liebt der FDP-Wähler....

80km/h in der Innenstadt fährt man gewöhnlich auch freiwillig. Ich garantiere dir aber, dass das ohne Androhung erheblicher Strafen deutlich öfters vorkommen würde, als es aktuell der Fall ist.
Wo ist der Zusammenhang zu einem Tempolimit auf Autodahnen?

Höhere Strafen für alles zu fordern, ist nix weiter als billiger Populismus.

Es geht darum, beim Einzelnen ein Umdenken zu erreichen. Die Raser erreichst du weder mit der Androhung von Strafen noch mit Argumenten.

Schon jetzt ist das Rasen durch Innenstädte verboten und erheblich strafbewährt.
Wenn es ein Tempolimit auf AB von z.b. 130km/h geben würde, dessen Überschreitung kein Pappenstil mehr ist, wäre der Anteil derer, die dann "freiwillig" immer noch erheblich schneller fahren, deutlich geringer. Das würde dann zwangsläufig, zumindest teilweise, zum Umdenken führen....

Zudem würde man sich in dem "Club" notorischer Raser nicht mehr so leicht gegenseitig aufschaukeln, da u.a. schlichtweg weniger "Gegner" vorhanden sind.
Darauf zu setzen, dass die meisten es wohl gut abwägen, wann sie relativ risikolos mal schneller fahren und wann nicht, halte ich für naiv.

Welche praktischen Maßnahmen, außer Reglementierung und Strafen, würdest du denn vorschlagen, um die typischen Raser (denen bei Polizeikontrollen häufig scheinbar gar nicht mehr bewusst ist, wie schnell sie waren) zum Umdenken zu bewegen?
Aktuelle Fahrschulausbildungen, die immer mehr Stunden benötigen und mittlerweile astronomisch teuer sind, haben das offenbar nicht sehr gut geschafft. Direkt nach der Ausbildung ist die Fahrweise, wie schon immer, mesit noch relativ zurück haltend, aber dann geht es bei viele ganz schnell in die andere Richtung. Vom Arbeitgeber wird dazu eventuell noch ein schnelles, schickes Auto gesponsert und schon ist für einige Leute die Mischung perfekt.

Um das zu erkennen, genügt es m.E. im Bereich der Rushhour auf der Autobahn zu fahren. Da spielen sich teilweise bei dichtem Verkehr regelrechte Kleinkriege ab, es wird im Eifer des Gefechts rechts überholt und, heute eher eine Selbstverständlichkeit, sehr dicht aufgefahren, um langsamere Weggenossen (z.b. auch die, welche Richtgeschwindigkeit fahren...)möglichst schnell von der Bahn zu kegeln, um weiter rasen zu können.

Ich denke schon, dass man das mit heftigen Strafen (inkl. Kontrollen) besser in den Griff bekommen kann, als wenn man grundsätzlich gar keine Geschwindigkeitsbegrenzung hat und sich vom Gesetzgeber irgendetwas von "sollte/muss aber angemessen sein" oder "Richtgeschwindigkeit" in den Bart murmelt.

Es hat früher auf der Landstraße, wo es m.E. ja ebenfalls mal keine Geschwindigkeitsbegrenzung gab, mit der Eigenverantwortung in der Masse nicht geklappt und klappt heute auf Autobahnen, ohne gesetzliches Limit ebenfalls nicht.

Die jenigen, die dann immer noch 200 und mehr "freiwillig" fahren wären bei einem 130er-Limit deutlich weniger.
Analog dazu fahren eben in der Stadt aktuell nur wenige freiwillig 80 und auch das nur, weil es gesetzlich geregelt wurde, in Städten teilweise öfters kontrolliert wird und teuer werden kann.

Ich beobachte in den letzten Jahren auf der Straße durchaus den Trend, dass die Mehrheit sich öfter und genauer an Geschwindigkeitsbeschränkungen hält und das, so meine Meinung, weniger aus Überzeugung, als vielmehr aufgrund der höher gewordenen Strafen.
Leider ist so eine Reglementierung, die definiv nicht unter allen Bedingungen viel Sinn macht, für die Mehrheit in der Praxis notwendig und es betrifft dann zwangsläufig auch Leute, die tatsächlich verantwortungsbewusst die Geschwindigkeit anpassen würden.

In anderen Ländern hat man das offenbar mit allen Konsequenzen erkannt und macht daher bei ABs keine extreme Ausnahme.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Ich gebe zu, ich habe mir das anders vorgestellt, wenn chinesische E-Autos nach D kommen um die Lücke zu schließen, die hiesige Anbieter lassen.

Hier also ein Kombi von Nio: https://www.golem.de/news/et5-touring-n ... 75000.html

1400 kg Anhängelast und die Reichweite sind ordentlich. Eine Beschleunigung von 4 sec auf 100 km/h, 2,2 t und eine Breite von 2,18m wirken monströs.

Aber ein Basispreis von 47K ohne Akku ist schon eine krasse Hausnummer! Das ist ja fast die doppelte Liga eines Passats.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Für die allgemeine Verbreitung der E-Mobilität, halte ich solche Autos für absolut ungeeignet. Die allgemeine Akzeptanz von E-Autos erhöht man m.E. unter anderem dadurch, dass sich viele ein E-Auto leisten können.
Relativ günstige, kleine, aber bereits vollwertige E-Autos (ich nenne hier aus der Vegangenheit mal den VW-E-Up und Baugleiche, die immerhin bis zu 4 Personen befördern können) gibt es leider kaum.
Die wären für den Nahbereich, gerade auf dem Land, wo sonst nicht viel fährt, sehr sinnvoll und in der Stadt nehmen die effektiv nicht mehr Verkehrsfläche ein, als 2 Lastenfahrräder....

>2-Tonner-Modelle mit fast 2m Breite und fast 5m Länge, die im Bereich von schnellen Sportwagen beschleunigen, haben wir dagegen bereits in ausreichender Anzahl....damit können Hersteller anscheinend aber die meiste Kohle machen....und darum geht es ja hauptsächlich.

Im Moment sieht es leider so aus, dass sich E-Mobile nicht mal mehr unbedingt günstiger "betanken" lassen, als Diesel-Fz. Der Strom wird für E-Autos an der Ladesäule, entgegen dem allgemeinen Trend, teurer.
Wenn man e-Mobilität fördern möchte, sollte man sich auch darum mal kümmern, denn es gibt tatsächlich einige, wenige Leute, die kein eigenes Haus mit eigener Wall-Box plus ausreichend PV auf dem Dach haben und für die Geld tatsächlich eine Rolle spielt.
Vielleicht weiß Habeck das gar nicht....seine erster Entwurf bezüglich Heizungsgesetz lässt das ja leider vermuten.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

@neja Ich gebe Deiner Einschätzung, dass es vor allem a.d. kleinen einfachen E-Autos fehlt, ja durchaus recht - aber ich sehe da vor allem den Markt i.d. Verantwortung. Die Europäer bieten kaum was an, von den Koreaners/Japanern sehe ich auch kaum was (den Honda e zumindest nicht a.d. Straße). Von den Chinesen hätte ich erhofft, dass sie die Konkurrenz mit kompakten praktischen E-Autos vor sich hertreiben - bislang hierzulande anscheinend noch nicht. Mich ärgert, dass unsere hochsubventionierte Autoindustrie ganz bewusst die einfachen günstigen E-Autos außen vor lässt.

Aber wie soll das forciert werden, wenn doch der freie Markt die "künstliche Intelligenz" der letzten 100 Jahre ist, wir mit der FDP deren Priesterschaft in der Regierungsverantwortung haben (Regierungsziel Klimaschutz) und sie mit dem Verkehrsministerium auch a.d. relevanten Stelle sitzen?

Das klingt jetzt polemischer als es gemeint ist, ich habe auch keine Idee. Siehe S-Pedelcs -m.E. eine sehr gute Lösung, die gesetzlichen Rahmenbedingungen passen m.E. - es gibt hierzulande halt nur ein viel zu kleines Angebot (so dass man auch nicht einfach mal ne Probefahrt machen kann), i.d. Schweiz sind es 20% Marktanteil. Beim aktuellen E-Bike-Book kann ich mir nicht vorstellen dass die Nachfrage nach S-Pedelecs zu klein wäre (gäbe es denn das Angebot).

Was die Stromtankstellen betrifft, ist mir das mit den steigenden Preisen neu - aber ich kenne auch keine einzige Stromtankstelle, wo von außen sichtbar der Preis stünde. Ich vermute ein Henne/Ei-Problem. Von den wenigen hochpreisigen E-Autos in D haben sicher sehr viele eine private Wallbox bzw. eine Lademöglichkeit beim Arbeitgeber. Auf dem freien Markt wird dann wohl höchstens mal bei Ausflügen nachgeladen. Eigentlich hätte ich gehofft, dass sich das Benzinkartell nicht wieder abbildet, den die Strompreise a.d. Spotmärkten sind bei < 10 Cent https://www.zeit.de/wirtschaft/energiem ... versorgung.

Ich kenne bislang noch niemanden in meiner Umgebung mit einem E-Auto. Meine Tochter war bei einer Freundin zu Besuch und sie waren mit einem i3 auf einem Konzert. A.d. Rückfahrt wollten sie laden, hatten aber die Ladekarte vergessen, so dass sie ihnen mit nem Diesel gebracht waren musste. Um 3:30 waren sie dann daheim. Ich kann nicht beurteilen, ob die Geschichte so Sinn macht.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 17.06.2023, 11:37 @neja Ich gebe Deiner Einschätzung, dass es vor allem a.d. kleinen einfachen E-Autos fehlt, ja durchaus recht - aber ich sehe da vor allem den Markt i.d. Verantwortung.
Der "Markt" hatte vor knapp 3 Jahren schlichtweg so reagiert, dass z.b. die bewährten E-Kleinwagen des VW-Konzerns, trotz Förderung, vom Markt genommen wurden, weil die in Summe weniger Gewinn einfahren.....ausschließlich dem "Markt" die Verantwortung zu überlassen, halte ich daher für wenig Ziel führend.
Man hätte auschließlich solche o.ä. Kleinwagen (sagen wir mal bis maximal 30t€) fördern sollen...dann würde es jetzt nicht ganz so viele >2-Tonner-E-Mobile geben.
(Ich wollte vor 2 Jahren eigentlich so einen VW-E-Up als Zweitwagen haben. Der war mit Förderung einigermaßen günstig, allerdings immer noch nicht so günstig, wie ähnliche Verbenner-Kleinwagen. Den vorhandenen Verbrenner hätten wir dann deutlich weniger und hauptsächlich für längere Strecken genutzt. Das war die Ursprungsidee....
Akzeptable E-Kleinwagen gab es aber nicht mehr. Die anderen, sogenannten E-Kleinwagen waren als Zweit-Fz z.Teil viel zu teuer. Da ein bescheideneres größeres E-Fz, welches als einziges, universeller einsetzbares Fz genutzt werden kann, nicht dramatisch teurer war, als einige Kleinwagen, ist es dann halt so ein 2,15-Tonner geworden...)

Der "Markt" hat, weil der Staat "zu doof" war, zudem zu verantworten, dass es einen derartigen Wildwuchs bei den Ladestationen gibt. Jetzt erst kommt die Pflicht, dass an (neuen) Ladestationen mit Kreditkarte bezahlt werden kann.
Das ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, führt aber noch lange nicht dazu, dass jeder den gleichen Preis an der Ladestation für die kWh zahlt und transparenter wird dadurch gar nichts.
Eine einfache App, wie z.b. die Kraftstoff-Apps, mit denem man sich den aktuellen Preis des Kraftstoffs bei den näher gelegenen Tankstellen anzeigen lassen kann, ist aufgrund der vielen Abos usw. schlechter möglich. Welche Variante individuell günstig ist, ist bei Ladestromanbietern deutlich schwerer heraus zu finden, als sich lediglich den Preis verschiedener Tankstellen anzeigen zu lassen, wenn man gerade mal (und deutlich seltener...) tanken muss. Gerade für ältere Autofahrer ganz bestimmt nicht immer leicht.

Jeder Anbieter hat bisher sein eigenes Bezahl-"System" und das wird sich durch Kreditkartenzahlung erst mal nicht verändern, denn mit Kreditkarten ist m.E. lediglich sicher gestellt, dass jeder grundsätzlich, ohne firmeninterne Karten, Abos oder Apps die Ladung bezahlen kann.

Das ist dann so ähnlich, wie die Grundversorgung der häuslichen Energieanbieter:
Es ist sicher gestellt, dass der Kunde überhaupt mit Strom versorgt wird (meist zu einem höherem Preis), ohne einen besonderen Vertrag mit einem weiteren Anbieter ab zu schließen.
Eine Preistranzparenz fördert das nicht und wer individuell günstiger tanken will, muss auch weiterhin ein oder mehrere "Abos" abschließen.

Ob und in wie weit es ähnlich einfach und transparent zu gehen wird, wie an den Tankstellen der Fall, ist m.E. nicht raus. Ich vermute nicht und das ist dann, neben den hohen Fz-Preisen, leider wieder ein Argument gegen E-Mobilität.
Zumindest ist es nicht förderlich, sofern man auf E-Mobilität Wert legt.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

neja hat geschrieben: 17.06.2023, 14:50 Der "Markt" hatte vor knapp 3 Jahren schlichtweg so reagiert, dass z.b. die bewährten E-Kleinwagen des VW-Konzerns, trotz Förderung, vom Markt genommen wurden, weil die in Summe weniger Gewinn einfahren.....ausschließlich dem "Markt" die Verantwortung zu überlassen, halte ich daher für wenig Ziel führend.
Man hätte auschließlich solche o.ä. Kleinwagen (sagen wir mal bis maximal 30t€) fördern sollen...dann würde es jetzt nicht ganz so viele >2-Tonner-E-Mobile geben.
Ich hätte meine Ironie zum Thema Markt vielleicht etwas deutlicher formulieren sollen ... :)

Bei den 30K€ stimme ich zu, aber unsere Klientelpolitik sorgt schon dafür, dass auch die, die haben, nicht zu kurz bei Förderungen kommen und die, die wenig haben, zumindest bei der Finanzierung beteiligt sind.

Wie ist denn das Stromtanken i.d. Praxis? Ich vermute, dass man ohne Internet schon mal gar keine Ladestationen findet? Haben alle E-Autos solch ein Navi oder ist man aufs Smartphone angewiesen und steht allein a.d. Parkplatz, wenn auch das Handy leer ist? @neja wäre für Dich eine Fahrt nach Südfrankreich oder in ein Dorf im Schwarzwald mit Deinem E-Auto eine Herausforderung oder könnest Du Dich ohne große Planung ins Auto setzen und losfahren?

Hier mal wieder das Thema der flexiblen Strombepreisung und -steuerung zwecks der Netzbalance: https://www.golem.de/news/elektroautos- ... 75038.html
Aber wieder doch nur ein Reden über die altbekannten Themen und noch nichts Konkretes.

Das mit dem erneuerbarem Strom wird noch eine ziemliche Herausforderung: Nicht nur, dass jetzt noch viel fossile Energie ist, sondern wenn Gas und Öl für Verkehr durch Strom ersetzt werden soll, wird die Strommenge auch grob verdreifacht.

Ich teile mal die Bilder für die Stromerzeugung vom Zeit Online Energiemonitor: https://www.zeit.de/wirtschaft/energiem ... versorgung

Die Tage ist es teils schon sehr erneuerbar. Die Dynamik der Erzeugung (=Verbrauch?) macht aber auch klar, wie wichtig ein gesteuerter Verbrauch ist, auch dass nicht, wie jetzt, bei viel Wind die Windräder abgeschaltet werden müssen, weil es gerade keinen Bedarf gibt.
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Solar kann man im Winter vergessen
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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 17.06.2023, 22:20
neja hat geschrieben: 17.06.2023, 14:50 Der "Markt" hatte vor knapp 3 Jahren schlichtweg so reagiert, dass z.b. die bewährten E-Kleinwagen des VW-Konzerns, trotz Förderung, vom Markt genommen wurden, weil die in Summe weniger Gewinn einfahren.....ausschließlich dem "Markt" die Verantwortung zu überlassen, halte ich daher für wenig Ziel führend.
Man hätte auschließlich solche o.ä. Kleinwagen (sagen wir mal bis maximal 30t€) fördern sollen...dann würde es jetzt nicht ganz so viele >2-Tonner-E-Mobile geben.
Ich hätte meine Ironie zum Thema Markt vielleicht etwas deutlicher formulieren sollen ... :)

Bei den 30K€ stimme ich zu, aber unsere Klientelpolitik sorgt schon dafür, dass auch die, die haben, nicht zu kurz bei Förderungen kommen und die, die wenig haben, zumindest bei der Finanzierung beteiligt sind.
Die, die haben, werden dann natürlich auch gefördert....sofern sie sich für einen E-Kleinwagen entschieden haben :D
Wichtig wäre m.E., dass viele E-Kleinwagen auf die Fläche kommen, denn die stehen später auch dem Gebrauchtmarkt zur Verfügung.
Ich möchte ja gar nicht unbedingt, die Käufer direkt fördern, sondern eine betimmte, m.E. eher sinnvolle Gattung von E-Fz. Dass damit eine positive Wirkung verbunden ist, kleinere Einkommen für die E-Mobilität zu gewinnen, wäre ein gewollter Nebeneffekt.
Wie ist denn das Stromtanken i.d. Praxis? Ich vermute, dass man ohne Internet schon mal gar keine Ladestationen findet? Haben alle E-Autos solch ein Navi oder ist man aufs Smartphone angewiesen und steht allein a.d. Parkplatz, wenn auch das Handy leer ist? @neja wäre für Dich eine Fahrt nach Südfrankreich oder in ein Dorf im Schwarzwald mit Deinem E-Auto eine Herausforderung oder könnest Du Dich ohne große Planung ins Auto setzen und losfahren?
Da ich mir, bevor die Entscheidung fiel, ein universeller einsetzbares >2T-E-Auto zu kaufen, im Klaren darüber war, dass ich durch meine Nutzungsweise kaum in größere Schwierigkeiten bezüglich Reichweite kommen werde, muss ich gestehen, dass ich bisher nur ein einziges Mal an einer Schnellladesäule nachgeladen habe...und das ohne Not, nur, weil ich es ausprobieren wollte.
Für meine üblichen Einsatzradien im Land S.-H. und Hamburg, muss ich nicht an eine externe Ladesäule.
Mein Nachbar ist mit seinem VW ID.3 bis ca 1 Jahr nach dem Kauf noch nie an einer externen Ladesäule gewesen.....ok, der hat auch einen Verbrenner als Zweitwagen....

Seltene, längere Fahrten werden bei mir zudem kaum unter Zeitnot statt finden und von daher wäre so etwas auch für mich durchaus spannend, aber nicht Angst behaftet.....

Vorbereiten muss/sollte man sich zumindest in sofern, dass man Abos mit gängigen Anbietern abschließt, um überhaupt bezahlen zu können. Mit Kreditkarten funktioniert das, s.o., noch nicht wirklich und man möchte ja nicht unbedingt die höchsten Preise zahlen müssen. Eine ungefähre Planung, wann ca der nächste Ladestopp notwendig ist, ist aus meiner Sicht, da die reale Reichweite, gerade bei flotteren AB-Fahrten nicht gerade gigantisch ist, durchaus angezeigt. Bei größeren E-Autos, die auch für die Reise geeignet sein sollen, übernimmt das i.d.R. das Navi.

Internet:
Wenn man kein Handy hat, muss man die nächste Tankstelle grundsätzlich "manuell" suchen. Das ist bei Ladesäulen nicht anders, nur sind diese, aufgrund ihrer i.d.R. bescheidenen Optik und ihrer geringen baulichen Ausdehnung, nicht so leicht zu finden, wie Tankstellen.

Navis funktionieren z.T. mit Onboard-Dateien (POIs) für Tankstellen, aber auch für E-Ladestationen. Das wäre im Prinzip ebenfalls kein Unterschied. Damit findet man, sofern diese Dateien relativ häufig upgedatet werden, definitiv die meisten Ladestationen ohne Internetverbindung.
(Ich habe fürs (Benziner-)Motorrad z.b. ein kleines Navi und bei dem werden die Ladestationen relativ häufig (zuhause im WLAN) upgedatet. Das reicht prinzipiell)

Wenn diese Geräte (zusätzlich) eine direkte Internetverbindung haben, bekommt man halt nähere und i.d.R. aktuellere Infos.
Diese aktuelleren Infos sind für E-Autos allerdings wichtiger, denn oftmals gibt es an einer Ladestation nur wenige Lademöglichkeiten und dann ist es z.b. schon interessant zu wissen, ob diese gerade besetzt ist oder nicht.
Ob ich an eine freie Ladesäule komme oder alle Säulen gerade besetzt sind, macht durchaus einen merklichen Unterschied.
Auch dann kommt ein echter Nachteil der aktuellen Akkutechnik zum Tragen, den sich viele E-Autofahrer m.E. (zu) schön reden (Stichwort: Pausen braucht man doch sowieso usw. usw.....):
Die relativ lange "Tank"zeit.

Bei Verbrennern ist das normalerweise egal.
Da fahre ich zu einer Tankstelle und warte schlimmstenfalls mal ein paar Minuten, bis ich "dran" komme. Ob eine der Säulen kaputt ist, spielt ebenfalls keine große Rolle. Deswegen gibt es m.E. auch keine Tankstellen, bei denen man sich übers Internet anzeigen lassen könnte, ob Säulen gerade besetzt/defekt sind oder nicht.....macht schlichtweg keinen Sinn....
Eine andere "Besonderheit" gibt es m.E. ebenfalls nur an Ladesäulen, aber nicht an Tanksäulen, die ebenfalls dazu führen kann, dass es mit "schnell mal laden" an einer Säule nichts wird:
Blockierte Säulen, an denen nicht (mehr) geladen wird. Die, die es haben...., leisten sich halt manchmal den Luxus (natürlich meist FDP-Wähler), schlichtweg in Verlängerung des Ladevorgangs an einer Säule zu parken und nehmen bewusst die dann meist fällige "Blockierungsgebühr" in Kauf.
Schön, wenn das finanziell keine Rolle spielt, schlecht für Leute die dringend laden wollen.
Auch das ist indirekt eine Folge, der langen "Tank"-Zeiten von E-Autos.

Internet hat heute quasi jedes neu zugelassene Fz, denn die Möglichkeit, einen Notfall direkt melden zu können, ist heutzutage gesetzlich vor geschrieben.
Weitere Funktionen über das Internet (z.b. Navi-/Verkehrsdaten) werden dann vom Hersteller zusätzlich (und oftmals nicht kostenfrei) auf die ohnehin vorhandene Internetverbindung auf gesattelt.
Wenn keine Internetverbindung vorhanden ist, kann man halt auf keine direkten aktuellen Daten zugreifen. Ladestationen wird man, genau wie Tankstellen, trotzdem finden....
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Wolfg. von Reth »

neja hat geschrieben: 17.06.2023, 14:50...Ob und in wie weit es ähnlich einfach und transparent zu gehen wird, wie an den Tankstellen der Fall, ist m.E. nicht raus. Ich vermute nicht und das ist dann, neben den hohen Fz-Preisen, leider wieder ein Argument gegen E-Mobilität.
Das ist genau der Punkt, wo ich sage, ihr könnt mich mal. Solange der Gesetzgeber es nicht hinbekommt, dass ich genauso wie beim Sprit auf Anhieb sehe, was der Saft an der Tanke aktuell kostet und ich vorher bei Spritmonitor o.ä. einen Preisvergleich machen kann, solange ist das für mich alles nur eine Mogelpackung. Für die Autoindustrie ist das natürlich, wie sie in Branchen-Postillen begeistert äußern, ein Jahrhundertdeal und eine Lizenz zum Gelddrucken. Für mich ist das Thema Batterie-Auto durch, beim nächsten Neuwagenkauf im nächsten Jahr suche ich mir einen langlebigen Benziner mit viel Hubraum, ohne Turbo und niedrigen CO2-Werten, wie ihn z.B. Mazda im Angebot hat, und dann fahre ich das Ding bis zu meinem eigenen Verfalldatum.

Wolfgang
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Wolfg. von Reth hat geschrieben: 18.06.2023, 17:29
neja hat geschrieben: 17.06.2023, 14:50...Ob und in wie weit es ähnlich einfach und transparent zu gehen wird, wie an den Tankstellen der Fall, ist m.E. nicht raus. Ich vermute nicht und das ist dann, neben den hohen Fz-Preisen, leider wieder ein Argument gegen E-Mobilität.
Das ist genau der Punkt, wo ich sage, ihr könnt mich mal. Solange der Gesetzgeber es nicht hinbekommt, dass ich genauso wie beim Sprit auf Anhieb sehe, was der Saft an der Tanke aktuell kostet und ich vorher bei Spritmonitor o.ä. einen Preisvergleich machen kann, solange ist das für mich alles nur eine Mogelpackung. Für die Autoindustrie ist das natürlich, wie sie in Branchen-Postillen begeistert äußern, ein Jahrhundertdeal und eine Lizenz zum Gelddrucken. Für mich ist das Thema Batterie-Auto durch, beim nächsten Neuwagenkauf im nächsten Jahr suche ich mir einen langlebigen Benziner mit viel Hubraum, ohne Turbo und niedrigen CO2-Werten, wie ihn z.B. Mazda im Angebot hat, und dann fahre ich das Ding bis zu meinem eigenen Verfalldatum.

Wolfgang
Eine "Mogelpackung" ist es eigentlich nicht, wenn lediglich kein Preis in der Art drauf steht, dass man den, wie bei vielen Tankstellen, schon aus 200m erkennen kann...

Außerdem kommt es ja drauf an, wie die persönlichen Voraussetzungen aussehen:
Ich habe jetzt z.b. nahezu keine Berührung mit öffentlich zugänglichen "Tank"-Stellen mehr und kümmere mich daher, im Gegensatz zu Benziner-Zeiten, nicht mehr um Preise an Tankstellen, weil sie sich z.b. tageszeitabhängig oder an Feiertagen verändern.
Der Preis fürs "tanken", ändert sich für mich i.d.R. einmal pro Jahr....das ist, im Gegensatz zur Tankstellenpraxis, sogar sehr übersichtlich.

Ich kann zudem jederzeit "tanken". Extra Wartezeiten habe ich nicht, denn das Auto ist ohnehin die meiste Zeit am Tag im Carport geparkt.

Für die paar Male im Jahr, wo ich extern Nachladen muss, habe ich ein "Abo" und kann jederzeit feststellen, was mich die kWh kostet. Mit dem "Abo" ändert sich am Preis nur in größeren Zeitabständen etwas und ich kann z.b. schon zuhause sehen, was mich der Strom an entfernten Ladestationen, auch im Ausland, kostet.
Das ist durchaus transparent.

man sollte m.E. schon differenzieren:
Ein E-Auto ohne eigenen Parkplatz in der Innenstadt, jeden Tag fahren müssen und dann noch ohne ein "Abo" (also ohne für einen längeren Zeitraum zugesicherte Preise) wäre für mich absolut nichts, sofern ich dann überhaupt ein eigenes Auto hätte.
Wenn man in dem Fall ein Auto haben muss, sollte man sich m.E. einen Verbrenner holen, der rund 1000km Reichweite bringt. Dann kommt man im ganzen Monat schlimmstenfalls mit 2 Mal tanken hin (wobei man dann wieder auf die Preise achten wird/sollte...) und muss nicht alle paar Tage an irgendwelche Ladestationen und danach eventuell erneut, einen der selteten Parkplätze suchen.

Mit eigenem Stellplatz und eigener Wallbox sieht die Geschichte schon ganz anders aus. Die Steigerung wäre eine Ladung über die eigene Solaranlage.

Dazu kommt natürlich auch noch, wie man das Auto nutzt.
Wenn man im Jahr nur wenige längere Touren macht und dabei zudem nicht hetzen muss, finde ich ein E-Auto recht gut.
Bis jetzt kann ich mit der Handhabung des E-Autos jedenfalls gut leben.

Ideal wäre ein Verbrenner plus ein E-Kleinwagen, aber das sollte nicht sein.
Auch ein Plugin-Hybrid wäre theoretisch eine gute Alternative, sofern die E-Reichweite einigermaßen groß ist. Diese Art Autos sind mir teilweise aber viel zu komplex und allein daher potentiell Problem behaftet.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

@neja: zwar spät, aber Danke für den Praxisbericht!

Ich mach es nicht gerne, aber teile mal wieder einen Artikel hinter einer Paywall:(

Warum sparsame Autos aussterben
Hersteller und Kunden weisen sich gegenseitig die Schuld dafür zu, dass Autos immer größer werden. Enden wird die Wachstumsspirale erst, wenn die Politik eingreift.
https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-06/ ... egulierung

Dicke Angeberautos gab es immer schon. Doch diese als effizient, ja geradezu umweltfreundlich darzustellen, ist eine neue Taktik der Industrie. Das Luxus-SUV EQS etwa preist Mercedes als "Engagement für die Nachhaltigkeit" an. Dabei ist er mit 5,13 Metern fast doppelt so lang wie ein Smart fortwo und wiegt 2,8 Tonnen. Früher brachte selbst eine S-Klasse nur die Hälfte auf die Waage.

Heute boomen opulente SUV, als gäbe es keine Umweltkrise, und das nicht nur in der Luxusklasse. Auch Kompakt- und Mittelklasseautos werden immer größer, wie eine aktuelle Studie aus Frankreich zeigt. Danach sind die in Europa gebauten Autos seit dem Jahr 2000 durchschnittlich um zehn Zentimeter breiter und sieben Zentimeter höher geworden. Beim Gewicht legten sie gar um 20 Prozent zu.

Für Umwelt und Gesellschaft ist das ein gewaltiges Problem. Die Straßenpanzer beschleunigen den Verfall der Straßen und Brücken. In den Städten machen große Autos den engen öffentlichen Raum noch knapper. Und schwere Autos belasten das Klima besonders stark, weil sie mehr Energie verbrauchen – sei es Sprit oder Strom.
[...]
330 Millionen SUV sind weltweit inzwischen unterwegs. Insgesamt machten die Stadtgeländewagen 2022 rund 46 Prozent der weltweiten Pkw-Verkäufe aus, errechnete die Internationale Energieagentur (IEA). Während der Ölverbrauch konventioneller Autos zwischen 2021 und 2022 ungefähr gleich blieb, stieg der von SUV weltweit um täglich 500.000 Barrel an. Das machte laut IEA ein Drittel des gesamten Wachstums der Ölnachfrage aus.
[...]
Kombi, Van und die klassische Limousine sterben aus, ebenso Klein- und Kompaktwagen. Ford etwa beendet diesen Sommer nach fast 50 Jahren die Produktion des Fiesta. Auch die kompakte Mercedes-A-Klasse steht vor dem Ende.
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Große Stadtgeländewagen hätten ihre Wurzeln in den USA, wo es viel Platz gebe und die Straßen breit seien. In Europa müssten sich die SUV durch enge, vollgestopfte Straßen quetschen. "Doch die Autoindustrie hat es geschafft, ein starkes Bedürfnis nach diesen Fahrzeugen zu wecken und den Besitz eines SUV quasi zum moralischen Standard zu machen", [...]
Die Kunden seien "eher Männer, eher älter und tendenziell gut verdienend", sagt Fastenmeier. Es sei diese Klientel, die besonders anspreche auf die Werbebotschaften der Autoindustrie. Es gehe ihnen nicht nur um Fortbewegung, sondern auch um soziale Anerkennung, sagt Fastenmeier. "Mit einem teuren SUV zeige ich, dass ich mir etwas leisten kann."
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Gleichzeitig beschweren sich viele Fahrerinnen und Fahrer über hohe Spritpreise. "Dass sich ausgerechnet in diesen Zeiten ein VW T-Roc so blendend verkauft, ist schon einigermaßen absurd", sagt Martin Unfried, Forscher am Institut für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Mobilität an der Universität Maastricht. Schließlich verbrauche so ein T-Roc siebeneinhalb Liter Benzin auf 100 Kilometern. "Im Jahr 2023 sind solche Verbrauchswerte abgrundtief schlecht."
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Sparsame Autos sind also möglich. Doch die Autoindustrie nutzte die Fortschritte bei der Technik dazu, Pkw größer und schwerer zu machen. Die Idee des sparsamen Drei-Liter-Autos habe die Branche inzwischen längst aufgegeben
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Luxemburg koppelt die staatlichen Kaufprämien für Elektrofahrzeuge an den Stromverbrauch. 8.000 Euro Zuschuss gibt es nur für Modelle mit einem Verbrauch von unter 18 Kilowattstunden. Für weniger umweltfreundliche E-Autos ist die Prämie auf 3.000 Euro begrenzt. Der Anreiz zeigt Erfolg: Bis zu 80 Prozent der angemeldeten E-Autos erfüllten zeitweise die 18-Kilowattstunden-Voraussetzung.

In Deutschland dagegen verleiten günstige Steuern dazu, schwere und PS-starke Autos als Dienstwagen anzuschaffen. Hier ist der Anteil von SUV und Oberklassewagen weitaus größer als bei Privat-Pkw. Aber auch Privatleute profitieren davon, dass Elektroautos noch bis 2030 pauschal von der Kfz-Steuer befreit sind – ganz gleich ob es sich um einen sparsamen oder einen stromfressenden Wagen handelt.
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Für mehr Lebensqualität in den Städten brauche es weniger und nicht noch größere Autos.
Osolemirnix
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Registriert: 09.01.2023, 11:31

Re: Elektromobilität

Beitrag von Osolemirnix »

Das Problem ist, dass das Verkehrsministerium eine Lobbybude der Autoindustrie ist und effektiv jeden steuernden Eingriff in das EStG verhindert. Es wäre ein leichtes mit Hilfe des so called Dienstwagenprivileges eine ökologische Steuerung bei Dienstwagen vorzunehmen. Z.B. gekoppelt an Größe, Verbrauch oder Kilometerleistung. Für mich war es immer ein Rätsel warum das FA meinen Wagen sponsert. Inzwischen habe ich keinen mehr, klar, die Karre ist bezahlt, dafür ein E-Bike. Auch so eine Finanzierung des Privatvergnügens durch den Steuerzahler. Auch hier fehlt ein Regulativ. Anders ist das nicht zu erklären, dass mein Nachbar ein nicht staßentaugliches Rotwild für 11K als Dienstrad hat......
Touring 430 GT, Triton Jubilar, Bj 2006 & T6 4Motion
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