Elektromobilität

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neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 28.04.2022, 10:15 Mich haben die Angaben von iDrops auch überrascht, aber ich traue im sehr wohl zu, dass er die Angaben Solarertrag, Eigenverbrauch, zusätzlich gekaufter Strom seiner Anlage korrekt angibt. Darum fände ich es ja so spannend, wenn wir mehr über seinen Pufferspeicher erfahren.

Zum Thema Alterung des Speichers: Es war nicht das Thema, inwieweit sich das wirklich lohnt (was ich aber mal nicht in Abrede stellen will), sondern dass er überraschend autark ist.

Ob das ein finanziell und ökologisch sinnvoller Weg für alle ist, ist eine andere Frage, das hängt sicherlich vom Zeitpunkt ab (vor 10 Jahren, jetzt, in 10 Jahren).
Ich unterstelle , dass seine Angaben stimmen.

Nur muss man halt alle relevanten Eckdaten wissen, um daraus Schlüsse für sich selbst ziehen zu können.

Die Speicherei ist definitiv teuer und sie ist definitiv ein weiterer Punkt, wo Probleme auftreten können.
Von daher ist die Frage ob man einen Speicher haben möchte und, wenn ja, wie groß der sein soll, elementar wichtig.

Mit E-Auto ist es sogar ein sehr großer Unterschied, ob es tagsüber geladen werden kann oder nicht. Da haben Rentner i.d.R. einen Vorteil....

Ein E-Auto habe ich bereits vor 5 Monaten bestellt (wann das kommt, steht in den Sternen...) und trotzdem fange ich erst einmal mit einer Solargeschichte an, mit der man zwar keine großen Sprünge machen kann, die sich m.E. aber mit Sicherheit rechnet:

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Roman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

Der Speicher ist eigentlich eine politisch-verschuldete Idiotie, zumindest solange der Anteil der Regenerativen so gering ist im Gesamtnetz. Im Grunde könnte man all seinen produzierten Strom ins Netz speisen und dann, wenn man selbst keinen produziert, den aus dem Netz wieder entnehmen. Das Prinzip der Versicherung, wenn es dem Einzelnen fehlt, liefert das Kollektiv. Dass das nicht wirtschaftlich ist und einen riesigen bürokratischen Aufwand bedeutet, ist kein technisches oder logistisches Problem. Es scheint gewollt (gewesen) zu sein und ein Werk der Merkel-Regierung, der nachgesagt wurde, sie habe die Regenerativen nach Kräften behindert. Im Grunde könnten alle Dächer mit Solarzellen zugepflastert sein. Ich vermute, dass große, zentrale Speicherlösungen effektiver sind als wenn sich jeder autark Cluster alter Batterien in den Keller stellt. Ich hoffe in dieser Hinsicht auf den Pragmatismus unserer aktuellen Regierung und meine damit konkret den grün-gelben Teil.

Ich finde die Energieversorgung über regenerative Lösungen auch technisch extrem spannend, das Verfeuern von Fossilen kommt mir mittlerweile vor wie die Dampfmaschine oder das Kaminfeuer. Mein alter Troll passt ja eigentlich auch in diese Liga. :wink:

Viel mehr Sorge als die Mobilität bereitet mir die Heizung meiner Altbauwohnung. Die Voraussetzungen für eine Wärmepumpe sind da überhaupt nicht gegeben.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Roman hat geschrieben: 28.04.2022, 11:21 Der Speicher ist eigentlich eine politisch-verschuldete Idiotie, zumindest solange der Anteil der Regenerativen so gering ist im Gesamtnetz. Im Grunde könnte man all seinen produzierten Strom ins Netz speisen und dann, wenn man selbst keinen produziert, den aus dem Netz wieder entnehmen. Das Prinzip der Versicherung, wenn es dem Einzelnen fehlt, liefert das Kollektiv. Dass das nicht wirtschaftlich ist und einen riesigen bürokratischen Aufwand bedeutet, ist kein technisches oder logistisches Problem. Es scheint gewollt (gewesen) zu sein und ein Werk der Merkel-Regierung, der nachgesagt wurde, sie habe die Regenerativen nach Kräften behindert. Im Grunde könnten alle Dächer mit Solarzellen zugepflastert sein. Ich vermute, dass große, zentrale Speicherlösungen effektiver sind als wenn sich jeder autark Cluster alter Batterien in den Keller stellt. Ich hoffe in dieser Hinsicht auf den Pragmatismus unserer aktuellen Regierung und meine damit konkret den grün-gelben Teil.

Ich finde die Energieversorgung über regenerative Lösungen auch technisch extrem spannend, das Verfeuern von Fossilen kommt mir mittlerweile vor wie die Dampfmaschine oder das Kaminfeuer. Mein alter Troll passt ja eigentlich auch in diese Liga. :wink:

Viel mehr Sorge als die Mobilität bereitet mir die Heizung meiner Altbauwohnung. Die Voraussetzungen für eine Wärmepumpe sind da überhaupt nicht gegeben.
Insgesamt sehe ich es mit den Einzel-Speicherlösungen genau so.
Eigentlich ist das Unsinn....
Allein die Notstrom-Idee wäre noch ein Argument, aber für einen ernsthaft relevanten Notstrom zu jeder Zeit, wären ebenfalls sehr große Einzel-Speicher notwendig.
Für das Not-Heizen auf E-Basis reicht es auch mit Wärmepumpe nicht....

Wärmepumpe im Altbau ist doch kein Problem.....eine normal große WP und damit nur einen, kleineren Raum heizen. Das könnte klappen.....man muss sich halt nur etwas einschränken.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Ich war bislang immer der Meinung, dass Speichern Unsinn ist und Netzeinspeisung immer besser/sinnvoller. Ich bin z.Z. dabei das zu überdenken - die Wahrheit ist vielleicht doch komplexer als meine kategorische Einschätzung.

Wenn man dann seinen E-Auto-Akku wirklich direktional verwenden wollen würde (wogegen ja einiges spricht) ...
Roman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

In meinem Fall könnte ich mit einer Solaranlage, wenn ich eine hätte, am Tage den Strom ins Netz einspeisen und auf der Arbeit mein E-Auto mit dem Strom aus dem Netz laden. Mit den Akkus im Keller nimmt man sich alle Vorteile, die ein Netz nun mal hat.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von trolloholic »

road-movie hat geschrieben: 28.04.2022, 11:59 direktional verwenden
bedeutet :?:
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
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road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

trolloholic hat geschrieben: 28.04.2022, 12:57
road-movie hat geschrieben: 28.04.2022, 11:59 direktional verwenden
bedeutet :?:
Nur das Silbchen "bi" vergessen und schon den Sinn entstellt :)
Ich meinte (aber schrieb nicht) das Verwenden des Autoakkus als Puffer.

Z.b. der Ford F-150 Lightning, dass nach Leopard-3-Akku-Version für den Privatgebrauch wohl das Unsinnigste ist
Gleichzeitig stattet Ford den Elektro-Pickup auch mit einer intelligenten Stromentnahme-Möglichkeit aus. Das erlaubt es nicht nur, den F-150 Lightning unterwegs als Stromquelle zum Beispiel für Elektrowerkzeuge auf der Baustelle zu nutzen. Es wird außerdem möglich sein, über eine spezielle Hausladestation das Eigenheim komplett mit Strom zu versorgen. Im Falle eines Stromausfalls soll die Variante mit Extended-Range-Batterie bis zu drei Tage lang die Stromversorgung eines Haushalts sicherstellen können.

Diese bidirektionale Energieversorgung ermöglicht zusätzlich eine intelligente Ladesteuerung. So soll es bei entsprechenden Stromtarifen möglich sein, den Haushalt während des Tages über den angeschlossenen Pickup mit Strom zu versorgen, während dieser dann nachts zu günstigeren Stromtarifen "nachtankt". Ford arbeitet dabei mit dem US-Unternehmen Sunrun zusammen und will den Kunden bei Bedarf eine komplette Haussteuerung mit integrierter Ladestation sowie Solarmodulen für das Hausdach anbieten.
https://www.auto-motor-und-sport.de/ele ... batterien/

Bzgl. der 3 Tage: Ich weiß ja nicht, was ein US-Haushalt am Strom braucht, bei uns sind es ca. 10kWh/Tag ...
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Re: Elektromobilität

Beitrag von mugru »

Ich vermute @roadmovie hat das „bi“ vor direktional vergessen :)
Gruß
Reinhard
Edit: ne Minute zuspät :oops:
Puck 230 GT, Bj. 2005 & VW T5
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Re: Elektromobilität

Beitrag von trolloholic »

ja gedacht hatte ich mir das auch, nur muss man bei dem ganzen tech-talk hier ja sicher gehen :wink:

den ersten ePick-up (Rivian R1T) gibt es übrigens mit Auszieh-Küche! 8)
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

Leider wird der Akku mit jedem Ladezyklus ja ein bisschen weniger. Ich glaube kaum, dass den jemand als Puffer für das öffentliche Netz zur Verfügung stellt, es sei denn, das lohnt sich ordentlich. Wenn sich das lohnen soll, muss die Netzverbraucher den Akkuverschleiß bezahlen und damit würde Strom in extrem teuren Autoakkus gepuffert werden. Das kann nicht wirtschaftlich sein.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

neja hat geschrieben: 28.04.2022, 11:35 ...Allein die Notstrom-Idee wäre noch ein Argument, aber für einen ernsthaft relevanten Notstrom zu jeder Zeit, wären ebenfalls sehr große Einzel-Speicher notwendig.
Für das Not-Heizen auf E-Basis reicht es auch mit Wärmepumpe nicht....
Es scheitert nicht am Speicher, sondern am Kabelquerschnitt. Der übliche Hausanschluß hat 5x16mm im Quatrat. Wohnungsanschlüsse sollten 5x6mm im Quatrat haben. So dick ist die Leitung vom Speicher kaum und die Annahme, man könnte mit dem Autoakku ins eigene Haus einspeisen scheitert auch am Querschnitt. Alles was viel Strom braucht, braucht auch ein dickes Kabel.

Wenn man das als Notstrom Idee vorhat, und das geht auch, muß man seine als wichtig erachteten Verbraucher (Kühlschrank, Gefrierschrank, Heizungselektronik etc...) über eine Schaltung getrennt ansteuern, die bei Stromausfall dann diese Verbraucher aus dem Speicher versorgt.

Aber das ist ein anderes Thema und ist eher e-immobil :D
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

Sockentroll ETC 611 hat geschrieben: 28.04.2022, 15:15
neja hat geschrieben: 28.04.2022, 11:35 ...Allein die Notstrom-Idee wäre noch ein Argument, aber für einen ernsthaft relevanten Notstrom zu jeder Zeit, wären ebenfalls sehr große Einzel-Speicher notwendig.
Für das Not-Heizen auf E-Basis reicht es auch mit Wärmepumpe nicht....
Es scheitert nicht am Speicher, sondern am Kabelquerschnitt. Der übliche Hausanschluß hat 5x16mm im Quatrat. Wohnungsanschlüsse sollten 5x6mm im Quatrat haben. So dick ist die Leitung vom Speicher kaum und die Annahme, man könnte mit dem Autoakku ins eigene Haus einspeisen scheitert auch am Querschnitt. Alles was viel Strom braucht, braucht auch ein dickes Kabel.

Wenn man das als Notstrom Idee vorhat, und das geht auch, muß man seine als wichtig erachteten Verbraucher (Kühlschrank, Gefrierschrank, Heizungselektronik etc...) über eine Schaltung getrennt ansteuern, die bei Stromausfall dann diese Verbraucher aus dem Speicher versorgt.

Aber das ist ein anderes Thema und ist eher e-immobil :D
Welche maximale Leistung brauchst du im Haus denn?
Eine Waschmaschine hat heutzutage i.d.R. maximal 2,3kW Anschlussleistung, ein WP-Trockner gut 1kW. Eine WP-Heizung braucht auch nicht übermässig viel Leistung.
Wenn so ein Fz-E-Speicher mit heutzutage durchaus üblichen 100kW über den Anschlussstecker geladen werden kann, wird der gleiche Anschluss plus Kabel ganz sicher grundsätzlich für die gleiche Leistung in umgekehrter Richtung gut sein und das dürfte für jeden normalen Haushalt reichen.

Natürlich muss dann extern eine entsprechende Wandlertechnik und Verkabelung verwendet werden, die diese Leistung bewältigen können. Im Auto wird der Gleichstrom für die Motoren ja letztendlich auch in Drehstrom gewandelt und die maximale Motorleistung im E-Auto mit z.B. 80kWh-Akku ist i.d.R. deutlich größer als 100kW.
Grundsätzlich sollte das daher kein Problem sein. Solche Wandlerelektronik plus Verkabelung kostet halt....die Alterung eines Akkus hält sich dagegen im Notfall in Grenzen. mehr als einen Zyklus kostet das nicht. Dann ist ohnehin keine E-Energie mehr vorhanden....

Das Problem ist eher die Akkukapazität.
Was will man denn mit z.B. verfügbaren 80kWh anfangen?
Das entpricht über den Daumen 8L Heizöl.....oder, für das Camperverständnis: knapp 6kg Propan....
Selbst mit WP-Heizung ist das im Winter nicht gerade viel und beschränkt die Notfallfähigkeit auf einen relativ kurzen Zeitraum.
Die Nachladung über Solar würde ich im Winter nicht überbewerten.....
Zuletzt geändert von neja am 28.04.2022, 17:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von trolloholic »

neja hat geschrieben: 28.04.2022, 11:35 für einen ernsthaft relevanten Notstrom zu jeder Zeit, wären ebenfalls sehr große Einzel-Speicher notwendig.
das ist natürlich auch von der individuellen körperlichen Verfassung abhängig.

Hier ein Beispiel für einen humanoiden
neja hat geschrieben: 28.04.2022, 11:35 Einzel-Speicher
für ein Breakfast of Champions bei Stromausfall:

https://youtu.be/S4O5voOCqAQ

:mrgreen:

sonnige Grüße!
trolloholic
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

:thumbs:
deswegen immer viel getoastetes Weißmehl-Brot essen. Da ist so viel Energie für den Notfall drin.....
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

neja hat geschrieben: 28.04.2022, 17:15 Was will man denn mit z.B. verfügbaren 80kWh anfangen?
Das entpricht über den Daumen 8L Heizöl
Ist schon krass: Da zuckt mein Wikipedia-Finger, denn das kann ja nicht sein, dass ein großer(!) Akku einem 8-l-Diesltank entspricht (ok 16 l, denn der Verbrenner hat mehr Reichweite).

Aber neja hat natürlich Recht (10,7 kWh/l = 12,6 kWh/kg) und der Wirkungsgrad macht den Unterschied.
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