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Nachdem der erste Kühlschrank bereits nach 1,5 Jahren im Herbst 1997 ausgetauscht werden mußte - man glaubt ja gar nicht, wie lebendig tiefgefrorene Haehnchenschnitzel werden, wenn sie 4 Wochen ungekühtl im Eisfach liegen - hatte ich mit dem Ersatzkühlschrank wesentlich weniger Glück. Bereits nach 2 Jahren liess die Kühlleistung drastisch nach - trotzdem, dass 3 Ablüfter installiert sind -, und im Sommer 2000 funktionierte er dann auch im Gasbetrieb nicht mehr. Daraufhin habe ich mich entschlossen, dem ganzen Theater mit der doch immer problematischen Absorbertechnik ein Ende zu setzen und den Wohnwagen mit einem Kompressor-Kühlschrank auszurüsten. Nachdem ich lange Zeit die Prospekte von WAECO studiert hatte, die verfügbaren Maße ermittelt hatte und mich über die verschiedenen Modelle informiert hatte, fiel meine Kaufentscheidung auf das Modell RA80-T. Ursprünglich hatte ich beabsichtigt, einen Kompressor-Kühlschrank mit Absorbermaßen einzubauen, aber dieser Kühlschrank mit der Stufe hinten für den Radkasten wird seit 1999 nicht mehr produziert. Da ich daraus resultierend ja sowieso alles anpassen mußte und keine Plug'N'Play - Lösung hatte, habe ich - um auch nicht auf Kühlraum zu verzichten - mir den größtmöglichem Kompressorkühlschrank ausgesucht, den ich im verfügbaren Schrankraum unterbringen konnte. Nun gibt es ja verschiedene Modellreihen in verschiedenen Preisklassen mit ähnlichen Abmessungen bei WAECO. Da ich aber auch Treffen anfahre, auf denen kein Stromanschluß vorhanden ist, mußte ich natürlich auf den Stromverbrauch achten. Von daher ist das Model RA 80-T mit dem aktuellsten Kompressor und dem elektronisch geregelten Kältespeicher, der bis zu 12 Stunden ohne Stromverbrauch kühlen kann, für mich die erste Wahl. Dieser Kühlschrank hat einen sehr großen, nicht kubischen Innenraum (80 Liter Nutzinhalt und damit mehr als der vorherige Absorber) aus Edelstahl und kann bis zu 1,5 Liter Flaschen in der Tür und im Innenraum aufnehmen. Wie bereits erwähnt, war ich aufgrund dieses nicht Plug'N'Play Kühlschrankes gezwungen, den eingebauten Schrank im PanT umzubauen. Der RA 80-T ist von der Größe so bemessen, das er ca 1,5 cm schmaler als der Absorberkühlschrank ist. Die Kernhöhe ist genau passend, daß man über den Radkasten kommt. Die Tiefe nutzt den Einbauschrank voll aus. Um nun den Kühlschrank einbauen zu können, musste als erste eine ebene Fläche in Höhe der Oberkante des Radkasten's geschaffen werden. Dazu habe ich aus Tischlerplatte rechts und links sowie quer vor dem Radkasten eine Zusatz"wand" eingebaut, auf die ich anschließend eine entsprechend zugeschnittene Tischlerplatte auflegen konnte. Die Höhe dieser "Wände" entsprach der Höhe des Radkastens abzüglich der Dicke der Tischlerplatte. Auf dem nachfolgenden Bild kann man am unteren Bildrand diese "h"-förmige Konstruktion gerade noch erkennen. ![]() Den unter der Deckplatte montierten Querträger oberhalb der Bedienelemente des Absorberkühlschrankes musste ich entfernen, um die volle Höhe ausnützen zu können. Auf diesem Bild, daß bei abgenommener Deckplatte entstanden ist, kann man gut erkennen, wieviel überschüssiges Kabel verbaut wurde. Als nächstes habe ich den Netzanschluß des alten Absorberkühlschrankes verlängert und nach unten in diese Stützkonstruktion geleitet, wo ich eine Steckdose für das WAECO-Netzteil installiert habe. Der auf dem obigen Bild zu sehende Ausschnitte in der Seitenwand ist für die TEC-Steuerelektronic des Kompressorkühlschrankes. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade dabei, die Netzkabel zu verkürzen, da die Verteilerdose dem neuen Kühlschrank im Weg war. Ich habe die Dose etwas höher wieder montiert und die Kabel entsprechend gekürzt. Da sind zwischen 20 und 40 cm Kabel abgefallen. Als nächstes habe ich dann die elektrische Versorgung des Kompressorkühlschrankes vorbereitet. Dazu habe ich durch das Loch der ehemaligen Gasleitung (die muß unter dem Wohnwagen zweimal getrennt werden, dann kann man die einzelnen Stücke herausziehen) zwei 4mm²-Kabel nach unten geführt und auf der anderen Wohnwagenseite wieder durch den Boden in den Staukasten, da dort meine zwei 88Ah-Batterien stehend. Dieses Kabel wurde jeweils mit einer 30A-Streifensicherung an die Batterien angeschlossen. Unter dem Kühlschrank habe ich vor das WAECO-Netzteil zwei 30A-KFZ-Relais montiert. Diese Relais schalten zwischen KFZ-Stromversorgung und Wohnwagenbatterien um, bevor die Kabel dann am Netzteil ankommen. Das Netzteil hat eine automatische Netzvorrangschaltung, so daß durch diese Ergänzungsschaltung jetzt folgende automatische Reihenfolge der Versorgungsarten entstanden ist: 1. Netzstromversorgung über Netzteil 2. 12 Volt-Versorgung über Zufahrzeug 3. 12 Volt-Versorgung aus Bordbatterien Wohnwagen Leider reicht die 2,5 mm² Querschnitt der Versorgungsleitung von der Multicon-Kupplung nicht aus, so daß nur bei laufendem Motor des Zugfahrzeuges eine ausreichende Spannung für den Betrieb des Kompressors vorhanden ist. Nachdem die Elektrik vorbereitet war, habe ich mich dem Einbau des Kompressor-Kühlschrankes gewidmet. Dazu habe ich eine Tischlerplatte zugeschnitten, die auf einer Seite den Radkasten aussparte. Diese Platte kann von vorne in den Schrank eingeschoben werden. Der WAECO Kompressor-Kühlschrank hat 4 Gummifüße auf der Unterseite. Davon mußte der Gummifuß oberhalb des Radkastens entfernt werden (Pop-Niet ausbohren, Gummifuß entnehmen, Rest des Nietes abkneifen). Die anderen 3 Gummifüße ruhen in entsprechenden Löchern in der Tischlerplatte und verhindern dadurch, daß der Kühlschrank sich verschieben kann. Um eine Ersatzlagerung zu schaffen, habe ich mir quadratische selbstklebende Gerätefüße bei Conrad bestellt und unter den Kühlschrank geklebt. Damit konnte auch der fehlende 4. Fuß ersetzt werden. Der Kühlschrank hat auf der Unterseite kleine U-Profile, in denen die Tür und die Verriegelung gelagert ist. Leider sind die Gerätefüße nicht hoch genug, so daß ich aus der oberen Deckschicht der Tischlerplatte eine Aussparung für die Profile ausarbeiten mußte. Nachdem der Kühlschrank dann mitsamt der Platte in den Schrank eingeschoben worden war, mußte ich feststellen, daß die obere Verriegelung mit der Deckplatte kollidierte. Daher habe ich die Deckplatte demontiert - ist von unten mit 4 Schrauben an zwei Leisten rechts und links festgeschraubt [die linke Leiste muß etwas schmaler gesägt werden, da sie sonst mit der Seitenwand des Kühlschranks kollidiert] - und an der entsprechenden Stelle eine Ausfräsung vorgenommen. Während dieser offenen Zeit habe ich auch den Ausschnitt für die Steuerelektronik angefertigt sowie die Verkabelung geändert. Nachdem die Platte wieder montiert war, konnte ich dann den Kühlschrank einschieben. Dabei ist darauf zu achten, daß die 12 Volt Kabel vom Netzteil nicht eingeklemmt werden, und auch die langen Versorgungskabel sind vorher durch das Loch für die Steuerlektronik durchzuziehen. Der Kühlschrank hat einen Anschluß für einen Ablüfter. Leider ist in der Betriebsanleitung nichts darüber gesagt, ob dieser Lüfter mit 12 oder 24 Volt betrieben wird (das Netzteil versorgt den Kompressor nämlich mit 24 Volt), und wann der Lüfter läuft. Auf Nachfrage erfuhr ich dann, daß dieser Anschluß 12 Volt herausgibt, undzwar immer dann, wenn der Kompressor läuft. Da auch ein Absorber einiges an Wärme abgibt, habe ich die vorhandenen drei Ablüfter an den Kühlschrank angeschlossen, unter Beibehaltung der Ansteuerung über ein Relais. Auch dieses Kabel sollte vor dem Einschieben angeschlossen werden, da man anschließend nicht mehr an die Anschlüsse herankommt. Das nachstehende Bild zeigt, wie passgenau der Kühlschrank in den Einbauschrank hineingeht. Dieses Foto wurde durch den oberen Belüftungsausschnitt erstellt und zeigt hinter dem Kühlschrankgitter den Anschlußblock. Links oben in der Ecke ist die verlegte Verteilerdose zu sehen, daneben die 12 Volt Steckdose für den Fernsehanschluß. Darunter zu erahnen das 12 Volt-Relais für die Ansteuerung der Lüfter. ![]() Nachdem der Kühlschrank passgenau eingeschoben war, habe ich die Kabel der elektronischen Steuerung zwischen Kühlschrank und Schrankwand versenkt und die Steuerung angeschraubt. Anschließend konnte dann der erste Probelauf erfolgen. Da der Kühlschrank ca. 1,5 cm schmaler ist als der vorherige, habe ich an der vorderen Kante des Schrankes innen eine entsprechende Holzleiste vorher montiert, um den Spalt abzudecken. Um zu verhindern, daß der Kühlschrank während der Fahrt nach vorne herausrutscht, habe ich die Tischlerplatte, auf der er steht, mit massiven Winkeln an allen drei Seiten mit der Tragkonstruktion verschraubt. Die Tragkonstruktion selber ist an der Vorderkante mit dem Schrank verschraubt. Als nächstes habe ich die oben entfernte Holzleiste unten vor die - tragende - Tischlerplatte geschraubt und so dort einen sauberen Abschluß erreicht. Als letztes habe ich dann aus Meranti (ein Tropenholz, daß im Fensterbau verwendet wird und aus Plantagen stammt) einen Rahmen mit zwischenliegendem Alugitter gebaut. Diesen Abdeckrahmen habe ich dann von vorn in die Öffnung unter dem Kühlschrank eingeschoben und mit 4 Spax-Schrauben an den senkrechten Tischerplatten der Tragkonstruktion verschraubt. Dieses Lüftungsgitter ist notwendig, da das Netzteil in einem geschlossenen Raum eingebaut wird. Laut Betriebsanleitung muß dieser Raum mit Lüftungsöffnungen versehen sein, die mindestens so groß sind wie die Lüftungsöffnungen am Netzteil selber. Nachstehend noch zwei Bilder von dem eingebauten Kühlschrank: ![]() Hier die Ansicht von der Sitzbank auf der linken Wohnwagenseiten (über den Batterien). Rechts neben dem Kühlschrank ist gut die zusätzliche Meranti-Leiste zu erkennen. Der helle Streifen oberhalb des Kühlschrankes ist eine dreifache Lager Tesamoll, um die Spalt zu verschließen. Hinter dem Gitter ist links das WAECE-Netzteil zu erkennen und das Kabel, daß zu den Relais führt. ![]() Hier nun ein Blick aus der Naßzelle. Die Tür des Kühlschranks ist in Belüftungsstellung verriegelt. Man kann gut den ausgefrästen Teil der Deckplatte für die Verriegelung erkennen. Hinter dem Lüftungsgitter sind die zwei Relais, die die Umschaltung zwischen KFZ- und Wohnwagenbatterie realisieren, zu erahnen. Was ich noch nicht erprobt habe, ist, ob die gewählte Befestigung ausreichend ist. Falls der Kühlschrank zu sehr arbeiten sollte, kann er noch nachträglich mit dem Holzschrank fixiert werden. Ich habe bei WAECO per eMail nachgefragt und wurde umgehend am nächsten Arbeitstag zurückgerufen. Das ist Kundenservice. Laut Auskunft von WAECO kann im Bereich der ersten 5 Zentimeter problemlos von aussen durch die Schrankwand eine Schraube in den Kühlschrank geschraubt werden, so wie früher auch die Absorber in den Wohnwagen befestiegt wurden. Die Schraube sollte jedoch nicht länger als ca 25 mm in die Seitenwand gehen (keine Gewähr für diese Maßangabe), um die Innenverkleidung nicht zu schädigen. Bei ausgebautem Kühlschrank kann man diesen Bereich gut identifizieren, da hier ein zusätzlicher Metallrahmen um den Kühlschrank herumläuft. Dort wird bei Verwendung des Einbaurahmens - hier aus Platzgründen nicht möglich - dieser mit dem Kühlschrank verschraubt. Abschließend noch zwei Hinweise: Es ist möglich, die Dekorplatte zu wechseln. Aber Vorsicht, die eingebaute Dekorplatte ist aus Metall und extrem scharfkantig. Das gibt wunderschöne Schnitte in den Händen ;-(( . Der statische Lüfter an der Rückseite des Kühlschrankes (das Drahtgitter) hat sehr scharfe Enden. Anscheinden wurden die abgelängten Drähte nicht entgratet. Ich habe eine Zeitlang ausgesehen, als wenn mich eine Katze gekratzt hätte. Ich hoffe, dieser Bericht hilft bei ähnlichen Problemen. Viel Erfolg Hubert "The Goose" Wetekamp |