Wieviel Mindest-PS?

Reisen, Urlaub, Campingplätze
Roman
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Roman »

Jain. Für den Alltag, ein klares JA. Darum ist es bei uns auch kein Niva geworden, sondern ein Vernunftauto. Fast zumindest, ein franz. Golf, der ein bisschen unvernünftig aufgepimpt wurde. Ich vermute mal, mit einer 80jahre Ostblockgeländeschüssel wäre meine Frau beim täglichen Pendeln zwischen Köln - Leverkusen - Bonn nicht glücklich geworden.

Aber - ich weiß nicht, warum, ob es am Auto gelegen hat, oder an was anderem - die Reisen mit Troll und dem vollkommen untermotorisierten Kangoo Phase I haben mehr Spaß gemacht. 30 km/h auf der AB, Heizung und Gebläse an in den Bergen, damit bei Vollgas im Ersten die Temperatur sinkt, keine Klima, Kinder gekotzt vor Hitze, aber die Reisen waren geil. So geil, dass ich hier begeisterte Dia-Abende verfasst habe. Und mit dem Neuen? Klar, geht alles satt, bequem, man schnurrt die Berge rauf, schaut raus, innen nett kühl, aber ... nun ja.

Kann natürlich auch an was anderem gelegen haben, doch von der ersten Reise mit dem Neuen habe ich keinen Diaabend mehr gemacht, von der Zweiten auch nicht, und von der Dritten habe ich ihn abgebrochen.
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Werner
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Werner »

Roma,ich verstehe Dich total.....................mit 200Ps und Tempomat eine Steigung hochfahren............Pueh.........
Das echte Fahren,das ist es was Fahren ausmacht,wissen wann man schalten muss,und den Zeiger der Wassertemperatur im Auge behalten,und dann wissen....................Jetzt isset soweit,jetzt wird geheizt auf Teufel komm raus :mrgreen:
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Schrauber
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Schrauber »

Ja, Roman, genau das ist mein Spaß am Reisen - älteres Equipment, Pässe und Ähnliches im ersten Gang, und wenn mal wieder was geschafft, repariert, improvisiert ist, der Stolz und ein Blicktausch mit meinem Sohn, und im Blick oder ausgesprochen "geht doch!"
yoho
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von yoho »

Aber - ich weiß nicht, warum, ob es am Auto gelegen hat, oder an was anderem - die Reisen mit Troll und dem vollkommen untermotorisierten Kangoo Phase I haben mehr Spaß gemacht.
Ich weiß nicht, von wem das Zitat stammt, aber ich habe es mir aus gutem Grund gemerkt: "Technik in ihrer Vollendung ist unauffällig" (und langweilig)

Ich durfte letzt in einem der viel geschmähten Mercedes W140-Modelle mitfahren. Ein toller Wagen. Platz für meine bereiten Schultern und meine langen Beine satt. Nichts engt mich ein. Im Innenraum Dank perfekter Geräuschisolierung und Doppelglasscheiben keine Fahrgeräusche. Bodenwellen und Schlaglöcher spürt man nicht. - Wahnsinn! Was für ein Auto!

Nach einer Viertelstunde bin ich eingeschlafen...
Eribaba ETC 417
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Eribaba ETC 417 »

Werner hat geschrieben:...,und den Zeiger der Wassertemperatur im Auge behalten,...
So etwas gibt es in meinem Auto gar nicht mehr! Blaue LED-Anzeige, für wenn das Kühlmittel noch kalt ist und ne akustische Tröte, wenn er zu heiss wird. Kommt bestimmt auch als Fehlermeldung im Display vom Bordkomputer.. :lol:

Und: Ja, ich finde Autos auch toll, wo man noch richtig analoge Technik bedient und es kracht, wenn man das nicht kann! Aber jeden Tag damit rumrattern und hoffen, das alles hält? ich hab doch eh nicht die Zeit und die Werkstatt und das Werkzeug, um am Auto groß rum zu schrauben.

Früher habe ich Motorräder geschraubt, ja das stimmt: Ich war immer super entspannt dabei. Das habe ich richtig genossen! heute habe ich -oder nehme mir?- nicht mehr die Zeit dazu...

Gruß,
Chris
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von carlotz ETC 517 »

yoho hat geschrieben: Nach einer Viertelstunde bin ich eingeschlafen...
Da hatte anscheinend der Müdigkeitserkennungsassistent nicht richtig funktioniert :roll:
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Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen.
Schrauber
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Schrauber »

yoho hat geschrieben: Wahnsinn! Was für ein Auto!
Nach einer Viertelstunde bin ich eingeschlafen...
Ohne Herausforderung machts halt keinen Spaß :wink: Ich habe einen guten Bekannten, der kann sich (fast) alles leisten, aber der "brennt" für nichts ... der kauft sich Oldtimer, stößt sie wieder ab, der bucht teure Reisen, aber wenn er zurück kommt fehlt das Leuchten in seinen Augen ...
Werner
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Werner »

W140-Modelle mitfahren...............den gibt es nur für Fahrer den Assistenten :mrgreen:
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yoho
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von yoho »

Da hatte anscheinend der Müdigkeitserkennungsassistent nicht richtig funktioniert
Der W140 stammt aus den Neunzigern. So was hat der noch gar nicht. Der hatte nicht mal ein Navi.

Das mag allerdings daran gelegen haben, dass es sich um eine Sonderausführung für die 'Emirate' handelte. Wahrscheinlich gibt es da nicht so viele Straßen, dass man sich ernsthaft verfahren könnte.

Einen Kat hatte der übrigens auch nicht. Dafür aber eine grüne Plakette. Ich habe nicht gefragt, wie der Wagenbesitzer die bekommen hat. Aber wahrscheinlich hat der Emir da geholfen...
yoho
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von yoho »

Und: Ja, ich finde Autos auch toll, wo man noch richtig analoge Technik bedient und es kracht, wenn man das nicht kann! Aber jeden Tag damit rumrattern und hoffen, das alles hält?
Mach ich. Die Kiste ist fünfzig Jahre alt. Ernsthaft liegen geblieben, so dass gar nichts mehr ging, bin ich seit 1989 ein Mal. Da musste ich tatsächlich den Abschlepper rufen. (Servolenkgetriebe vom Rahmen abgerissen.) Alles andere habe ich mit Bordmitteln oder der telefonischen Hilfe meines Mechanikers wieder gerichtet. Zumindest so, dass es noch bis zur Fahrt in die Werkstatt reichte.

Aber wir haben jetzt noch ein zweites Auto. Zwanzig Jahre alt. Trotzdem schon mit elektronischer Motorsteuerung. Wenn wir damit unterwegs sind, hoffe ich immer, dass nichts passiert. Denn da mache ich mit Bordmitteln gar nichts mehr.
trolloholic
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von trolloholic »

yoho hat geschrieben:W140 stammt aus den Neunzigern. So was hat der noch gar nicht. Der hatte nicht mal ein Navi.
Der Vater eines alten Schulfreundes fuhr den.
Er fuhr damit sogar regelmäßig 2 km Feldweg ( last mile zum WE- Grundstück)
2-3 mal mitgefahren. Deine Eindrücke kann ich bestätigen.
Platz satt für Erwachsene. Wurde wohl extra für Kohl gebaut, die Karre. :wink:

Was mir als bemerkenswerteste Ausstattung in Erinnerung geblieben ist,
sind die zwei Peilstäbe zum Rückwärtsfahren.
Hatte die Dein Wagen auch?

Gruß,
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
yoho
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von yoho »

Was mir als bemerkenswerteste Ausstattung in Erinnerung geblieben ist,
sind die zwei Peilstäbe zum Rückwärtsfahren.
Hatte die Dein Wagen auch?
Also mir gehörte der nicht. Ich war nur Passagier. Aber der hatte auch die Peilstäbe am Heck. Eine gute alte Mercedes-Tradition. Schon die Heckflösschen an unserem Benz waren natürlich keine modische Extravaganz, sondern Peilstege zum leichteren Einparken. Ein Konzept, das auch tatsächlich funktioniert, so lange der Fahrersitz nicht durchgesessen und der Mensch darauf deutlich größer als 1,80 Meter ist.
Roman
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von Roman »

Ein Freund von mir besaß den Vorgänger, einen W126, ein Erbstück seines Vaters. Der alte Eifeler hatte in das Auto den Dieselmotor aus dem 300d eingebaut. Ich habe mir den Wagen oft ausgeliehen, das war ein Teil! Riesengroß - zumindest für damalige Verhältnisse, und dabei unfassbar behäbig, träge, langsam. Mehr als 130 km/h war nicht. Beschleunigung unterirdisch, wie ein Öltanker. Trotzdem hat es einen irren Spaß gemacht, damit durch die Gegend zu cruisen, die Entdeckung der Langsamkeit. Ich bin damit oft von Köln aus ins Saarland gefahren.

Mit dem W140 als Youngtimer habe ich auch schon mal geliebäugelt. Wäre ein Kuriosum wie der Fiat Multipla. Ich erinnere mich noch, wie der vorgestellt wurde, das kam einen Skandal gleich. Inbegriff der Dekadenz war, dass er nicht auf die Autoreisezüge der Bundesbahn gepasst hat. Heute wirkt er fast zierlich gegen die ganzen Mittelklasse-Suffs.
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yoho
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von yoho »

Mit dem W140 als Youngtimer habe ich auch schon mal geliebäugelt. Wäre ein Kuriosum wie der Fiat Multipla. Ich erinnere mich noch, wie der vorgestellt wurde, das kam einen Skandal gleich. Inbegriff der Dekadenz war, dass er nicht auf die Autoreisezüge der Bundesbahn gepasst hat. Heute wirkt er fast zierlich gegen die ganzen Mittelklasse-Suffs.
Na ja, zierlich geht anders. Zumindest dem Gefühl nach ist das ziemlich viel Auto. Ich habe mal in die Papiere gesehen. Länge: 5,20 Meter. Zum Vergleich: ein VW Touareg bringt es nur auf 4,80 Meter.

Und, Roman, sei froh, dass Du Dir keinen W140 gekauft hast. Die Technik ist doch recht komplex. Der Unterhalt teuer. Und die Kunststoffteile im Innenraum sind von übler Qualität. Daimler hatte sich damals komplett verkalkuliert (wenn ich mich recht erinnere, rollte sogar ein Kopf aus der oberen Etage) und musste schlussendlich sparen.

Dazu kommen so Sachen, dass zum Beispiel die Federn im Fahrwerk dem Gewicht der Limousine auf Dauer nicht gewachsen sind. Nach dem Überarbeiten in der Federschmiede waren sie dann aber so straff, dass der Federspanner gequälte Geräusche von sich gab. Ich hatte, weil ohne Termine in der Werkstatt aufgelaufen, die Arschkarte gezogen und durfte bei einem Federwechsel assistieren. Wir, der Maestro und ich, standen dann da beide mit Integralhelmen auf der Birne und schweren Motorradjacken mit Protektoren an, um die Federn einzubauen. Der Federspanner hat gehalten. Heavy-Duty-Ausführung. Aber das war hart an der Grenze.

Ich habe den Wagen in der Folgezeit noch ziemlich häufig in der Werkstatt gesehen. Da ich da mit unseren beiden Autos höchstens zwei-, dreimal jährlich bin, konnte das kein Zufall sein. Da war immer wieder etwas dran. Und einfach zu reparieren war gar nichts.
Der alte Eifeler hatte in das Auto den Dieselmotor aus dem 300d eingebaut. Ich habe mir den Wagen oft ausgeliehen, das war ein Teil! Riesengroß - zumindest für damalige Verhältnisse, und dabei unfassbar behäbig, träge, langsam. Mehr als 130 km/h war nicht. Beschleunigung unterirdisch, wie ein Öltanker. Trotzdem hat es einen irren Spaß gemacht, damit durch die Gegend zu cruisen, die Entdeckung der Langsamkeit.
Ja das kenne ich. Null auf hundert in über dreißig Sekunden. Aber so ein Wert interessiert sowieso niemanden. Man fährt viel ruhiger und entspannter mit so einem Auto. Alle Hektik fällt von einem ab, weil sie sowieso sinnlos wäre. Andererseits, wenn die Kiste mal rollt, dann rollt sie und marschiert auch mühelos jeden Hügel hinauf, an dem unser Opel schon nach wenigen Metern Steigung verhungert. Und das obwohl er bei den PS pro Kilo Fahrzeuggewicht deutlich besser abschneidet. Hubraum lässt sich eben nicht ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum.
mikegold
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Re: Wieviel Mindest-PS?

Beitrag von mikegold »

Roman hat geschrieben: Mit dem W140 als Youngtimer habe ich auch schon mal geliebäugelt. Wäre ein Kuriosum wie der Fiat Multipla. Ich erinnere mich noch, wie der vorgestellt wurde, das kam einen Skandal gleich. Inbegriff der Dekadenz war, dass er nicht auf die Autoreisezüge der Bundesbahn gepasst hat. Heute wirkt er fast zierlich gegen die ganzen Mittelklasse-Suffs.
Ich erinnere mich an ein Interview mit Bruno Sacco als der 140 rauskam. Sein Kommentar zu den beeindruckenden Dimensionen war : Das ist kein Auto zum Brötchenholen ! Ich kann eigentlich die ganze Wagen von ihm mit den seitlichen sog. Sacco-Brettern nicht leiden. Gut, dass sie aus dem Strassenbild verschwinden.
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