Elektrisch ziehen?

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Roman
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Roman »

Ich nehme mal an, dass dir kein CP-Betreiber 300 km Energie schenken wird. Das werden die untersagen. Vorvorletztes Jahr habe ich derartige Schilder auf portugiesischen Campingplätzen gelesen. Zweie hatten allerdings Lademöglichkeiten angeboten. In Norwegen ebenso. Allerdings waren das beides Plätze von der Sorte, die der Normalo-Touringfahrer eher nicht so gerne ansteuert, also große, toporganisierte Massenplätze von Betreiberketten. Ein weiteres Hindernis wird die Absicherung der Platzdosen sein. Oft reicht die noch nicht mal für einen Wasserkocher.

Aber das Laden von E-Fahrzeugen wird sicherlich ein Service sein, was CP anbieten werden. Du musst dich halt drauf verlassen können. Was machst du denn, wenn du in der Plampa, das muss ja noch nicht mal Albanien sein, also z.B. in der franz. Provinz, auf dem CP ankommst und nur noch 10% in der Batterie hast, dort aber nicht laden kannst. Die nächste Ladestation ist 30 Kilometer entfernt und wegen Vandalismus gerade außer Betrieb.
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Wolfg. von Reth
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Wolfg. von Reth »

Roman hat geschrieben: 11.10.2022, 08:32... Die nächste Ladestation ist 30 Kilometer entfernt und wegen Vandalismus gerade außer Betrieb.
So etwas habe ich in F vor einigen Wochen gesehen und mich gefragt, wer so etwas macht. Aber im Umfeld von Problemvierteln fackeln die dort ja auch Plastik/Altpapiercontainer ab. Ich denke mal, es ist einfach der Frust besonders jüngerer Leute mit ihren Lebensumständen. Das kriegen wir auch noch.

Wolfgang
Roman
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Roman »

Hatten wir schon immer. Jungs mit Kraft, die keiner braucht. Hannah Arendt hat sie 'die Überflüssigen' genannt. Aus denen speisten sich schon die Kreuzzüge, die wüteten in den Kolonien, die wanderten in die Neue Welt aus und fanden Aufnahme in der SS, kürzlich erst beim IS. In der jungen Bundesrepublik hat man was anderes gemacht: Man hat ihnen was versprochen: "Seht, Jungs, ein Radio, ein Fernseher, ein kleines Haus und das wichtigste, wir sind beim Thema, ein schönes Auto! Ihr müsst nur ordentlich in die Hände spucken, es krachen lassen, Arbeiten, dann könnt ihr das alles haben!" Weil Jungs eines haben, Kraft im Überfluss, haben die sofort losgelegt, haben geackert wie Irren. Das Konzept war derart erfolgreich, dass es zu Tausenden junge Männer aus anderen Gesellschaften angezogen hat, in denen alte Männer auf den Pfründen saßen und jungen nichts zu tun hatten. Auch die DDR hat das Konzept versucht, aber weil es den Jungs zu langsam ging, wären die alle auf die andere Seite gezogen. Darum die Mauer.

Ich glaube, dass das Auto, der motorisierte Individualverkehr, ein ganz wichtiges Symbol für die Demokratie ist. Mit dem Siegeszug dieser Gesellschaftsform ging auch der des Autos einher.
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Sockentroll ETC 611
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Roman hat geschrieben: 11.10.2022, 08:32 Ich nehme mal an, dass dir kein CP-Betreiber 300 km Energie schenken wird.
Wer spricht denn von schenken. Schließlich bezahlst du ja entweder eine Pauschale, oder über den Erwerb einer Camping Card den Strom.
Roman hat geschrieben: 11.10.2022, 08:32 Ein weiteres Hindernis wird die Absicherung der Platzdosen sein.
Bei modernen E-Autos kann man den Ladestrom begrenzen und so der Absicherung der Platzdosen anpassen.

Wie gesagt, ich bin ein Freund von kurzen Etappen. Wir planen unseren nächsten Campingplatz abends im Troll nach klein, fein, sehr abgelegen und in max. ca. 200 km Entfernung. Warum dann nicht auch nach 16 A Stromkasten und kein Verbot zum E-Auto laden? Googles weiß alles.

Und bitte, es möge sich hier kein elektrisch Zieher persönlich angesprochen fühlen. Meine Gedanken sind rein Hypothetisch aber eine Überlegung zum elektrisch Ziehen doch wert, oder?
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
Roman
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Roman »

Na, weil die aktuellen Pauschalen von normalen, campingüblichen Verbräuchen ausgehen. Kein Betreiber wird die Parzelle für 18 Euro mit Strom oder Strom für 5 Euro pauschal vermieten, wenn er damit rechnen muss, dass du für 20 Euro Fahrstrom in die Batterie ziehst.
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neja
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

Selbst wenn man bei E-Autos die Ladeleistung intern begrenzen kann, nützt das auf dem CP, der ja i.d.R. nur eine blaue CEE-Anschlussdose, aber keine Wallbox hat, nichts.

Zu E-Autos gibt es häufig werkseitig keine Ladetechnik dazu geliefert, die ein Laden über eine 230V-Steckdose ermöglicht.
So etwas kostet i.d.R. extra und dann hat man über 230V meist nur eine Ladeleistung von 2kW.

2kW ist aus Sicht des E-Autos minimal, denn um lediglich 100km Reichweite zu laden, dauert es ca 10 Stunden.
Wenn man nicht gerade am nächsten Morgen weiter muss, ist das, weil man halt genug Zeit hat, durchaus völlig ok.
(Das ist es scheinbar mal ein Vorteil, wenn die heutigen E-Auto-Akkus noch nicht allzu viel Energie speichern können...)

2kW sind aus Sicht des CP-Betreibers bereits eine ganze Menge und viele Anschlusskästen geben das nicht mal her. Zudem besteht bei einigen Campingplätzen die Auflage, dass mit Strom nicht geheizt werden darf und dann benötigt man nur wenig Fantasie, um zu erkennen, dass das dann mit Sicherheit auch für das E-Auto-Laden gilt und dass das durchaus technische Gründe haben kann.
2kW sind 2kW....

Wenn mehrere E-Autos auf dem CP sind, alle quasi ständig 2kW abfordern und ein paar "Spezialisten" dazu noch mit Heizlüftern (bis zu 2kW) oder Klimaanlagen agieren, bricht das Netz des CP zusammen. Für eine so große Dauerleistung ist das in vielen Fällen sehr wahrscheinlich nicht konzipiert.
Von den Stromkosten mal ganz abgesehen.
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Sockentroll ETC 611
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

neja hat geschrieben: 11.10.2022, 10:21 Wenn mehrere E-Autos auf dem CP sind, alle quasi ständig 2kW abfordern und ein paar "Spezialisten" dazu noch mit Heizlüftern (bis zu 2kW) oder Klimaanlagen agieren, bricht das Netz des CP zusammen.
Eher umgekehrt, in den Anfängen des "elektrisch Ziehens" ist Kreativität gefragt, weil man ständig das Damoklesschwert des leeren Akkus im Nacken spürt und wie beschrieben die nächste Ladesäule vandalisiert wurde. Mal schnell 5kW zum Auto tragen und weiter geht eben nicht.

Und wenn ich es nicht schon erlebt hätte, dass ganz stolz und dass es auch jeder mitbekommt, der Wowa mit dem Plug in Hybrid elektrisch in die Parzelle gedrückt wird und anschliesend nicht nur der Wowa ein Kabel einstecken hatte...
... kann ich mir schon vorstellen, dass es andere "Spezialisten" mit einem reinen E-Auto das auch so halten.
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
Roman
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Roman »

Sind da nicht noch zwei Pins frei bei der 13-Poldose? Man könnte die mit dem Wohnwagen-230-Volt-Kreis belegen und damit im Auto die Batterie laden. :mrgreen: Unauffällig das Auto angekuppelt lassen... :oops:
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von road-movie »

Roman hat geschrieben: 11.10.2022, 12:15 Sind da nicht noch zwei Pins frei bei der 13-Poldose? Man könnte die mit dem Wohnwagen-230-Volt-Kreis belegen und damit im Auto die Batterie laden. :mrgreen: Unauffällig das Auto angekuppelt lassen... :oops:
230V auf 12-V-Leitungen zu legen ist schon arg gruslig - gibbet wahrscheinlich auch gerne mal gebastelt :)
road-movie
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von road-movie »

neja hat geschrieben: 11.10.2022, 10:21 2kW sind 2kW....
Ich gebe Dir in allen Punkten recht - ich frage nur, wie verbreitet elektrotechnisches Basiswissen eigentlich ist.

https://www.regenbogenkreis.de/chi-netzstecker/
https://www.der-postillon.com/2016/01/n ... erden.html
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von freddie »

Mut zur Lücke! :ALAAF:
Dann weiß man wenigstens, warum das draußen vor dem Wohnwagen (oder auch darin) plötzlich etwas warm und hell wird!

CU Freddie
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Aki ETC 589
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Aki ETC 589 »

Haha, genau!
Apropo hell , wenn die Sonne scheint und man ein paar Platten auf dem Touring hat und einen vernünftigen Inverter, dann bekommst du auch die 2 Kw ins Auto geladen.
Natürlich nur solange , bis die Sonne untergeht.
Der Aki
flugnatter
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von flugnatter »

Roman hat geschrieben: 11.10.2022, 12:15 Sind da nicht noch zwei Pins frei bei der 13-Poldose? Man könnte die mit dem Wohnwagen-230-Volt-Kreis belegen und damit im Auto die Batterie laden. :mrgreen: Unauffällig das Auto angekuppelt lassen... :oops:
Roman ist halt ein alter Fuchs, was so die Basteleien betrifft.... :idea: .....

Genau, da wären noch `n paar Plätze frei..... : viewtopic.php?p=328034#p328034

Roman, Du hast nur den Schutzleiter vergessen zu erwähnen, dafür brauchste dann aber 3 freie Pins´s....




...........mIr stellen sich die Nackenhaare :
12V= + 230V~ in einem Kabelstrang / Verteiler-Gehäuse : :shock: ... :shock:





Aufm Friedhof sind auch noch `n paar Plätze frei.....
DJ2KW
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von DJ2KW »

Bei der üblichen Leistung der Panele benötigt man 10m2 für 2kW Peak.
Das wird auf dem Touring eng.
Werner
Roman
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Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Roman »

flugnatter hat geschrieben: 12.10.2022, 11:51 Roman, Du hast nur den Schutzleiter vergessen zu erwähnen, dafür brauchste dann aber 3 freie Pins´s....
Schutzleiter. Wir hatten früher auch keinen Schutzleiter. Dem einfachen aber redlichen Stromverbraucher reichen zwei Leiter. Einer für hin, der andere für zurück.

Schutzleiter sind was für Leute mit überbordendem Sicherheitsbedürfnis. Also nichts für Verwegene, die 230 Volt und 2 kw durch ihre 13-Poldose leiten. Außerdem sorgen diese Schutzleiter nur dafür, dass dauernd der Sicherungsautomat rausfliegt. Das kann man ja nun gar nicht brauchen. Wer was für seine Sicherheit tun will, kaufe sich eh besser einen Feuerlöscher!

Und morgen zeige ich einen Trick, wie man sich aus Material aus dem Aquaristik-Fachbedarf beim Campernachbarn ein wenig Propangas stibitzt. :mrgreen:

:ALAAF:
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